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Aktionsbündnis gegen AIDS

Taten statt Worthülsen
Nichtregierungsorganisationen fordern G7 zu konkreten Hilfen für Entwicklungsländer auf

Tübingen (ots)

Anlässlich des heutigen G7-Finanzministertreffens
in Essen fordern Nichtregierungsorganisationen (NRO) verbindliche 
Pläne zur Finanzierung von Entwicklungshilfe und zur 
HIV/Aids-Bekämpfung sowie einen Schuldenerlass für die ärmsten 
Entwicklungsländer. Bei einer gemeinsamen Aktion kritisieren das 
Aktionsbündnis gegen AIDS, die Aktion "Deine Stimme gegen Armut" und 
das Bündnis für Entschuldung (erlassjahr.de), dass die 
G7/G8-Staatengruppe bisher zu wenig zur Umsetzung ihres 2005 
verkündeten Programms zur Armutsbekämpfung unternommen habe.
Für Bernd Bornhorst von der Aktion "Deine Stimme gegen Armut" ist 
die deutsche G8-Präsidentschaft eine ideale Gelegenheit zur Einlösung
der entwicklungspolitischen Versprechen, die die Staatengruppe 2005 
auf ihrem Gipfel in Gleneagles gemacht habe. "Wir brauchen dringend 
eine Roadmap für die weltweite Armutsbekämpfung. Bisher ist unklar, 
wie die G8-Staaten ihr Ziel erreichen wollen, bis 2015 0,7 Prozent 
ihres Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit zur 
Verfügung zu stellen." "Deine Stimme gegen Armut" fordert daher von 
den G7-Finanzministern einen verbindlichen Plan zur Steigerung der 
Entwicklungshilfegelder und die Einführung neuer 
Finanzierungsmechanismen. "Das ist der richtige Moment, um eine 
Initiative zur Nutzung innovativer Finanzierungsinstrumente zu 
starten. Nur so können die versprochene Steigerung der 
Entwicklungszusammenarbeit erreicht und Millionen Menschenleben 
gerettet werden", so Bornhorst. Als erster Schritt könnten durch eine
Flugticketabgabe schnell und wirksam Mittel für die Armutsbekämpfung 
bereit gestellt werden, sagte der "Deine Stimme gegen 
Armut"-Vertreter.
Als "Mogelpackung" bezeichnet erlassjahr.de den in Gleneagles 
verkündeten vollständigen Schuldenerlass. "Gleneagles hat die Ketten 
der Verschuldung nicht durchbrochen", kritisiert Jürgen Kaiser von 
dem Entschuldungsbündnis. "Durch das Kleingedruckte in den 
Bestimmungen der 2005 beschlossenen Entschuldungsinitiativen HIPC und
MDRI beträgt die Entlastung nicht etwa 100, sondern je nach Staat nur
30 bis 80 Prozent. Außerdem schließen sie eine Reihe verschuldeter 
Staaten aus", so Kaiser weiter. erlassjahr.de fordert vor möglichen 
Schuldenerlassen daher die Streichung illegitimer Schulden, die 
zweifelhaften Ursprungs seien und für die Menschen in den betroffenen
Ländern nur zweifelhaften Nutzen gebracht hätten. Bei den 
verbleibenden tatsächlichen Schulden müsse es ein faires und 
transparentes Schiedsverfahren für Gläubiger und Schuldner geben, 
verlangt Kaiser. Das Aktionsbündnis gegen AIDS kritisiert, dass die 
Hoffnungen, die Millionen Menschen 2005 in die G8 gesetzt hätten, 
bislang unerfüllt geblieben seien. "In Gleneagles haben die Staats- 
und Regierungschefs angekündigt, dass bis zum Jahr 2010 alle Menschen
Zugang zu HIV-Prävention und Aids-Behandlung haben sollen. Wenn die 
G7-Staaten diesem Versprechen keinen handfesten Finanzierungsplan zur
Seite stellen, bleibt es nur eine Worthülse", sagte die politische 
Koordinatorin des Aktionsbündnisses Katja Roll. "Obwohl die reichsten
Länder der Welt seit 2001 jedes Jahr neue Versprechen zur Ausweitung 
der weltweiten Aids-Bekämpfung gegeben haben, bleibt die Finanzierung
der Pferdefuß der Aidsarbeit", beklagte Roll. So kranke der 2001 von 
den G8 initiierte Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose 
und Malaria nach wie vor an unzureichenden Finanzierungszusagen. Das 
Aktionsbündnis gegen AIDS fordert deshalb die Verabschiedung eines 
verbindlichen Finanzierungsplans zur Umsetzung des universellen 
Zugangs zu HIV-Prävention und Aids-Behandlung für alle Menschen. Nach
Schätzungen von UNAIDS und der Weltgesundheitsorganisation sind zur 
weltweiten Aids-Bekämpfung in diesem Jahr 18,1 Milliarden US-Dollar 
nötig. Bislang bleibt mehr als die Hälfte dieses 
Finanzierungsbedarfes ungedeckt.
Hintergrund
Deine Stimme gegen Armut ist eine gemeinsame Aktion von VENRO als 
Dachverband von rund 100 deutschen entwicklungspolitischen 
Nichtregierungsorganisationen, dem Künstler Herbert Grönemeyer und 
befreundeten Fachleuten aus der PR- und Medienbranche. Sie fordern 
die Bundesregierung zu mehr Engagement bei der Realisierung der 
Millenniumsziele auf. Die Aktion versteht sich als Teil des "Global 
Call to Action against Poverty" (GCAP), einem zivilgesellschaftlichen
Bündnis in über 112 Ländern. Überall und immer steht das "Weiße Band"
als Symbol für die weltweite Kampagne. Weitere Informationen auf 
www.deine-stimme-gegen-armut.de
Das Aktionsbündnis gegen AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100
kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen der Aids- und 
Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr als 270 Basisgruppen. Gemeinsam
wollen sie Politik und Pharmaindustrie stärker in die Verantwortung 
für den Kampf gegen HIV/Aids nehmen. Der Ausbau der finanziellen 
Ressourcen zur weltweiten HIV-Prävention und Aids-Bekämpfung und der 
weltweite Zugang zur Therapie sind die zentralen Anliegen der 
Kampagne des Bündnisses. Weitere Informationen auf 
www.aids-kampagne.de
erlassjahr.de - Entwicklung braucht Entschuldung ist ein breites 
gesellschaftliches Bündnis. Zu den rund 850 Mitträgerorganisationen 
gehören Landeskirchen, Diözesen, entwicklungspolitische 
Organisationen, Eine-Welt-Gruppen, Kirchengemeinden und Weltläden. 
erlassjahr.de ist eingebunden in ein weltweites Netzwerk von über 50 
ähnlichen Kampagnen und Bündnissen. Sie alle wollen es nicht 
hinnehmen, dass untragbar hohe Schulden in vielen Ländern des Südens 
wichtige Investitionen in Gesundheit, Bildung und Infrastruktur 
unmöglich machen. Weitere Informationen auf www.erlassjahr.de

Pressekontakt:

Aktion "Deine Stimme gegen Armut":
Ulrich Schlenker, +49 (0)177 / 74 75 490

Aktionsbündnis gegen AIDS:
Katja Roll, +49 (0)179 / 21 01 235

Bündnis für Entschuldung (erlassjahr.de):
Sabine Zimpel, +49 (0)177 / 78 44 154

Original-Content von: Aktionsbündnis gegen AIDS, übermittelt durch news aktuell

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