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Oxfam-Berichte: Ein Jahr Tsunami-Hilfe - Vorgehensweise, Aktivitäten, Lehren

Berlin (ots)

Ein Jahr nach dem Tsunami veröffentlicht Oxfam
Sonderberichte zu zwei entscheidenden Arbeitsfeldern der
Tsunami-Hilfe: die Bereitstellung von Unterkünften sowie die
Wiederherstellung der Existenzgrundlagen. In den Berichten "Wieder
Arbeit" und "Ein Dach über dem Kopf, dann ein Zuhause" stellt Oxfam
International die Aktivitäten des letzten Jahres in den drei am
schwersten vom Tsunami betroffenenen Ländern Indonesien, Indien und
Sri Lanka dar und beschreibt Erfahrungen und Schlussfolgerungen für
die weitere Tsunami-Arbeit. Die allgemeine Bilanz von Oxfam
International "Ein Jahr nach dem Tsunami" liegt ebenfalls vor.
"Zwölf Monate nach dem Tsunami sind die Erfolge beachtlich.
Menschen wieder zu ermöglichen, zu arbeiten, ihnen ein Einkommen zu
geben und damit eine gewisse Kontrolle über ihre Zukunft, ist
entscheidend, damit die Betroffenen das Trauma der Vergangenheit
bewältigen können," so Paul Bendix, Geschäftsführer von Oxfam
Deutschland. "Die bisherige Nothilfe wurde zu Recht dafür gelobt,
Tausende von Menschenleben gerettet und die allgemeinen
Lebensumstände  verbessert zu haben. Der Wiederaufbau der Gemeinwesen
wird allerdings noch sehr lange dauern. Es gibt natürlich noch viel
zu tun, aber wir befinden uns auf einem sehr guten Weg".
"Wieder Arbeit"
Mehr als die Hälfte der Menschen, die ihre Existenzgrundlagen
durch den Tsunami verloren hatten, verfügen wieder über eine
Erwerbsgrundlage. 84% aller zerstörten Fischerboote in Sri Lanka sind
inzwischen repariert oder ersetzt; tausende Hektar Ackerland saniert
und neu bepflanzt. Oxfam erwartet, dass bis zum Jahresende 2006 85%
aller Arbeitsplätze wieder hergestellt sind.
Der Bericht schildert das Ausmaß der Schäden auf die
Volkswirtschaften der betroffenen Länder und die Gefahr für
zusätzlich zwei Millionen Menschen, in die Armut gestürzt zu werden.
So wurden beispielsweise durch den Tsunami eine Millionen
Arbeitsplätze vernichtet. In Aceh stieg die Arbeitslosigkeit von 7
auf 33 %, in den betroffenen Gebieten in Sri Lanka wurde sie mehr als
verdoppelt und stieg von 9 auf 20%. Und die Menschen verloren neben
ihren Arbeitsplätzen auch alle ihre Rücklagen - oft verwahrt in Form
von Bargeld, Schmuck oder Grundstücken.
"Ein Dach über dem Kopf, dann ein Zuhause"
Der Bericht zeigt, dass alle bedürftigen Menschen in kürzester
Zeit mit Notunterkünften versorgt wurden. In Sri Lanka sind
inzwischen 95% der Menschen in Übergangsunterkünfte eingezogen, in
Aceh wird bis Ende Dezember ein Viertel der benötigten dauerhaften
Häuser fertig gebaut sein. Trotz der Fortschritte bei der
Bereitstellung von Unterkünften ist der Wiederaufbau aus mehreren
Gründen sehr ungleichmäßig verlaufen.
Der Bericht zeigt die wesentlichen Hinderungsgründe für
schnelleren Fortschritt auf. Dazu gehören Schwierigkeiten, die
außerhalb des menschlichen Einflusses sind, so zum Beispiel die
Tatsache, dass in Aceh Landstriche,  die zuvor von 120.000 Menschen
bewohnt wurden, seit dem Tsunami unter Wasser stehen. Andere
Verzögerungen hätten aber vermieden werden können. Beispielsweise
brauchten die Regierungen zu lange, geeignetes Bauland für den
Wiederaufbau bereitzustellen, und Unklarheit über neue
Küsten-Schutzzonen hat den Wiederaufbau verzögert.
Der Oxfam Bericht vergleicht den bisherigen Zeitrahmen der
Tsunami-Hilfe mit Wiederaufbaumaßnahmen nach anderen Katastrophen:
- In den USA leben ein Jahr nach dem Hurrikan Ivan immer noch
     Tausende Familien in provisorischen Unterkünften.
   - In Japan hat es 7 Jahre gedauert, bis sich die Stadt Kobe von 
     dem Erdbeben 1995 erholt hat.
Im übergreifenden Rechenschaftsbericht "Ein Jahr nach dem Tsunami"
erläutert Oxfam International, wie die der Organisation weltweit
anvertrauten EUR 215 Millionen Spendengelder verwendet werden. Der
Bericht gibt Aufschluss darüber, wie und wo Oxfam das Geld eingesetzt
hat, was erreicht wurde, welche Schwierigkeiten zu überwinden waren
und was die weiteren Pläne sind.
Alle drei Berichte sind auf der Website herunterzuladen und über
die Geschäftstelle von Oxfam Deutschland, Greifswalder Str. 33a,
10504 Berlin, erhältlich.
Ein Dach über dem Kopf, dann ein Zuhause [pdf, 146kb]:
   http://www.oxfam.de/download/zuhause.pdf
Wieder Arbeit [pdf, 226kb]:
   http://www.oxfam.de/download/WiederArbeit.pdf
Ein Jahr nach dem Tsunami [pdf, 1.3mb]:
   http://www.oxfam.de/download/Tsunami_Bilanz.pdf

Pressekontakt:

Kontakt: Paul Bendix, Geschäftsführer, Oxfam Deutschland,
E-Mail: pbendix@oxfam.de, Tel.: 0178-5199273

Original-Content von: OXFAM Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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