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WAZ: Deutsches Geld für Athen? Fünf Gründe, den Griechen zu helfen. Von Stefan Schulte

Essen (ots)

Weil das Zögern reiner Wahlkampf ist. Die Ankündigung der Europäer, Griechenland zu helfen, sollte dessen Gläubiger beruhigen. Das ist gründlich daneben gegangen, weil deutsche Politiker wegen der NRW-Wahl zaudern. Sie wollen den Bürgern erst nachher sagen, dass sie für die Griechen die Zeche zahlen sollen. Doch das macht alles nur schlimmer: Die Gläubiger verramschen aus Angst vor dem Totalverlust ihre Schuldscheine, die Zinsen steigen minütlich und auch die spätere Rettung wird immer teurer.

Weil ein Dominoeffekt droht. Lässt Europa die Griechen pleite gehen, wird kein solider Investor mehr klammen EU-Staaten Geld leihen. Staatsanleihen würden zu Zockerpapieren. Das würde sehr bald auch Portugal, Spanien, Italien und Irland den Geldhahn zudrehen. Kann sich die EU eine Rettung des kleinen Griechenland noch leisten, wäre das bei einem Land wie Spanien unbezahlbar. Der EU drohte die Spaltung.

Weil sonst der Einfluss schwindet: Hilft Europa den Griechen nicht, verliert es auch seinen Einfluss auf die nötigen Sparmaßnahmen. Wenn man die Griechen jetzt aus dem Euroland drängt, drucken sie wieder Drachmen und entschulden sich durch deren Abwertung. Genau das verhindert aber, dass der nötige Sparkurs durchgezogen wird.

Weil es eilt: Griechenland muss am 19. Mai 8,5 Milliarden Euro auftreiben, um seine Schulden zu bedienen. Sie brauchen vorher Hilfe, damit sich die Märkte beruhigen und die Zinsen sinken. Danach ist es zu spät, dann müsste Griechenland auf neue Anleihen horrende zweistellige Zinsen zahlen.

Weil direkte Hilfe billiger ist: Werden griechische Anleihen wertlos, verlieren auch deutsche Banken sowie deren Aktionäre viel Geld, was letztlich die Kunden zu spüren bekommen. Kredite würden teurer - für Unternehmen wie für Privatkunden.

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