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Aktionsbündnis gegen AIDS

Für die Bekämpfung von HIV und Aids fehlen Milliarden

Tübingen (ots)

Mit Aktionen zur "Nacht der Solidarität" fordert das
   Aktionsbündnis gegen AIDS gemeinsam mit AIDS-Hilfen,
   entwicklungspolitischen Organisationen und Kirchengemeinden in
   Deutschland, Österreich, Schweiz, England, Italien und Indien den
   globalen Zugang zu Prävention, Pflege und Behandlung für Menschen
   mit HIV und Aids.
Wenige Tage vor dem G8-Gipfel hat das Aktionsbündnis gegen AIDS 
mit Unterstützung internationaler Partner zur "Nacht der Solidarität"
aufgerufen. Mit Konzerten, Gottesdiensten, Straßentheater, 
Kunstprojekten und anderen Aktionen werden Tausende Bürgerinnen und 
Bürger in der Nacht zum 2. Juni ihre Solidarität mit 40 Millionen 
Menschen demonstrieren.
Beim Gipfeltreffen der G8 in Heiligendamm vom 6.- 8. Juni werden 
die Staats- und Regierungschefs erneut Beschlüsse fassen, mit denen 
der dramatischen Situation einer armutsbedingten Ausbreitung von 
HIV/Aids in Afrika begegnet werden soll. Bereits der G8-Gipfel von 
Gleneagles vor zwei Jahren sollte einen Wendepunkt im globalen Kampf 
gegen HIV/Aids darstellen. Die führenden Industrienationen 
verpflichteten sich, bis 2010 den universellen Zugang für alle Länder
zu Prävention, Behandlung und Pflege zu erreichen. 40 Millionen 
Menschen leben zurzeit weltweit mit dem HI-Virus. Davon benötigen in 
den Ländern niedriger und mittlerer Einkommen mindestens 7,1 
Millionen dringend eine wirksame Behandlung. Doch bis Ende 2006 
erhielten weniger als ein Drittel (2 Millionen Menschen) die 
lebensverlängernden antiretroviralen Medikamente (Quelle: WHO).
Das Aktionsbündnis gegen AIDS ist tief besorgt über die 
stagnierende Entwicklung und die unzureichende finanzielle 
Unterstützung der G8-Staaten. Nach Schätzungen von UNAIDS und der 
Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind zur weltweiten Aids-Bekämpfung
in diesem Jahr über 18 Milliarden US-Dollar nötig, dennoch blieb fast
die Hälfte dieses Finanzierungsbedarfes bislang ungedeckt. In vielen 
Ländern fehlt es nicht nur an Medikamenten, sondern insbesondere auch
an gut ausgebildetem medizinischem Fachpersonal und der nötigen 
Infrastruktur für eine lebensnotwendige gesundheitliche Versorgung.
Das Aktionsbündnis, ein Zusammenschluss von rund 400 
Organisationen und Initiativen, appelliert deshalb an die 
Bundesregierung, im Rahmen der G8-Präsidentschaft einen langfristigen
und verbindlichen Finanzierungsplan zur Bekämpfung von HIV/Aids zu 
verabschieden. Eine nachfrageorientierte Strategie zur umfassenden 
Verbesserung der Gesundheitssysteme muss auf den Weg gebracht werden.
Die G8-Länder müssen sich zudem selbst verpflichten, das Abwerben von
Gesundheitskräften aus ärmeren Ländern, den sogenannten "brain drain"
zu unterbinden. Ein weiteres Hindernis im Zugang zu HIV-Medikamenten 
ist das internationale Patentrecht zum Schutz der Eigentumsrechte 
(TRIPS). Hier fordert das Aktionsbündnis gegen AIDS eine generelle 
Ausnahme für lebensnotwendige Medikamente für Entwicklungs- und 
Schwellenländer in allen bi- und multilateralen Handelsverträgen.
Das Symbol der roten Lichterschleife verbindet wie kein anderes 
Symbol seit nunmehr vier Jahren die Akteure der "Nacht der 
Solidarität". Sie möchten den Appellen der Betroffenen, aber auch der
vielen kleinen Initiativen, Selbsthilfegruppen und engagierten 
Organisationen mit ihrer Aktion Nachdruck verleihen. Die großen 
Industrienationen müssen endlich ihren Einsatz verstärken und ihrer 
globalen Verantwortung gerecht werden.

Pressekontakt:

Mirjam Hagebölling, Politische Koordination und
Öffentlichkeitsarbeit, 0178 - 3121143
Susanne Mittendorf, Kampagnenkoordinatorin "Nacht der Solidarität",
0179 - 2759457

Original-Content von: Aktionsbündnis gegen AIDS, übermittelt durch news aktuell

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