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rbb-exklusiv: #MeToo: Belästigungs-Vorwürfe in der Gedenkstätte Hohenschönhausen

Berlin (ots)

Sieben Frauen werfen dem stellvertretenden Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen sexuelle Belästigung vor.

Helmuth Frauendorfer soll über Jahre hinweg jungen Frauen in der Ausbildung zu nahe getreten sein, indem er ihnen spätabendliche oder nächtliche SMS geschrieben haben soll. Auch soll es zu körperlichen Annäherungen und unerwünschten Berichten über sexuelle Vorlieben gekommen sein. Helmuth Frauendorfer soll Mitarbeiterinnen zudem zum Trinken animiert und sie später zu sich nach Hause eingeladen haben - verbunden mit dem Angebot, bei ihm zu schlafen. Das geht aus umfangreichen Interviews und Gesprächen des rbb mit betroffenen Frauen hervor.

Frauendorfer selbst lässt seinen Anwalt Fehlverhalten und Mangel an Sensibilität einräumen, betont aber, das abgestellt zu haben, nachdem er vor gut zwei Jahren vom Direktor der Gedenkstätte darauf angesprochen worden sei. Dem rbb liegen jedoch Berichte vor, die sich auch auf die Zeit nach 2016 beziehen.

Der Direktor der Gedenkstätte, Hubertus Knabe, betont, Beschwerden über seinen Stellvertreter nach bestem Wissen und Gewissen nachgegangen zu sein. Er habe Helmuth Frauendorfer schon im Frühjahr 2016 einbestellt, ihm "derartige Kommunikationsformen untersagt" und im Wiederholungsfall Konsequenzen angedroht. Auch habe er nach weiteren Beschwerden, die allerdings nicht konkretisiert worden seien, im Frühjahr 2018 Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Das Verfahren sei dann von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden.

Dessen ungeachtet sprechen die betroffenen Frauen von einem "strukturellen Sexismus" im Betriebsklima der Gedenkstätte. Auch Hubertus Knabe habe gegenüber einigen von ihnen inadäquate Äußerungen getätigt. Der Stellvertreter und sein Direktor sollen so insgesamt ein Klima erzeugt haben, das einem "Frauenbild der 50er Jahre" entsprochen habe. Hubertus Knabe weist auch solche Vorwürfe zurück: Die Stiftung Gedenkstätte Hohenschönhausen fühle sich einem modernen Frauenbild verpflichtet. Anzüglichkeiten gehörten nicht zu seinem Sprachgebrauch. Er behandle seine Beschäftigten mit Respekt und Wertschätzung. Dazu gehöre auch Anteilnahme an ihrem persönlichen Leben und "eine Prise Humor".

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