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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Weihnachtspredigten und Weihnachtsbotschaften 2005

Hannover (ots)

SPERRFRIST: 25. Dezember 2005 - 10.30 Uhr
Achtung: Pressemitteilung hat 13 Seiten
Sehr geehrte Damen und Herren,
nachfolgend finden Sie nachrichtliche Zusammenfassungen der 
Weihnachtspredigten und Weihnachtsbotschaften des Ratsvorsitzenden 
der EKD, Bischof Wolfgang Huber, des stellvertretenden 
Ratsvorsitzenden der EKD, Landesbischof Christoph Kähler, weiterer 
Ratsmitglieder und Leitender Geistlicher in der EKD, soweit sie bei 
der Pressestelle der EKD eingegangen sind.
Wir bitten Sie, die unterschiedlichen Sperrfristen zu beachten.
Soweit die Texte in der Langfassung uns vorliegen, sind sie nach 
Ablauf der jeweiligen Sperrfrist und in sinnvollen Rhythmen - 
vermutlich jeweils um die Mittagszeit - unter
http://www.ekd.de/weihnachten/weihnachtsbotschaften.html
zu finden.
Die Kolleginnen und Kollegen in der Pressestelle der EKD wünschen 
allen, die regelmäßig unsere Pressemitteilungen bekommen und über 
kirchliche Ereignisse berichten, ein gesegnetes Weihnachtsfest. Für 
alle, die über die Weihnachtsfeiertage arbeiten müssen, hoffen wir 
auf stressfreie Tage und genügend freie Zeit, Weihnachten zu 
erfahren. Allen die über die Feiertage frei machen können, wünschen 
wir eine besinnliche Zeit und viele gute Begegnungen.
Die Pressestelle im Kirchenamt der EKD ist an Heilig Abend und 
über die Weihnachtsfeiertage unter der Nummer 0511/2796-109 zu 
erreichen. Ab 27. Dezember ist die Pressestelle zu den üblichen 
Bürozeiten wieder besetzt.
Mit freundlichen Grüßen aus Hannover
Ihr
gez. Christof Vetter
Bischof Wolfgang Huber
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Nicht beim Nein des Widerspruchs bleiben
Bischof Wolfgang Huber predigt an Heiligabend, 24. Dezember, um 15
Uhr im Berliner Dom und um 17 Uhr in der Marienkirche, Berlin.
"Wir bleiben nicht stehen beim Nein des Widerspruchs. Wir sagen ja
zum Leben, das uns in diesem Kind neu entgegentritt." Weihnachten sei
die Botschaft, die zeige, dass ein neuer Anfang gelinge, erläutert 
der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland 
(EKD) und Bischof der Evangelischen Kirche 
Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Wolfgang Huber, in den 
Christvespern am Heiligabend im Berliner Dom und in der Marienkirche 
(Berlin). An der Krippe in Bethlehem finden die "von Katastrophen 
heimgesuchten, die von Gewalt Geängstigten, die vom sozialen Abstieg 
Bedrohten" ihren Ort. Gott zeige sein wahres Gesicht in diesem Kind.
Huber erinnert in seiner Predigt an die Nachrichten des zu Ende 
gehenden Jahres: Der Tsunami-Katastrophe zum Jahresende 2004 sei die 
Woge der Solidarität gefolgt. Allen Terroranschlägen und Gewalttaten 
in London, im Nahen Osten oder im Irak "im Namen der Würde, des 
Lebens und der Freiheit, die jeder menschlichen Person im gleichen 
Maß zukommen", zu widersprechen. Alle Menschen, "von deren 
Arbeitsplätzen es gerade in diesen Tagen wieder heißt, sie stünden 
einer Steigerung der Rendite im Wege", gelte die Hoffnung, "dass 
Menschen, die zur Solidarität bei großen Katastrophen bereit sind, 
solche Solidarität auch bei den kleineren Katastrophen aufbringen." 
Der Ratsvorsitzende forderte alle Menschen in wirtschaftlicher 
Verantwortung auf, ihr Handeln nicht nur von der Treue zu dem ihnen 
anvertrauten Kapital, sondern auch zu den ihnen anvertrauten Menschen
bestimmen zu lassen.
Wolfgang Huber nahm den Gedanken des Propheten Jesaja auf, der 700
Jahre vor der Geburt in Bethlehem ankündigte, dass das Volk, das im 
Finstern wandelt, ein großes Licht sehen werde: Zu diesem Volk 
"gehören wir auf die eine oder die andere Weise alle. Zu ihm gehören 
die Glücklichen genauso wie die Verzagten, die Erfolgreichen genauso 
wie die Gedemütigten, die Gesunden wie die Geplagten." Im Kreis 
derer, die an der Krippe ihren Platz haben, der Engel und der Hirten,
der Bekannten und der Unbekannten könnten alle einstimmen in das Ja 
zum Leben, denn es sei auch wahr: "Menschen erfahren Hilfe und werden
gerettet; Entführte werden wieder frei; ein neuer Anfang gelingt." So
gehe das Licht der Weihnacht auf und deshalb entzündeten die Menschen
an Weihnachten Lichter: "Wir werden bereit für diese geheimnisvollste
Zeit des Jahres. Wir erleben, was wir einander wünschen: gesegnete 
Weihnachten."
