Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Fraktionen starten Initiative zur besseren Versorgung Sterbender

Essen (ots)

In Nordrhein-Westfalen sollen künftig weit mehr
Menschen als bisher mit professioneller Begleitung zu Hause sterben 
können. Alle Fraktionen des Landtags fordern von der Landesregierung 
eine Initiative zum Ausbau ambulanter Hilfsdienste zur Begleitung 
Schwerstkranker, Sterbender und ihrer Angehörigen.
 "Orte des Sterbens sind überwiegend Institutionen wie Pflegeheime 
und Krankenhäuser, obwohl der größte Teil der Menschen es vorziehen 
würde, zu Hause im Kreis von vertrauten Personen die letzte 
Lebenszeit zu verbringen", heißt es in dem gemeinsamen Papier von 
CDU, SPD, FDP und Grünen, das der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung 
in Essen (WAZ/Mittwochsausgabe) vorliegt. DArin verlangen die 
Abgeordneten, "die Menschrechte Sterbender" stärker in den 
Mittelpunkt zu rücken. Trotz einiger Verbesserungen in den 
vergangenen Jahren sei die Versorgung und Begleitung schwerstkranker 
und sterbender Menschen in der ärztlichen und pflegerischen 
Ausbildung immer noch nicht hinreichend verankert. Dies müsse die 
Landesregierung für die Zukunft sicherstellen. Zudem seien die 
Möglichkeiten von Palliativmedizin (für eine bestmögliche 
Lebensqualität Schwerstkranker) und Hospizarbeit (kompetente 
Sterbebegleitung) in der Bevölkerung noch viel zu wenig bekannt.
 Auch der neuerdings bestehende Rechtsanspruch auf eine 
spezialisierte ambulante Palliativversorgung müsse "für eine 
verbesserte Versorgung in NRW genutzt werden". Palliativmedizin müsse
fester Bestandteil des Gesundheitswesen werden, Hospizdienste sollen 
künftig besser gefördert werden.
 Kritisiert werden die Krankenkassen, weil sie ihre Budgets für 
ambulante Hospizarbeit in NRW derzeit nicht voll ausschöpften. Die 
Landesregierung soll sicherstellen, dass die Kassen "diese dringend 
benötigten Mittel zukünftig vollständig zur Verfügung stellen".
 Bei der konsequenten Weiterentwicklung einer besseren Versorgung für
unheilbar Kranke und Sterbende muss nach einhelliger Meinung von CDU,
SPD, FDP und Grünen auch eine "kultursensible Öffnung" der Angebote 
für Menschen "unterschiedlicher Weltanschauungen und 
Lebenseinstellungen" erfolgen. Dazu gehöre "der Abbau von 
Zugangsbarrieren zum Hilfssystem für Menschen mit 
Migrationsbiografie".
 Die Legalisierung von aktiver Sterbehilfe und Tötung auf Verlangen 
lehnen allen vier Fraktionen ausdrücklich ab. In Nordrhein-Westfalen 
existieren aktuell 41 Palliativstationen, 56 stationäre Hospize und 
bereits mehr als 300 ambulante Hospizdienste, davon 38 speziell für 
Kinder. Angestrebt wird eine flächendeckende Versorgung für das Land.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 26.04.2009 – 20:30

    WAZ: Wirtschaftsweiser: Konkunkturprognosen nicht abschaffen

    Essen (ots) - Der Wirtschaftsweise Christoph M. Schmidt, hat sich dagegen aussgesprochen, auf Konjunkturprognosen von Wirtschaftsforschern zu verzichten. Das sagte er der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, Montagausgabe). Hintergrund ist die Kritik, wonach Wirtschaftsforschungsinstitute nicht die Finanzkrise vorhergesagt hätten und ihre Prognosen immer ...

  • 26.04.2009 – 19:56

    WAZ: Wahlkampf mit Landesbanken - Kommentar von Thomas Wels

    Essen (ots) - Wer rettet die Landesbanken? Wenn nicht alles täuscht, dann scheint der Bundesfinanzminister der etwas seltsamen Ansicht zuzuneigen, dass in dieser Bankengruppe die Länder alleine ran müssen - was einigermaßen ungewöhnlich ist, weil damit den Sparkassen als Miteigentümern der schiefgelegten Banken Absolution erteilt würde. Wo gibt's denn so was? Steinbrück nutzt die Finanzkrise skrupellos ...