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AOK Sachsen-Anhalt

Tag der Krebsvorsorge: HPV-Impfung senkt Risiko für Gebärmutterhalskrebs deutlich
Impfquoten in Sachsen-Anhalt weiter steigern

Tag der Krebsvorsorge: HPV-Impfung senkt Risiko für Gebärmutterhalskrebs deutlich / Impfquoten in Sachsen-Anhalt weiter steigern
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Frauen, die in ihrer Jugend gegen HPV geimpft wurden, müssen später deutlich seltener eine Konisation – das Entfernen von Krebsvorstufen am Gebärmutterhals – über sich ergehen lassen. Das zeigt der neue Früherkennungsmonitor 2025 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) anlässlich des Tags der Krebsvorsorge am 28. November. Die AOK Sachsen-Anhalt und die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft rufen deshalb dazu auf, die HPV-Impfquote weiter zu steigern.

Magdeburg, 26. November 2025 - Die Analyse macht den schützenden Effekt der HPV-Impfung sichtbar: Bis zum 30. Lebensjahr wurden bei 10.000 geimpften Frauen 100 solcher Eingriffe durchgeführt, bei ungeimpften 184. „Die HPV-Impfung schützt effektiv vor Gebärmutterhalskrebs und kann belastende Eingriffe verhindern“, betont Corinna Beutel, Leiterin des Geschäftsbereichs Gesundheitsversorgung und Pflege bei der AOK Sachsen-Anhalt.

Die Auswertung zeige einmal mehr, wie wichtig es ist, die Impfquote weiter zu steigern. Trotz der positiven Wirkung liegt die Impfquote in Sachsen-Anhalt noch deutlich unter dem Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die bis 2030 eine Rate von 90 Prozent anstrebt. Derzeit sind in Sachsen-Anhalt nur 65 Prozent der AOK-versicherten 15-jährigen Mädchen und rund 47 Prozent der Jungen vollständig geimpft. Bei Frauen im Alter von 19 Jahren haben in Sachsen-Anhalt im Schnitt nur 73 Prozent mindestens zwei Impfdosen erhalten. (siehe Tabelle)

Vom 9. bis zum 15. Geburtstag wird die Impfung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die AOKs ermöglichen darüber hinaus mindestens bis zum 18. Geburtstag eine Nachholimpfung. „Wir brauchen eine flächendeckende Finanzierung und mehr Verbindlichkeit für die Impfung bei sämtlichen U- und J-Vorsorgeuntersuchungen. Auch Schulimpfungen, digitale Impferinnerungen und bessere ärztliche Aufklärung können die Impfquote steigern“, fordert Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e.V.

In anderen Ländern wurden so sehr gute Ergebnisse erzielt. Deutschland liegt im europäischen Vergleich bei der Impfquote nur auf Platz 19. Gerade bei Jungen sei die Impfquote extrem niedrig. Dabei könne HPV auch bei Männern Krebs im Mund- und Rachenraum sowie im Genitalbereich verursachen.

Früherkennungsprogramm für Gebärmutterhalskrebs wird stark genutzt

Neben der Impfung spielt die Früherkennung eine zentrale Rolle. Die gute Nachricht: Das Gebärmutterhalskrebs-Screening hat in Sachsen-Anhalt von allen Krebs-Früherkennungsuntersuchungen die höchste Inanspruchnahme. Über alle Krankenkassen hinweg wurden rund 396.000 solcher Screening-Untersuchungen durchgeführt. Bei AOK-Versicherten zwischen 25 und 55 Jahren liegt die Teilnahmerate bei rund 82 Prozent.

Seitdem die Früherkennung 1971 eingeführt wurde, konnte in Deutschland der Gebärmutterhalskrebs von Platz 1 auf Platz 12 der häufigsten Krebsarten bei Frauen verdrängt werden. Dennoch stagniert die Zahl der Neuerkrankungen seit Jahren. „Weil die HPV-Impfung nicht gegen alle Hochrisikostämme schützt, bleibt die Teilnahme an der Vorsorge auch für Geimpfte wichtig“, so Beutel. Die WIdO-Daten zeigen: Auch geimpfte Frauen können Krebsvorstufen entwickeln, die durch eine Konisation entfernt werden müssen.

Mehr Teilnahme an Screenings zu Darm-, Brust- und Prostatakrebs

Der Früherkennungsmonitor beleuchtet neben dem Themenschwerpunkt Gebärmutterhalskrebs auch die Teilnahmeraten bei den anderen Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs in Sachsen-Anhalt.

„Nachdem in den Pandemiejahren 2020 bis 2022 bei den Früherkennungsuntersuchungen ein zum Teil erheblicher Rückgang zu verzeichnen war, zeigen die Daten zuletzt wieder deutlich höhere Teilnahmeraten“, freut sich Weise. Über alle Krankenkassen hinweg war 2024 das am zweithäufigsten in Anspruch genommene Screening in Sachsen-Anhalt die Früherkennung von Hautkrebs, die 196.000-mal durchgeführt wurde. Auf Platz drei folgte die Prostatakrebs-Früherkennung, die 149.000 Männer ab dem 45. Lebensjahr erreicht hat, gefolgt vom Mammographie-Screening, an welchem rund 90.000 Frauen teilgenommen haben. Im Rahmen des Darmkrebsscreenings wurden 2024 insgesamt 20.000 Früherkennungskoloskopien (Darmspiegelungen) durchgeführt.

Tag der Krebsvorsorge findet zum vierten Mal statt

Der „Tag der Krebsvorsorge“ findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Er ist 2022 von der AOK und der Deutschen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen worden. Gemeinsam wollen die beteiligten Partner mit dem jährlichen Aktionstag am 28. November die Aufmerksamkeit für die Früherkennungs-Untersuchungen erhöhen.

Informationen zur Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge stellt die AOK unter www.deine-gesundheitswelt.de/gebaermutterhalskrebs zur Verfügung. Eine Übersicht über alle Vorsorgeleistungen gibt es unter www.deine-gesundheitswelt.de/vorsorge-impfschutz

Hinweis für die Redaktion:

Grundlage für die Analyse des WIdO bildeten die Daten von Versicherten der ersten drei Jahrgänge, die bei Einführung der Impfung im Jahr 2007 zwischen 13 und 15 Jahre alt waren und zum Ende des Auswertungszeitraumes 2024 ein Lebensalter von 30 Jahren erreicht hatten.

AOK Sachsen-Anhalt
Anna Mahler
Pressesprecherin
Tel. 0391/2878-44426 
anna-kristina.mahler@san.aok.de
deine-gesundheitswelt.de

Die AOK Sachsen-Anhalt betreut mehr als 850.000 Versicherte und 57.000 Arbeitgeber online und vor Ort im ganzen Land. Mit einem Marktanteil über 42 Prozent ist sie die größte regionale Krankenkasse in Sachsen-Anhalt.

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Dokument:  PM_AOK Sachsen-Anhal~ zeigt Wirkung.docx