Landesbischof Christoph Kähler
Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen
Stellvertretender Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in 
Deutschland (EKD)
"Unter uns - Hirten werden Engel"
Der thüringische Landesbischof Christoph Kähler sagt in seiner 
Botschaft zum bevorstehenden Weihnachtsfest (im Wortlaut):
"Die Weihnachtsgeschichte erzählt von Engeln. Wie haben wir uns 
diese Engel vorzustellen? Wie Kinder, klein und pausbäckig? Als 
Knaben mit langen Haaren? Junge Frauen vielleicht? Für alles bieten 
uns Kunst und Kitsch Beispiele in Mengen. In diesem Jahr habe ich in 
der Weihnachtsgeschichte ganz unscheinbare Engel entdeckt: Die 
Hirten. Sie sind draußen auf dem Feld - so erzählt es das 
Lukasevangelium - als ein Engel kommt und den Weg zum Stall von 
Bethlehem weist. "Fürchtet euch nicht!", sagt der Engel. Und 
tatsächlich fassen sie sich ein Herz und gehen, das Kind in der 
Krippe anzuschauen. Schon auf dem Heimweg werden sie selbst zu 
Engeln, zu Boten. Sie erzählen, dass sie Gott in einem Mensch gesehen
haben.
"Du bist ein Engel, Dich schickt der Himmel", so sagen wir, wenn 
uns jemand geholfen hat. Dabei wird man nicht zum Engel geboren. Die 
Aufgabe, Engel zu sein, ist jedem zuzutrauen - auch Landarbeitern und
Schäfern. Die Weihnachtsgeschichte stellt die Hirten auf die Bühne 
des Weltgeschehens. So im Licht stehen sie sonst nicht. Aber die 
Letzten sollen die Ersten sein. Dieses Bibelwort kennen wir alle. Wo 
Gott zur Welt kommt, bleibt nichts, wie es war: Der Friedenskönig 
wird in einem Stall geboren, nicht in einem Palast. Und: Hirten 
werden zu Engeln. Das ist es, was an der Weihnachtsgeschichte kein 
Ende hat. Bis heute bewegt diese Botschaft die Welt von unten nach 
oben.
Engel tragen Arbeitskleidung, keine weißen Gewänder. Es gibt 
Menschen, die haben den ganzen Tag in einem Büro gesessen und setzen 
sich abends an das Bett eines Sterbenden. Die Hand, die tagsüber 
einen Kuli gehalten hat, hält dann ein ganzes Leben an der Hand. Es 
gäbe keine Hospize in Deutschland, gäbe es nicht diese Engel. Sie 
helfen den Herzen auf zu einem letzten Flügelschlag. Es gibt 
Menschen, die schleppen die ganze Woche eine Werkzeugkiste von 
Baustelle zu Baustelle. Und am Wochenende trainieren sie mit ihrem 
Hund, Vermisste zu finden. Wenn sie gerufen, angerufen werden, stehen
sie auf und gehen an die Arbeit. Zur Engelarbeit. Es gibt Menschen, 
die abends, wenn die Kinder im Bett liegen, Briefe an Regierende 
schreiben: "Hört auf zu foltern und zu töten. Vor Gott ist jeder 
würdig zu leben." Es sind Engel, die Guantanamo nicht hinnehmen 
wollen, die syrischen Folterkeller nicht und nicht die im Irak. Es 
gibt Menschen, die gehen einer Arbeit nach, manche haben auch gar 
keine, und am Nachmittag stehen sie in einem Weltladen und reichen 
fair gehandelten Kaffee über die Theke. So reicht es den Kaffeebauern
in Brasilien oder Tansania hoffentlich zum Leben. Ohne diese Engel 
hätte in Deutschland kein einziger Weltladen aufgemacht.
Es gibt Menschen, die mit Menschen arbeiten und nicht nur ihren 
Job machen. Dann lächeln Engel und in den Gesichtern steht 
geschrieben: Fürchte dich nicht! Es gibt viele solche Menschen. Gott 
sei Dank! - Ich wünsche Ihnen allen ein Weihnachten, das lange anhält
und sie hin und wieder die verborgenen Flügelschläge der Botschafter 
Gottes spüren lässt."
Landesbischof Johannes Friedrich
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche 
Deutschlands (VELKD), Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in 
Deutschland (EKD)
Die Frohe Botschaft verkünden
Der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich predigt am 1. 
Weihnachtsfeiertag in der Kirche St. Matthäus in München.
"Hat Weihnachten irgendeine Auswirkung auf unser Leben?" fragt der
bayerische Landesbischof Johannes Friedrich in seiner Predigt in St. 
Matthäus in München am 1. Weihnachtstag. "Und hat die Geburt Jesu 
etwas zu tun mit unserer Verantwortung für diese Welt?" Eindeutig ja,
so der Landesbischof, denn im Bibeltext 1. Joh. 3, 1-6, werden die 
Menschen verbindlich angesprochen, sich als Gottes Kinder zu 
verstehen. Das bedeute, sich miteinander auszusöhnen, Mauern 
niederzureißen, wie sie zwischen arm und reich, zwischen Menschen, 
oft leider auch im wörtlichen Sinne wie etwa im heutigen Bethlehem, 
bestünden. "Wo ist die Bruderliebe, wenn in unserem reichen 
Deutschland Kinder zum Armutsrisiko werden können?" mahnt der 
Landesbischof. Die Kollekte des Gottesdienstes sei deshalb auch für 
evangelische Schulen bestimmt, denn Bildung und Ausbildung erhöhten 
die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen. Bruderliebe bedeute
aber auch, ehrlich miteinander umzugehen und nicht zum Beispiel 
hinter dem Rücken eines Betroffenen zu agieren. Der Predigttext mache
hier Mut, denn durch die Feier der Geburt des Gottessohnes  würden 
die Menschen daran erinnert, "dass wir eines Tages bei ihm sein 
werden als Gleiche unter Gleichen". Und die Weihnachtspredigt endet 
mit der fröhlichen Gewissheit: "Darum: Seht schon heute, welche Liebe
uns der Vater erwiesen hat!"
