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Pharma Deutschland e.V.

EU-Kommission gefährdet europäische Arzneimittelversorgung mit doppelt falschen Annahmen
Überprüfung der Kosten der Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) übersieht methodische Fehler

Berlin (ots)

Am 10. Dezember hat die Europäische Kommission die langerwartete Studie des Joint Research Centre (JRC) zu den Kosten und Folgen der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) der Kommunalabwasserrichtlinie vorgestellt. Darin kommt sie zu dem Ergebnis, dass sich die europaweiten Kosten der erweiterten Herstellerverantwortung unter Betrachtung der Inflation und neuerer Daten ähnlich zu den Schätzungen des Impact Assessment aus dem Jahr 2022 verhalten werden. So geht die Kommission in der Studie europaweit von 1,48 - 1,8 Milliarden Euro Kosten pro Jahr bis 2045 aus.

Pharma Deutschland kritisiert die Studie der Kommission als doppelt falsch. So scheitert die Studie einerseits an einer realistischen Abbildung der tatsächlich erwartbaren Kosten der Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie. Kostenschätzungen wie die der niederländischen Regierung, der Anlagenbetreiber oder des Bundeslandes Baden-Württemberg überschritten bereits lange vor Veröffentlichung der neuen Studienergebnisse die Kostenprognose der Kommission aus dem Jahr 2022. So geht die niederländische Regierung von Kosten in Höhe von ca. 400 Millionen Euro aus, wogegen die Kommission von 65 Millionen spricht.

Andererseits übernimmt die EU-Studie völlig unreflektiert die nachweislich ungeeigneten Annahmen zum Anteil der pharmazeutischen Mikroschadstoffe in der Gesamtfracht des europäischen Abwassers.

Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender von Pharma Deutschland, kommentiert: "Die Europäische Kommission liegt mit ihrer Studie doppelt falsch und bringt damit den Pharmastandort Europa in ernste Schwierigkeiten. Nationale Initiativen wie der Pharmadialog und europaweite Vorhaben wie das EU-Pharmapaket oder der Critical Medicines Act sind auf dieser Grundlage zum Scheitern verurteilt. Das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten müssen die Umsetzung der Richtlinie stoppen. Der Umwelt-Omnibus wäre eine gute Chance gewesen, die verpasst wurde."

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Der Pharma Deutschland e.V. ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Pharmaindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Die in Pharma Deutschland e.V. organisierten Unternehmen tragen maßgeblich dazu bei, die Arzneimittelversorgung in Deutschland zu sichern. So stellen sie fast 80 Prozent der in Apotheken verkauften rezeptfreien und fast zwei Drittel der rezeptpflichtigen Arzneimittel sowie einen Großteil der stofflichen und dentalen Medizinprodukte für die Patientinnen und Patienten bereit. Unter www.pharmadeutschland.de gibt es mehr Informationen zu Pharma Deutschland.

Ihre Ansprechpartner in der Pressestelle von Pharma Deutschland:

Hannes Hönemann
Leiter Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
T. +49 171 5618203
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CvD Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
T. +49 170 4548014
gutzeit@pharmadeutschland.de

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