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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Lebendige Kirche gestalten Rat der EKD legt schriftlichen Bericht vor

Hannover (ots)

Über die Arbeit des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD) im vergangenen Jahr hat der 
Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, am Sonntag, den 6. November,
in Berlin vor der 4. Tagung der 10. EKD-Synode berichtet. Im 
schriftlich vorgelegten Teil des Ratsberichtes beleuchtet er, wie 
lebendige Kirche in der Praxis kirchlichen und christlichen Lebens, 
in der geschichtlichen Verantwortung und in der politischen Situation
gestaltet werden kann. Dabei erwähnt der Ratsvorsitzende unter 
anderem die Begegnungen mit der katholischen Kirche, die 
Bundestagswahl, die Debatte um Sterbehilfe und Fragen der 
multikulturellen Gesellschaft.
Der Tod und die Neuwahl des Papstes wie auch der Weltjugendtag 
haben enorme mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen, erklärt Huber. 
"Die auch an anderen Orten in der Gesellschaft beobachtbare 
Wiederkehr des Religiösen in die öffentliche Diskussion ist ein 
Gewinn für die Kirchen in unserem Land." Damit einher gehe eine 
Tendenz zur konfessionellen Profilierung. Die "Ökumene der Profile" 
bedeute aus evangelischer Sicht einerseits, "die sich aus der 
Besinnung auf die protestantischen Wurzeln ergebenen Einsichten klar 
und gelassen zu verdeutlichen." Zugleich sollten sich evangelische 
Christen bewusst bleiben, dass die Bibel die gemeinsame Grundlage 
aller Christen und Grundlage des missionarischen Auftrages zur 
Verkündigung von Gottes Wort sei. Auf dieser Grundlage seien Wege zu 
immer größerer Einheit in der Vielfalt der Christen in aller Welt zu 
suchen. Bei der Trauerfeier für den Gründer der Gemeinschaft von 
Taizé, den Protestanten Roger Schutz, am 23. August habe sich die 
neue Atmosphäre in der ökumenischen Situation gezeigt, so der 
Ratsvorsitzende. "Die Repräsentanten protestantischer und orthodoxer 
Kirchen waren teilweise von der Teilnahme an der Mahlfeier 
ausdrücklich ausgeladen."
Das Ergebnis der Bundestagswahl habe deutlich gemacht, dass "die 
Bürgerinnen und Bürger eine breite und stabile parlamentarische 
Mehrheit befürworten, die in der Lage ist, die Schritte einzuleiten, 
die für die Zukunftsfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme in 
unserem Land und die Erhaltung politischer Handlungs- und 
Gestaltungsmöglichkeiten nötig sind." Die Stimmen der Kirchen und 
gesellschaftlicher Gruppen seien in dem tief greifenden Reformprozess
auch in Zukunft unverzichtbar, ebenso wie eine kritisch-konstruktive 
parlamentarische Opposition. Für die EKD stehen besonders der 
"gerecht ausgestaltete Umbau der sozialen Sicherungssysteme und die 
Fortgeltung des sozialen Ausgleichs in der Steuerpolitik im 
Mittelpunkt." Die evangelische Kirche werde ferner für den Schutz des
Lebens an seinem Beginn wie seinem Ende und für eine zukunftsfähige 
Familien- und Generationenpolitik eintreten.
Zur aktuellen Debatte über Sterbebegleitung und die 
Verbindlichkeit, Reichweit und Wirksamkeit von Patientenverfügungen 
habe die Kammer der EKD für Öffentliche Verantwortung mit der auf 
Bitten des Rates erstellten Text "Sterben hat seine Zeit. 
Überlegungen zum Umgang mit Patientenverfügungen aus evangelischer 
Sicht" einen wichtigen Beitrag geleistet. Der Text betone, dass die 
Selbstbestimmung des Patienten und die Fürsorge für ihn verbunden und
aufeinander bezogen werden müssen. Die Kammer plädiere dafür, auch 
nonverbale Aussagen zu beachten. "Zur sachgemäßen Auslegung und 
Anwendung von Patientenverfügungen wird deshalb ein gemeinsames 
Gespräch von Ärzten, Angehörigen, Pflegepersonen, Seelsorgern und 
Betreuern empfohlen."
Die "multikulturelle Gesellschaft" gerate immer wieder in die 
Diskussion, so Huber. Ob die Integration von Menschen mit anderer 
religiöser und kultureller Herkunft in den letzten Jahrzehnten als 
hinreichend gelungen bezeichnet werden könne, stehe weiterhin zur 
Frage. Immer klarer trete die Erkenntnis hervor, dass die 
"Konfrontation mit der Wahrheitsfrage" nicht aus dem Dialog 
ausgeklammert werden dürfe. "Gerade im Gespräch mit Menschen aus 
anderen Religionen und Kulturen muss das je eigene Profil deutlich 
herausgestellt werden."
Berlin, 5. November 2005
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi
Hinweise:
Der schriftliche Ratsbericht kann bei der Pressestelle auf der 4. 
Tagung der 10. Synode angefordert werden: Telefon 030/2300 5634, 
E-Mail:  presse@ekd.de. Ab Sonntag, den 6. November, nach Ablauf der 
Sperrfrist ist er im Internet nachzulesen unter 
http://www.ekd.de/synode2005/bericht_des_rates.html.
Zum Thema "Ökumene der Profile" siehe auch 
http://www.ekd.de/presse/pm147_2005_rv_ansprache_papst.html
Zum Thema "Sterben hat seine Zeit" siehe auch
http://www.ekd.de/patientenverfuegung/patientenverfuegung.html
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail:  christof.vetter@ekd.de

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