Präses Nikolaus Schneider
Evangelische Kirche im Rheinland
Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
Frieden und Gerechtigkeit statt Folter, Ausbeutung und 
antiisraelische Hetztiraden
Der Präses der rheinischen Kirche, Nikolaus Schneider, predigt in 
der Christvesper an Heiligabend um 16 Uhr in der Düsseldorfer 
Johanneskirche, Martin-Luther-Platz.
Weihnachten feiert die Christenheit, dass Gott in Jesus Christus 
Mensch geworden ist. Das Kind in der Krippe, so Präses Nikolaus 
Schneider, sei "der Lichtpunkt Gottes in der Finsternis von 
Depression, Verzweiflung und Resignation"*. In der frohen Botschaft, 
dass Gott den Menschen nahe gekommen ist und ihnen nahe bleibt, liege
auch die Kraft für Neuanfänge, Frieden und Gerechtigkeit, sagt der 
Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Deutlich wendet sich 
der oberste Repräsentant der mit knapp drei Millionen Mitgliedern 
zweitgrößten Landeskirche in Deutschland gegen Folter, Ausbeutung und
die antiisraelischen Hetztiraden des iranischen Präsidenten. In 
Anlehnung an einen Text des kürzlich verstorbenen Kabarettisten Hanns
Dieter Hüsch formuliert Schneider in seiner Predigt:
"Stellen wir doch endlich die Meinungen ein, dass Gewalt nur durch
Gewalt zu besiegen sei! Beschämen und begrenzen wir kriegslüsterne 
Politiker, die zudem noch Unsummen von Geld für Rüstung und Krieg 
ausgeben. Vor allem - verweigern wir ihnen die Wahl!
Stellen wir doch die menschenverachtende Meinung ein, dass 
Folterungen zu unserer Sicherheit nötig und für unsere Sicherheit zu 
rechtfertigen seien! Weigern wir uns, den Rückfall in die Barbarei 
der Folter zu akzeptieren. Der Abgott Sicherheit rechtfertigt nicht 
jedes Mittel, auch die Zusammenarbeit mit Folterern ist barbarisch.
Stellen wir doch die menschenzerstörende Meinung ein, dass 
Arbeitsplätze zu vernichten sind, um den schon vorhandenen Gewinn 
noch zu steigern! Unternehmen brauchen Gewinne, keine Frage - aber 
Wohlstand für alle ist ebenso notwendig.
Stellen wir doch die Meinung ein, die Hetztiraden des iranischen 
Ministerpräsidenten müssten lediglich verbal zurückgewiesen werden. 
Gerade auf deutschem Boden die Nationalmannschaft des Iran, der 
Israel die Vernichtung androht, bei der Fußballweltmeisterschaft zu 
empfangen, scheint mir unerträglich zu sein. (...)
Lasst uns mit Zuversicht, Geduld und Freundlichkeit nach Frieden, 
nach Recht und Gerechtigkeit suchen, Neuanfänge wagen und Lichtpunkte
in die Finsternis setzen!"
Landesbischof Ulrich Fischer
Evangelische Landeskirche in Baden
Vorsitzender der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der
EKD (UEK)
Gott bekommt einen Namen
Landesbischof Ulrich Fischer predigt am 1. Weihnachtsfeiertag, 25.
Dezember in der Karlsruher Stadtkirche
"Gott, der Unnennbare, der Unverfügbare, der unserem Zugriff 
Entzogene - er bekommt an Weihnachten einen Namen: Jesus", so der 
badische Landsbischof, Ulrich Fischer, in seiner Weihnachtspredigt am
ersten Feiertag in der Karlsruher Stadtkirche. Gott werde mit dem 
Geschehen von Weihnachten identifizierbar und auch verletzlich, so 
Fischer.
Der Landesbischof deutete in seiner Weihnachtspredigt Abschnitte 
aus der Weihnachtskantate von Johann Sebastian Bach, in der Bach der 
Namensgebung Jesu einen breiten Platz einräumt. "Es geht bei dieser 
Namensnennung um uns, um unser zeitliches und ewiges Heil, um Gottes 
weihnachtliches Ja zu uns", so der Bischof. Im Namen "Jesus" gebe 
Gott Antwort auf die menschlichen Fragen.
Bischof Fischer: "Die Menschwerdung Gottes in Jesus ist die 
Antwort auf unser menschliches Rufen. Wir wissen, dass wir die 
Wahrheit unseres Lebens nicht in uns selbst finden, wir müssen hören 
auf das Echo Gottes. Jesus ist Gottes Ja zu uns, durch das aller 
Schrecken vertrieben wird, auch die Furcht vor dem Sterben. Jesus ist
das letzte Ja auf die Fragen unseres Lebens. Wir selbst können uns 
dieses letzte Ja nicht selbst sagen."
Der Name "Jesus" sei ein Name von besonderer Bedeutung. Er bedeutet 
wörtlich "Gott schafft Heil". "Der Name Jesus ist also ein 
Rettername, ein Name, in dem alles Heil der Welt beschlossen ist. Der
Name sagt etwas aus über seinen Träger und seine Sendung." Daher sei 
auch der Name eines Menschen von hoher Bedeutung, betonte der 
Bischof. "Die Erinnerung an einen Namen macht die erinnerte Person 
bedeutsam. Deshalb ist es auch so wichtig, an Grabstätten die Namen 
der Verstorbenen sichtbar zu machen. Mit der Erinnerung an ihre Namen
bleiben die Menschen aufbewahrt in der Erinnerung der Nachgeborenen. 
In unserem Namen drückt sich unser Ich aus, dieses einmalige Ich, 
ausgestattet mit einer unverlierbaren Würde."
