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WAZ: Transparente statt Argumente. Kommentar von Miguel Sanches

Essen (ots)

Wäre Oskar Lafontaine noch da, er hätte mit stolzer
Brust (und mit Argumenten) skizziert, wie die Linke die anderen 
Parteien vor sich hertreibt. Sie wollten immer raus aus Afghanistan -
nun sehen es auch die anderen Fraktionen ein. "Willkommen im Club", 
hätte er im Bundestag ausrufen können.
Wäre, hätte, könnte. Lafontaine ist nicht da, Gregor Gysi gönnte 
sich eine parlamentarische Auszeit: Da ist die Linksfraktion kopflos.
Es waren entlarvende Momente. Zu besichtigen war die Linke in 
Reinform, nur auf Opposition bedacht; plakativ und nicht konstruktiv;
keine Partei, mit der man Staat machen kann.
Alle suchen in Afghanistan nach einer Exit-Strategie. Die der 
Linken zeigte gestern Norbert Lammert an: Er wies all ihren 
Abgeordneten die Tür, die demonstrieren wollten. Nichts gegen 
Transparente. Aber im Bundestag tauscht man Argumente aus. Die 
"Weimarer Republik" wurde auch mit Mätzchen im Parlament verächtlich 
gemacht.
Der Mann aus Bochum agierte nicht nur im Einklang mit der 
Geschäftsordnung, sondern auch mit der Geschichte. Es geht um 
Etikette im Parlament, um Tradition. Aber es geht vor allem um das 
Selbstverständnis des Bundestags. Natürlich hätte es jedem Redner 
freigestanden, an die Opfer der Luftattacke in Kundus zu erinnern. 
Lafontaine hätte was draus gemacht, Gysi auch.

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