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Märkische Oderzeitung

Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung Gesine Schwan
Polen

Frankfurt/Oder (ots)

Die "Märkische Oderzeitung" Frankfurt
(Oder) sendet Ihnen vorab die nachrichtliche Zusammenfassung eines 
Interviews aus der Montagausgabe, in dem sich die frühere Berwerberin
für das Bundespräsidentenamt, Gesine Schwan (SPD), zum bevorstehenden
70. Jahrestag des Ausbruchs des zweiten Weltkriegs äußert. Bei 
Verwendung bitten wir um eine Quellenangabe.
Schwan lehnt Entschuldigungs-Forderungen an Polen ab
Frankfurt (Oder) (MOZ) Die frühere Bewerberin für das 
Bundespräsidentenamt, Gesine Schwan (SPD), hat mögliche Erwartungen 
an Polen, sich für moralische Verfehlungen im Zweiten Weltkrieg 
entschuldigen zu müssen, zurückgewiesen. In einem Interview, das die 
Politikwissenschaftlerin der "Märkischen Oderzeitung" (Montagausgabe)
zum bevorstehenden 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen 
gab, attestierte sie dem Nachbarland stattdessen, schon in den 
1990-er Jahren "den Anteil polnischer Behörden an Grausamkeiten der 
Vertreibung offen diskutiert" zu haben, "was aber in Deutschland kaum
zur Kenntnis genommen wurde". Hinter den Erwartungen nach einer 
polnischen Entschuldigung steht laut Schwan "eine bestimmte 
Wählerkundschaft, die die CDU nicht verlieren will". Deshalb tauche 
dieses Problem auch immer vor Wahlen auf.
Zum Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim "Tag der
Heimat" des Bundes der Vertriebenen am Wochenende sagte Schwan 
wörtlich: "Ich kann das machtpolitisch nachvollziehen, weil sie sich 
auf der einen Seite gegenüber Polen dafür engagiert hat, dass die 
Bundesstiftung ,Flucht, Vertreibung, Versöhnung' nicht durch das 
Mitwirken der BdV-Vorsitzenden Erika Steinbach im Stiftungsrat 
torpediert wird. Auf der anderen Seite will sie aber auch diese 
Wählerschaft nicht verlieren, das ist das Dilemma, in dem sie steckt.
Was mich dabei wundert, ist die immer wieder vorgetragene Behauptung,
dass der Bund der Vertriebenen schon immer auf einem Versöhnungskurs 
gewesen sei. Das entspricht nicht der Wahrheit. Wobei ich 
unterstreichen möchte, dass es sehr viele Vertriebene gibt, die große
Versöhnungsarbeit geleistet, die sich zum Teil auch anders 
organisiert haben." Merkel habe laut Schwan jedoch auch "ein Gespür 
dafür, was in der polnischen Öffentlichkeit geschichtspolitisch 
wichtig ist. Sie kann zudem als gemeinsame Plattform vorbringen, dass
sie die Erfahrungen aus einer kommunistischen Diktatur hat. Das 
erlaubt ihr zugleich eine relativ positive Russland-Politik zu 
betreiben. Das hat sie bis jetzt ganz geschickt gemanagt." +++

Pressekontakt:

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CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de

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