Bischof Hans-Jürgen Abromeit
Pommersche Evangelische Kirche
Verzagtheit und Pessimismus helfen nicht weiter
"Mit Gottvertrauen wächst auch die Zuversicht", heißt es in der 
Weihnachtsbotschaft des Bischofs der Pommerschen Evangelischen 
Kirche, Hans-Jürgen Abromeit. Auch angesichts der für viele nicht 
einfachen wirtschaftlichen Lage, ruft er die Menschen in Vorpommern 
auf, sich nicht entmutigen zu lassen: "Der Glaube an Jesus Christus 
gibt uns keine einfache Antwort auf die damit verbundenen Fragen. Er 
hilft nicht aus der wirtschaftlichen Misere. Aber wir können Trost, 
Mut und Hoffnung finden. Er kann uns vor dem Verzweifeln bewahren ...
Uns ist diese Region anvertraut. Hier leben viele wunderbare und 
qualifizierte Menschen, die mitgestalten und ihre Arbeitskraft 
einsetzen wollen. Das ist nicht leicht. Viele glauben nicht mehr an 
ihre Chance dabei. Aber Verzagtheit und Pessimismus helfen nicht 
weiter. Wer dies im Licht der Weihnacht sieht, der kann verborgene 
Kräfte entdecken. Das Kind in der Krippe erzählt davon, dass Gott in 
den Schwachen mächtig ist.
Abromeit weist auch auf die Situation in Israel und Palästina hin.
"Bei einem Besuch in Bethlehem im letztem Monat habe ich es selbst 
gesehen: Das Leben der Menschen in den so entstehenden Enklaven und 
Gettos ist schwer. So liegt die Arbeitslosigkeit in Bethlehem bei 
über 70 Prozent ... Es wird nicht einfach sein, unter solchen 
Bedingungen Weihnachten zu feiern."
Der Bischof erinnert in seiner Weihnachtsbotschaft aber auch den 
Frieden in den Familien. "Zwischenmenschlich ist es ähnlich wie in 
der großen Politik. Ohne Frieden in den Familien, zwischen den Paaren
und Generationen gibt es kein zufriedenes Leben.
Weihnachten erinnert uns an diesen Frieden. Die Weihnachtsbotschaft 
will unsere Welt dahin verändern. Und sie gilt allen. Sie richtet 
sich nicht nur an glaubende Menschen. Diese Botschaft ist nicht nur 
für christliche Ohren bestimmt. "Frieden auf Erden" erscheint wie der
kleinste gemeinsame Nenner, auf den wir uns alle einigen könnten. 
Aber täuschen wir uns nicht, es ist eine große Aufgabe, dem Frieden 
in der Welt, aber auch im Herz jedes Einzelnen näher zu kommen.
Kirchenpräsident Helge Klassohn
Evangelische Landeskirche Anhalts
"Der Glaube steht gegen die Einsamkeit"
In seinem Weihnachtswort hat der Kirchenpräsident der 
Evangelischen Landeskirche Anhalts Helge Klassohn auf die Bedeutung 
des christlichen Glaubens angesichts zunehmender Vereinsamung in 
unserer Gesellschaft hingewiesen. "Dieser Glaube", sagt Klassohn, 
"steht gegen die Not der Einsamkeit und stiftet Begegnung und 
Gemeinschaft. Gott lässt keinen einsam sein - weder Nacht noch Tag."
Die Vereinsamung und Verlassenheit vieler Menschen, so der 
Kirchenpräsident, trete in den Weihnachtstagen in besonderem Maße 
hervor. Ursache dessen seien etwa die abnehmende Bindungskraft der 
Kirchen, die Anonymität in den Städten und das Konkurrenzdenken im 
marktwirtschaftlichen System. Die Unfähigkeit, dauerhafte und 
tragfähige Beziehungen beispielsweise in Ehe und Partnerschaft 
einzugehen, scheine zuzunehmen. "Und wenn Hunger, Armut und 
Obdachlosigkeit eine wachsende Herausforderung in unserer 
Gesellschaft darstellen, so gibt es eben auch die 'soziale 
Obdachlosigkeit' von Menschen", betont der Kirchenpräsident.
Viele Weihnachtserzählungen, sagt Klassohn, handelten jedoch 
gerade von überwundener Einsamkeit und neuer Gemeinschaft im Namen 
Jesu Christi. "Auch die alten Weihnachtslieder geben davon Zeugnis, 
wenn sie vom 'einsam wachenden, hochheiligen Paar' mit dem hilflosen 
Kind in der Krippe erzählen. Und zu sozial ausgegrenzten Hirten 
kommen die Gottesboten mit der frohen Botschaft: 'Euch ist heute der 
Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt 
Davids.' Diese wunderbare Geschichte von der Christusgeburt stärkt 
die Bereitschaft, menschlich und barmherzig zu sein, in unseren 
Herzen."
Kirchenpräsident Helge Klassohn hebt hervor: "Möge es in unseren 
Christvespern, in den Weihnachtsfestgottesdiensten und auch am 
Silvesterabend deutlich werden, dass Gott uns in Jesus Christus 
gnädig und menschlich begegnet. Im Gebet, in der Feier des 
Gottesdienstes und der heiligen Sakramente können wir ihm nahe sein 
und zur Begegnung mit unseren Mitmenschen gestärkt und ermutigt 
werden."
