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Ein Jahr Acrylamid: Künast kuscht vor Knabberindustrie
foodwatch-Presseerklärung zum 24. April 2003

Berlin (ots)

Anlässlich der einjährigen Bekanntheit des
Acrylamid-Problems in Lebensmitteln erklärt foodwatch-Geschäftsführer
Thilo Bode:
"Das Verbraucherschutzministerium setzt auf ein
‚Acrylamid-Minimierungskonzept', das nicht die am niedrigsten
belasteten Produkte als Messlatte nimmt, sondern die am höchsten
belasteten Produkte. Das Vorsorgeprinzip ist damit außer Kraft
gesetzt, denn wirtschaftliche Interessen bestimmen Tempo und Umfang
der Acrylamid-Reduzierung. Die Hersteller blockieren eine deutlichere
Absenkung der Acrylamidbelastung, weil die dazu erforderliche
verbesserte Auswahl und Lagerung der Rohstoffe, die Optimierung von
Erhitzungsabläufen oder striktere Qualitätskontrollen am Endprodukt
ihre Profite schmälern. Durch die Weigerung der Bundesregierung,
produktbezogene Acrylamidwerte zu veröffentlichen, haben die
Verbraucher keine Möglichkeit, besonders stark belastete Lebensmittel
zu vermeiden. Deshalb entsteht auch kein Druck auf die Hersteller,
die Belastungen ihrer Produkte zu reduzieren. Verbraucherministerin
Renate Künast kuscht vor der Industrie, anstatt Verbraucherrechte
durchzusetzen.
foodwatch fordert die Bundesregierung auf, die Gesundheitsrisiken
für die Bevölkerung schnellstens durch folgende Maßnahmen zu
verringern: 1. Produktbezogene Veröffentlichung von Messergebnissen.
2. Orientierung von Vorschriften für eine ‚Gute Herstellungspraxis
zur Vermeidung von Acrylamid-Kontaminationen' an den niedrigsten
Messwerten. 3. Ständige Verbesserung dieser ‚Guten
Herstellungspraxis'. Ziel muss die weitestgehende Eliminierung von
Acrylamid sein, wie für Trinkwasser bereits durch eine EU-Richtlinie
vorgeschrieben."
Hintergrund:
Seit einem Jahr ist es in der EU amtlich: Acrylamid, ein Stoff,
der im Tierversuch Krebs und Genveränderungen auslöst, entsteht bei
der Erhitzung von stärkehaltigen Nahrungsmitteln. Er gilt als ebenso
schädlich wie das beim Grillen und Braten entstehende Benzpyren A
oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs). Experten
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzen allerdings die
tägliche Aufnahme von Acrylamid auf etwa 70 Mikrogramm und damit als
sehr viel höher als bei Benzpyren A oder PAKs. foodwatch fordert
daher: Acrylamid muss so weitgehend wie möglich in Lebensmitteln
vermieden werden.
Für Rückfragen:
foodwatch e.V.
Carsten Direske 
direske@foodwatch.de
Tel. 030/240 476-19
Fax 030/240 476-26

Original-Content von: foodwatch e.V., übermittelt durch news aktuell

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