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WAZ: Parteiübergreifende Entrüstung gegen "Wahlrechts-Änderungsvorschlag"

Essen (ots)

Der Vorschlag von Gottfried Ludewig, Chef des
CDU-nahen Studentenverbands RCDS, das Wahlrecht von Rentnern und 
Arbeitslosen bei Bundes- und Landtagswahlen einzuschränken, hat 
parteiübergreifend einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. "Als 
Rheinländer, von Geburt und Gemüt, habe ich für Scherze durchaus 
Verständnis. Aber das Wahlrecht ist eine ernste Sache", betonte 
Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) gegenüber der in Essen 
erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, 
Samstagsausgabe). Otto Wulff, Chef der Seniorenunion, sagte der 
Zeitung: "Solche Albernheiten gehören nicht in die Politik." Auch in 
der SPD regt sich Protest. Der Chef der "Youngsters" (die jungen 
SPD-Abgeordneten im Bundestag), Peter Friedrich, unterstrich 
gegenüber der WAZ: "So einen Blödsinn habe ich selten gehört, nach 
den Hüftgelenken jetzt das Wahlrecht." Damit spielte er auf 
Junge-Union-Chef Philipp Missfelder an, der 2003 in Frage gestellt 
hatte, ob Krankenkassen 85-Jährigen noch künstliche Hüftgelenke 
erstatten sollten. Ludewig hat allen CDU-Verbänden ein Papier mit dem
Titel "Drei Thesen zur Stärkung der Leistungsträger" geschickt. Darin
heißt es: "Diejenigen, die den deutschen Wohlfahrtsstaat finanzieren 
und stützen, müssen wieder mehr Einfluss bekommen. Die Lösung könnte 
ein doppeltes Wahl- und Stimmrecht sein." Allein mit "Hartz 
IV-Beziehern und Rentnern" könne der soziale Ausgleich nicht 
funktionieren.

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