Bischof Axel Noack
Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen
"Es lohnt sich, wieder aufzustehen, trotz mancher Rückschläge"
In seinem diesjährigen Weihnachtswort erinnert der Bischof der 
Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, an die soziale Dimension der 
Geburt Jesu. "Wir hören die Weihnachtsbotschaft nur dann recht, wenn 
sie eine 'Kultur der Bejahung' fördert und freisetzt", sagt Axel 
Noack. "Solche 'Kultur' äußert sich in der Freude am Leben, in der 
Hinwendung zu denen, denen das Leben schwer fällt, und in dem Protest
gegen alles, was das Leben gering achtet, bedroht oder behindert. In 
den Menschen um uns her, in unseren 'Nächsten', wird Gott geehrt oder
auch gekränkt und beleidigt."
Außerdem verweist der Magdeburger Bischof im Weihnachtswort 2005 
darauf, dass nach christlichem Verständnis die Erde trotz der Kriege,
Hunger- oder Naturkatastrophen keine gottverlassene Gegend sei. Mit 
Blick auf den "Herrnhuter Stern", einem Lichtkörper, der derzeit in 
vielen Kirchen und Haushalten an den "Stern von Bethlehem" erinnert, 
sagt Axel Noack: "Es ist der Morgenstern schon am Himmel zu sehen. Er
macht die Erde noch nicht hell, aber er gibt schon deutliche 
Orientierung. Der Tag kommt, es lohnt sich also, wieder aufzustehen 
mit neuem Mut und mit neuer Zuversicht - trotz mancher Rückschläge 
und Enttäuschungen."
Präses Alfred Buß
Evangelische Kirche von Westfalen
Die Zeit hält inne - aus einem Beitrag für die Ruhr-Nachrichten 
(Dortmund)
Der Präses der westfälischen Kirche, Alfred Buß, schreibt unter 
anderem in einem Beitrag für die Weihnachtsausgabe der Zeitung 
"Ruhr-Nachrichten", die in Dortmund erscheint:
"Alles hat seine Zeit. Ein fester Rhythmus gehört zum Leben. Es 
tut gut, mit festen Zeiten zu leben. Sie schenken Ruhe zum Aufatmen. 
Sie geben der Seele Raum zum Innehalten und Entspannen. Aber der 
eigentlich zur Stille einladende Advent ist doch voller Trubel. Das 
ist wohl eine Erfahrung, gegen die kaum anzukommen ist. In den 
Geschäften geht ohne Weihnachtsartikel ab Anfang Oktober nichts mehr.
Unser Gefühl sagt: es passt nicht. Weihnachten ist noch nicht an der 
Zeit. Zunächst braucht noch der graue November Raum in uns. Wir 
brauchen noch Zeit für Tote und Trauernde. Ein fester Rhythmus hilft 
uns, im Takt zu bleiben. Alles hat seine Zeit. Advent ist im 
Dezember. Dann kommt der 1. Advent. Doch die Zeit beginnt uns 
wegzulaufen. Obwohl wir doch gern mehr Zeit hätten, geraten wir in 
Hektik. Das Fest ereilt uns. Schon ist es da.
Euch ist heute der Heiland geboren. Nicht gestern, nicht morgen, 
heute!
Heute. Für kurze Zeit lässt die Welt ein anderes Zeitmaß gelten: die 
Weihnachtszeit. Sie zieht in die Häuser, ins öffentliche Leben, in 
die Politik und lässt sogar die Börse stille stehen.
Die Zeit hält inne, weil Ewigkeit die Zeit berührt. Zeit ist erfüllt.
Gott wird Kind. Alle Zeit steht in Gottes Händen. Wir werden heilsam 
unterbrochen.
Mit der innehaltenden Zeit empfinden wir zu Weihnachten schärfer 
als sonst den Widerspruch von Licht und Todesschatten. Ausgrenzung, 
Krieg, Folter, Gewalt oder Ausbeutung werden noch hässlicher in 
diesem Licht. Im Licht der Weihnacht wird klar: Ein bisschen foltern 
geht nicht. Auch nicht in fernen Ländern. Erst recht nicht im Namen 
der Freiheit. Weihnachten strahlt Fülle aus von Licht, Klarheit, 
Frieden, Leben.
Zu Weihnachten scheint auf, was den Hirten widerfuhr. Plötzlich 
war ihr Leben umfangen von göttlichem Licht. Und die Klarheit des 
Herrn leuchtete um sie. Es kann schrecklich sein, wenn plötzlich 
alles klar wird. Auch die Widersprüche und dunklen Seiten des Lebens 
hell ausgeleuchtet: Und sie fürchteten sich sehr. Wie viele spüren 
gerade zu Weihnachten schmerzlich den Riss in sich selber! Mehr 
Menschen als sonst suchen an diesen Tagen verzweifelt die Nacht, um 
der Finsternis zu entkommen und legen Hand an sich selbst.
Die Hirten erstarrten nicht in der Furcht. Sie nahmen die 
Engelsbotschaft vom Kind in der Krippe mit Freuden an: Euch ist heute
der Heiland geboren. Nicht gestern. Nicht morgen. Heute! Sie gingen 
los. Und wurden überwältigt von Licht und Leben. Der Stall nicht 
verriegelt; die Tür zum Leben aufgetan, aufgeschlossen die Zukunft 
aus Gott. Gott wird Kind. Das ist geschehen, damit wir nie mehr aus 
dem Leben vertrieben werden. Alle Zeit steht in Gottes Händen: Weil 
Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsere Nacht nicht endlos 
sein."
Kirchenpräsident Peter Steinacker
Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
"Am Weihnachtsfest werden wir von Gott beschenkt"
Kirchenpräsident Peter Steinacker wirkt im Gottesdienst in Schwarz
(Kreis Alsfeld) in der Christvesper an Heiligabend um 15 Uhr mit
Der Kirchenpräsident von Hessen-Nassau, Peter Steinacker, hat in 
dem Ort Schwarz im Kreis Alsfeld die Christvesper am Heiligen Abend 
gehalten und dabei im Krippenspiel mitgespielt. Erstmals hat damit 
ein Kirchenpräsident in der EKHN bei einem Krippenspiel mitgewirkt. 
