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AOK Baden-Württemberg

Schluss für Auslandskrankenschein und Vorkasse - die Krankenversichertenkarte wird international: AOK Baden-Württemberg startet bundesweit ersten Testlauf in Freiburg

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Stuttgart (ots)

Wer im EU-Ausland zum Arzt muss, braucht in
Zukunft keinen Auslandskrankenschein mehr, sondern – wie beim
Hausarzt – nur noch seine Versichertenkarte. Das EU-Projekt
„Netc@rds“ macht es bald möglich. In Freiburg hat die AOK
Baden-Württemberg heute den bundesweit ersten Testlauf gestartet –
für die AOK-Versicherten in Freiburg und drei benachbarten
Landkreisen, in Zusammenarbeit mit Pilotkrankenhäusern in neun
europäischen Ländern. Der Vorstandsvorsitzende der AOK
Baden-Württemberg, Dr. Rolf Hoberg:
O-Ton 1 – Dr. Rolf Hoberg:
Es ist wirklich ein Quantensprung: Man nimmt seine deutsche Karte
und geht damit ins französische Krankenhaus, oder der Franzose ins
deutsche Krankenhaus. Und im Krankenhaus wird geprüft: liegt da
Versicherungsschutz vor? Wenn er vorliegt, erfolgt die Behandlung
nach den Regeln, wie sie im Land gelten, kostenfrei zu Lasten des
ausländischen Krankenkassenträgers. (0:20)
Das Ganze funktioniert über eine gesicherte Internet-Verbindung.
Was technisch im Hintergrund abläuft, braucht den Patienten aber
nicht zu kümmern. Für ihn sind Bürokratie und Vorkasse damit passé –
zum Arzt gehen ist dann im EU-Ausland genauso selbstverständlich wie
zu Hause. Das ist das Ziel des Systems:
O-Ton 2 – Dr. Rolf Hoberg:
Europa als Sozialraum erfahrbar machen, dass hier – auch wenn es
unterschiedliche Sozialsysteme sind – in der Versorgung und in der
Abrechnung der Bürger damit keine Schwierigkeiten mehr hat. (0:10)
Für die Politik ist das Projekt „Netc@rds“ ein wichtiger Schritt
auf dem Weg zu einem wirklich vereinten Europa. Deshalb war auch die
Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Marion
Caspers-Merk, zum Start des Pilotprojekts nach Freiburg gekommen:
O-Ton 3 – Marion Caspers-Merk:
Das Projekt hat eine zentrale Bedeutung für die Patienten in
Europa, weil es die nationalen Karten gegenseitig lesbar macht. Das
heißt: die Patienten-Mobilität über die Grenze wird Realität. Jetzt
ist das noch mit einem sehr großen bürokratischen Aufwand
verbunden, das heißt: die Patienten haben einen unmittelbaren
Nutzen. Ich verspreche mir davon, dass wir die Intelligenz der
Elektronik nutzen, um mehr Sicherheit und auch mehr Komfort für die
Patienten zu organisieren. (0:27)
Die AOK Baden-Württemberg fungiert hier als bundesweiter
Vorreiter, gerade in der grenznahen Region zwischen Ortenau und
Breisgau, die ohnehin schon immer in Sachen Innovation und
grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit an der Spitze lag, so
AOK-Vorstandschef Hoberg.:
O-Ton 4 – Dr. Rolf Hoberg:
Wir sind hier in der Grenzregion in vier Krankenhäusern vorbereitet
darauf, führen das jetzt ab heute dann auch ein. Im französischen
Raum wird in Paris gestartet werden mit zwei Krankenhäusern, in
Athen, in der Lombardei, in Vorarlberg – das sind einzelne Piloten.
Ich gehe aber davon aus: bis dieses wirklich europaweit, und da
muss viel noch getan werden, verfügbar ist, wird schon noch ein
Jahrzehnt vergehen. (0:23)
Der Auslandskrankenschein soll in der EU bald ausgedient haben –
die Krankenversichertenkarte wird international. Dafür hat die AOK
Baden-Württemberg heute den bundesweit ersten Testlauf gestartet.
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als fertig produziertes Feature von unserem Reporter Wolfgang 
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all4radio: Wolfgang Sigloch, 0711 3277759 0

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