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WAZ: Der Wunsch zu sterben - Kommentar von Petra Koruhn

Essen (ots)

Es klingt befremdlich: In Holland wollen Verfechter der Sterbehilfe eine "Freitod-Klinik" eröffnen. Ein Angebot für Menschen, die nicht mehr leben wollen. Weil sie Krebs, weil sie Depressionen haben - oder weil ihnen die Kraft zum Leben fehlt. Man mag diese Klinik grausam finden. Hier in Deutschland, wo im Gegensatz zu den Niederlanden aktive Sterbehilfe verboten ist, herrscht Empörung. Eine gute Palliativmedizin biete Lebensqualität bis zum Schluss. Das ist ein Trost. Doch viele nehmen diesen Trost nicht an. Sie wollen ihr Leben - und ihren Tod - selbst bestimmen. Selbstbestimmung, das heißt auch zu entscheiden: Ich will den Leidensweg einer schlimmen Krankheit nicht gehen. Wir lesen dann die Geschichten: eine alte Dame, die sich eine Tüte über den Kopf zieht. Ein Herr, der sich mit dem Rollator auf die Gleise schiebt. Ärztepräsident Hoppe hat reagiert. Er will, dass die "assistierte Selbsttötung" straffrei sein soll. Es hat ihm Kritik eingebracht, vor allem von Palliativmedizinern. So schwer es für die Ärzte ist - sie werden die Suizid-Wünsche ernst nehmen müssen. Menschen, die nicht mehr leben wollen, suchen sonst Rat bei dubiosen Organisationen oder bringen sich auf verzweifelte Weise selbst um. Wer so etwas und Freitod-Kliniken verhindern will, darf den Wunsch zu sterben, nicht weiter tabuisieren.

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