Das Stück, dass in der Gemeinde entwickelt worden ist, schlug eine 
Verbindung von der besonders schwierigen sozialen Lage in den 
ländlichen Regionen zu den Ereignissen der biblischen 
Weihnachtsgeschichte in Bethlehem.
Steinacker wies in seiner Predigt darauf hin, dass viele Menschen 
derzeit unter einem hohen Duck stünden. Die Arbeitslosigkeit bedrücke
nicht nur die direkt Betroffenen und ihre Familien sondern auch die, 
die für ihren Arbeitsplatz einen immer höheren Einsatz bringen 
müssten. In der Adventszeit und an Weihnachtsfest werde besonders 
schmerzlich deutlich, wie sehr sie damit auch den Familien fehlten. 
Steinacker wandte sich gegen den zusätzlichen Druck der Advents- und 
Weihnachtszeit. Dagegen betonte er: "Nach christlicher Tradition 
werden wir von Gott am Weihnachtsfest beschenkt. Nur deshalb schenken
wir etwas, weil wir die Gabe Gottes nicht für uns behalten wollen. 
Gott schenkt uns seine Nähe und Solidarität, indem er seinen Sohn 
Jesus Christus Mensch werden ließ."
Am Weihnachtsfest gebe es vieles, was ablenke. Steinacker zeigte 
sich aber zuversichtlich, dass in Zukunft immer mehr Menschen offen 
sind für die geistliche Tiefendimension des Weihnachtsfestes, für die
Botschaft der Engel: Fürchtet euch nicht, denn euch ist heute der 
Heiland geboren. Wörtlich sagte Steinacker dazu: "Das Wesentliche 
setzt sich durch."
Landesbischof Jochen Bohl:
Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens
"Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht"
Landesbischof Jochen Bohl predigt im Gottesdienst am Heiligabend 
in der Dresdner Frauenkirche um 16.00 Uhr
"An diesem Festtag des Friedens wollen und werden wir nicht 
diejenigen vergessen, die in unserer Mitte von Dunkelheit umgeben 
sind", hat der sächsische Landesbischof, Jochen Bohl, in seiner 
Predigt am Heiligabend in der Dresdner Frauenkirche ausgeführt. Gott 
erwarte, dass Christen sich den Schwachen zuwenden, da er selbst in 
äußerster Schwäche in die Welt gekommen sei.
Jochen Bohl führte in seiner Predigt beim ersten Weihnachtsfest in
der wieder aufgebauten Dresdner Frauenkirche aus, wo das Dunkel 
heutzutage die Welt beherrsche (wörtliche Passage): "Wir erschrecken 
vor den Untaten eines blutigen Terrorismus und dem Wahn, der ihn 
treibt. Wir haben in unserem Land allzu viele von einer guten 
Entwicklung der Gesellschaft ausgeschlossen; nach zahllosen 
Enttäuschungen sind sie ohne Zuversicht, eine Arbeit zu finden. An 
diesen Weihnachtstagen fürchten sich Tausende vor dem drohenden 
Verlust ihres Arbeitsplatzes, und hören zugleich von großen Gewinnen,
zu denen auch sie mit ihrer Arbeitskraft beigetragen haben. Das Ziel 
jeden Wirtschaftens ist aber nicht die maßlose Steigerung des 
Einkommens weniger, sondern dass alle Menschen ihren Lebensunterhalt 
erarbeiten können und mit ihren Kräften, Gaben und Fähigkeiten etwas 
beitragen können für eine Zukunft in Gerechtigkeit. Wir machen es den
Jungen viel zu schwer, ihren Platz zu finden im Leben der 
Gesellschaft und drängen die Älteren unsinnig früh an den Rand. Wir 
gehen in die Irre, wenn wir meinen, es könne eine gute Zukunft geben 
ohne Kinder."
Dagegen werde an Weihnachten deutlich, was Gott mit seiner Welt 
wolle (wörtliche Passage): "Die Weihnachtsbotschaft ist ein 
strahlendes, helles Licht in dieser Welt. Sie leuchtet klar, und 
jeder Mensch versteht sie: Fürchtet euch nicht, Friede sei mit Euch, 
das ist die Botschaft der Engel in Bethlehem. Zu dem Frieden, den 
Gott schenken will, sind wir  berufen; und wir werden zu 
Friedensboten, wo wir einander mit seinen Augen ansehen. Dann werden 
wir uns als Schwestern und Brüder erkennen, die sich zum Leben helfen
und einander die Lasten des Lebens tragen. An diesem Festtag des 
Friedens wollen und werden wir nicht diejenigen vergessen, die in 
unserer Mitte von Dunkelheit umgeben sind. Gott will, dass wir uns 
den Schwachen zuwenden; er selbst ist ja in äußerster Schwäche in die
Welt gekommen. Gott will, dass wir uns gegen den Hass in der Welt 
stellen und einander die Hand zur Versöhnung reichen. Der Tag der 
Geburt des Gotteskindes mahnt alle Völker, nicht auf die Stärke der 
Waffen oder der Machtmittel zu setzen, sondern zu vertrauen auf die 
Kraft, die der Bereitschaft zur Versöhnung innewohnt. An diesem Ort 
mit seiner Geschichte von Finsternis und strahlendem Licht hören wir 
die Weihnachtsbotschaft. Sie ruft zum Frieden, zur Versöhnung. "Das 
Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht." Versammelt in
der Frauenkirche, wissen wir, was gemeint ist. Dankbar sehen wir auf 
die Geburt Jesu Christi, und erkennen den Willen Gottes für uns: es 
soll Friede sein; und wir Friedensboten!"
Bischöfin Maria Jepsen
Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche
Teufelskreis wird durchbrochen
Die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen predigt an Heiligabend um 16 
Uhr in der Christvesper in der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg
An Weihnachten werde der Teufelskreis von Schuld und Not 
durchbrochen, hat die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen in ihrer 
Predigt in der Christvesper an Heiligabend in der Hauptkirche St. 
Michaelis in Hamburg festgestellt. Es gebe mit der Geburt Christi 
einen Neuanfang für alle, auch für die, die verzweifelt und elend 
sind. Advent und Weihnachten lehrten die Menschen aufs Neue, dass 
Gott den Menschen zugute Mensch geworden sei.
Die Bischöfin wörtlich: "Gott ist nicht der ferne Weltenlenker, 
der distanziert auf die Menschenkinder guckt. Gott durchbricht die 
Metaphysik und macht sich seiner Welt und jedem Menschen hier bei uns
und in der Ferne zugetan - in diesem Kind. In ihm hat er sich 
eingemischt in den Weltenlauf, ist auf die Erde gekommen, mit uns 
unterwegs, um mit seiner Gerechtigkeit und Barmherzigkeit uns zu 
gewinnen für das Leben, für die Chancen und Möglichkeiten, die es auf
dieser Erde gibt, geben soll, für jedes neugeborene Kind, für jeden 
schwachen und ausgegrenzten Menschen, für die Alten und Sterbenden 
sowie die Starken und Mächtigen, für die auf der Flucht und im 
Gefängnis."
Bischof Martin Hein
Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck
"Weihnachten soll das Fest aller Kinder sein"
Bischof Martin Hein predigt im Gottesdienst am Heiligabend in der 
Kasseler Martinskirche um 18.00 Uhr
Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin
Hein, hat zu größeren Anstrengungen für Kinder und Familien 
aufgerufen. Im Gottesdienst am Heiligen Abend in der Kasseler 
Martinskirche (18 Uhr) sagte Hein: Die Weihnachtsgeschichte belege, 
dass es kleine Kinder zu allen Zeiten schwer gehabt hätten - zur Zeit
Jesu wie in unseren Tagen. Die notdürftigen Umstände der Geburt Jesu 
im Stall zu Bethlehem signalisierten: "In dieser Welt war für das 
Christuskind kein Platz vorgesehen. Wir würden uns schämen, sollten 
wir hierzulande von derartigen Umständen einer Geburt lesen. Wir 
würden zu recht von sozialer Kälte sprechen, die nicht erst dann 
spürbar wird, wenn die Vernachlässigung von Kindern kriminelle 
Ausmaße annimmt, öffentlich wird und allgemeine Betroffenheit 
auslöst", sagte Hein.
Das Wohl von Kindern und Familien - Privatsache und Aufgabe der 
Gesellschaft
Der Bischof beklagte, es sei noch immer nicht angemessen im 
Bewusstein, dass der Gesellschaft als ganzer eine Verantwortung für 
das Wohl von Kindern und Familien zukomme. Zwar werde öffentlich 
immer wieder das Lob der Familie gesungen und geklagt, es gebe zu 
wenig Kinder. Auch könne man nicht sagen, dass es Familien in 
Deutschland generell schlecht ginge. Es werde gleichwohl zu wenig 
getan, Familien das Leben zu erleichtern. Umfragen hätten gezeigt, 
das fast alle junge Erwachsene sich eine Familie und Kinder 
wünschten. Dies bleibe jedoch oft ein Wunsch. Rahmenbedingungen 
erschwerten das Ja zum Kind: Lange Ausbildungszeiten, Bedingungen auf
dem Arbeitsmarkt und am Arbeitsplatz, die es unmöglich machten, sich 
eine Auszeit zu nehmen, um sich Kindern zuzuwenden. Gewiss seien 
Familie und Kinder Privatsache, jedoch auch eine öffentliche Aufgabe:
"Man kann sich manchmal fragen, ob Kinder in unserer Gesellschaft 
wirklich erwünscht sind - wohl nur dann, wenn sie vorgeblichen oder 
realen wirtschaftlichen Erfordernissen oder individueller 
Lebensplanung nicht im Wege stehen", sagte Hein.
Der Bischof erinnerte daran, dass Jesus selbst der Kirche 
aufgetragen habe, sich Kindern und Familien zuzuwenden. Deshalb 
engagiere sich die Kirche hier in besonderer Weise. Der Bischof 
verwies dabei auf die kirchlichen Angebote wie Kindertagesstätten, 
Kindergottesdienst, Schulen in kirchlicher Trägerschaft, mittelbar im
Religionsunterricht, durch Kinder- und Jugendarbeit, 
Familienfreizeiten und Erholungseinrichtungen für Familien. "Die 
Kirche will Kinder und Familien fördern - und tut es", betonte der 
Bischof.
Die Weihnachtsgeschichte sei für Familien und Kinder eine 
Hoffnungsbotschaft: "Der Heiland kommt als Kind zur Welt. Gott wird 
Mensch, mehr noch: Er wird Kind. Gott geht ganz in die Begrenztheit 
unserer Welt auf, er nimmt die Hilflosigkeit eines Kindes." So zeige 
Gott, wie ernst er es mit seiner Liebe zum Menschen meint. 
"Weihnachten ist das Fest des göttlichen Kindes. Deshalb soll es auch
das Fest aller Kinder sein." Kinder hätten einen großen Verbündeten: 
das Christuskind. Ihnen wie allen Menschen gelte Gottes Wohlgefallen.
"Das ist das Zentrum der Weihnachtsbotschaft", erklärte Hein.
Kirchenpräsident Eberhard Cherdron
Evangelische Kirche der Pfalz
Glaube und Politik leben von Vertrauen
Der Kirchenpräsident der Pfalz, Eberhard Cherdron, predigt am 1. 
Weihnachtsfeiertag um 10 Uhr in Speyer
Die zentrale Rolle des gegenseitigen Vertrauens für Politik und 
Glaube hat Eberhard Cherdron, Kirchenpräsident der Evangelischen 
Kirche der Pfalz, in seiner Predigt am 1. Weihnachtstag betont. 
"Vertrauen ist ein Geschenk. Niemand kann es einfordern oder 
vorschreiben", sagte Cherdron in der Gedächtniskirche in Speyer.
"Ohne Vertrauen ist kein Rechtsstaat zu machen", hob Cherdron 
hervor. Im Blick auf die neue Große Koalition sei zu bedenken, dass 
"auch die Parteipolitiker der beiden Koalitionsparteien sich ganz neu
auf Vertrauen einlassen" müssten. "Ohne solches Vertrauen auch in den
politischen Gegner gibt es kein politisches Zusammenspiel."
Die Großen Koalition stehe vor der Aufgabe, das verloren gegangene
Vertrauen der Bürger in die Politik wieder zu erlangen.  "Der 
demokratische Staat lebt auch davon, dass seine Bürger das politische
Geschehen sorgfältig beobachten und prüfen, welche Politik das Wohl 
des Landes und seiner Bewohner am ehesten fördert.  Als Bürger sind 
wir  dazu aufgerufen, niemals blind zu vertrauen. Politiker müssen 
sich immer wieder neu Vertrauen verdienen, in dem sie sich als 
kompetent, mutig und ehrlich erweisen."
In der Politik gründe das Vertrauen auf Erfahrung  und Fakten, im 
christlichen Glauben auf der Liebe Gottes. "In der Menschwerdung Jesu
Christi ist Gott bedingungslos eine "Koalition" mit uns Menschen 
eingegangen. Er hat sich uns gleichgestellt. Sein Vertrauen zu uns 
wartet nur darauf, dass wir auch ihm vertrauen mit aller Kraft 
unseres Herzens und unserer Gedanken", sagte Cherdron. "Niemals wird 
Gottes Vertrauen dadurch erschöpft, dass wir es in Anspruch nehmen."
Menschen, die auf Gott vertrauen, könnten immer wieder einen 
Neuanfang wagen. Das gelte für das Zusammenleben in einem Staat wie 
für das private Zusammenleben. "Weihnachten stellt uns mit der 
Heiligen Familie ein Bild des Vertrauens vor. Dabei geht es nicht um 
ein gemütliches oder idealistisches Familienbild. Das Vertrauen aus 
Gott heraus kennt auch all die Anfechtungen, in denen Menschen 
stehen. Gerade darum ist es gut, auf Gott zu schauen, der 
bedingungslos an uns Menschen festhält. Unser Vertrauen in ihn findet
Halt in seinem Vertrauen zu uns."
Landesbischof Frank Otfried July
Evangelische Landeskirche in Württemberg
Weihnachten schärft den Blick für Missstände
Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July predigt am 
25. Dezember in der Stuttgarter Stiftskirche
Weihnachten schärfe den Blick für Notlagen, für die anderer 
Menschen und für Notlagen, die einen möglicherweise selbst betreffen,
sagt Landesbischof Frank Otfried July in seiner Weihnachtspredigt am 
25. Dezember in Stuttgart. Er erinnert an soziale Missstände: dass 
junge Menschen keinen Ausbildungsplatz bekämen, dass die Unterschiede
zwischen Arm und Reich in unserem Land immer größer würden. Frank 
Otfried July verurteilt die "antisemitische Hetztiraden" des 
iranischen Präsidenten. Statt Frieden auf Erden zu wünschen, spiele 
dieser mit dem "Feuer gewaltsamer Auseinandersetzung" und strafe die 
weihnachtliche Ankunft des Gottessohnes damit Lügen.
Schriftführer Pastor Louis-Ferdinand von Zobeltitz
Bremische Evangelische Kirche
Kind Gottes sein
Der Schriftführer der bremischen Kirche predigt am 1. 
Weihnachtsfeiertag in der Kirche St. Stephani in Bremen.
Die Weihnachtsgeschichte erzähle nicht nur die Geburtsgeschichte, 
sondern auch "unsere eigene Geburtsgeschichte", hat der Schriftführer
der bremischen Kirche, Louis-Ferdinand von Zobeltitz in seiner 
Predigt am 1. Weihnachtsfeiertag in der Kirche St. Stephani in Bremen
erläutert: "Wir werden als Kinder Gottes geboren." Dies sei die 
"wichtigste und zentralste Aussage", die über einen Menschen zu 
machen sei.
Die Aussage, Gottes Kinder zu sein, könne Menschen verändern: "Wir
sind mit allen Menschen in die Gotteskindschaft berufen, wir sind es 
wirklich, obwohl es oftmals den Anschein hat, als wären Menschen 
vergessen, verraten, abgeschrieben. Unsere Gotteskindschaft, ein 
Leben in Würde und Liebe, geachtet und respektiert, ist noch nicht 
vollkommen offenbar." Doch dass alle Gottes Kinder sind, verlange, 
nach Formen des menschlichen Miteinanders zu suchen, in der alle 
Menschen ihre Gotteskindschaft leben und feiern können.
Hannover, 23. Dezember 2005
Pressestelle der EKD
Christof Vetter
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail:  christof.vetter@ekd.de

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