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Deutsche Kreditinstitute stemmen sich gegen Wettbewerbsdruck

Hamburg (ots)

Fast jede dritte Führungskraft in deutschen Banken
bezeichnet das Verhindern von Ertragseinbrüchen als die größte 
Herausforderung für das eigene Institut. Im vergangenen Jahr kamen 
nur 15 Prozent zu dieser Einschätzung. Insbesondere Sparkassen und 
Genossenschaftsbanken stehen unter Druck. 39 Prozent der 
Sparkassenmanager und 38 Prozent der Genossenschaftler sehen in der 
Gewinnsicherung die größte Herausforderung für ihr Haus. Durch 
Vertriebsanstrengungen sowie Produkt- und Qualitätsverbesserungen 
will die deutsche Kreditwirtschaft ihre Wettbewerbsposition stärken. 
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Branchenkompass 2007 
Kreditinstitute" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit 
dem F.A.Z.-Institut.
Bis 2010 rechnen nur 23 Prozent der deutschen Top-Banker mit einem
Wachstum oberhalb der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Jeder 
zweite prognostiziert einen Geschäftsverlauf im Konjunkturtempo. 
Allerdings gibt es in den Einschätzungen der drei großen 
Bankengruppen deutliche Unterschiede. So sind die Kreditbanken in 
diesem Jahr zuversichtlicher als im Vorjahr - 59 Prozent rechnen mit 
überdurchschnittlichem Wachstum (2006: 35 Prozent). Die Sparkassen 
und Genossenschaften sind dagegen pessimistischer geworden. Nur 15 
Prozent der Sparkassenmanager gehen von einem überdurchschnittlichen 
Wachstum aus. 35 Prozent befürchten eine unterdurchschnittliche 
Entwicklung. Bei den Genossenschaften gehören neun Prozent dem 
Optimistenlager an, 21 Prozent sehen die Geschäftsentwicklung 
verhalten.
Der gedämpfte Optimismus begründet sich primär durch den scharfen 
Wettbewerb im Privat- und Firmenkundensegment. In diesen Feldern 
müssen sich die deutschen Institute immer mehr der Konkurrenz aus dem
Ausland erwehren. Ausländische Banken haben mit einem offensiven 
Vertrieb und schlanken Prozessen beziehungsweise geringen 
Fertigungstiefen insbesondere im Privatkundengeschäft und bei der 
alternativen Unternehmensfinanzierung Marktanteile gewonnen. Um den 
Wettbewerbern entgegenzutreten, wollen einige Institute noch weiter 
an der Kostenschraube drehen. Obwohl der Trend zur Kostenreduzierung 
insgesamt betrachtet rückläufig ist, bezeichnen immerhin 18 Prozent 
der Bankmanager die Kostenfrage als eine der größten 
Herausforderungen. So sind in manchen Banken vor allem die IT-Kosten 
gestiegen, ohne dass entsprechende Produktivitäts- oder 
Wertschöpfungsgewinne zu verzeichnen sind.
Auch die zunehmenden gesetzlichen Regulierungen bereiten den 
Kreditinstituten Sorgen. Insgesamt nennt jedes vierte Kreditinstitut 
die Bankenaufsicht als größte Herausforderung. Unter den Kreditbanken
ist es sogar jeder zweite Befragte, bei den Realkreditinstituten sind
es fast ebenso viele (45 Prozent). Auch der Konzentrationsprozess in 
der Branche fordert die Institute zunehmend. Zwölf Prozent aller 
Befragten betrachten den Umbruch in der Bankenlandschaft als größte 
Aufgabe, im Vorjahr sahen dies lediglich fünf Prozent so. Banken mit 
Privatkundenfokus zeigen sich von dieser Entwicklung 
überdurchschnittlich stark betroffen (14 Prozent). Hingegen sehen 
Firmenkundenbanken den Branchenumbruch deutlich entspannter - keiner 
der Befragten aus diesen Instituten bezeichnete den 
Konzentrationsprozess als ihre größte Herausforderung.
Um den Herausforderungen zu begegnen, setzen die Institute vor 
allem auf Maßnahmen zur Verbesserung des Vertriebs und der Produkte. 
Mehr als jeder dritte  Befragte nennt bei offener Fragestellung 
"Vertriebsverbesserung" als geeignete Maßnahme, um die Marktposition 
zu stärken. 31 Prozent  versprechen sich durch Produkt- und 
Qualitätsverbesserungen, ihre Ziele zu erreichen. Im Vorjahr nannten 
dies lediglich 19 Prozent  der Befragten. Vor allem jene Banken, die 
sich auf Privatkunden fokussieren, setzen auf die Optimierung ihres 
Vertriebs (37 Prozent) und beabsichtigen, ihre Produkte attraktiver 
zu gestalten (36 Prozent). Den Weg zum Kunden hürdenfrei zu begehen, 
dies ist auch das erklärte Ziel von Sparkassen und Genossenschaften: 
In diesen Instituten bezeichnen gar 38 beziehungsweise 42 Prozent der
Befragten Vertriebsoptimierung als geeignete Maßnahme zur 
Verbesserung der Wettbewerbssituation. Auch hier zeigt sich, dass die
Entscheider von "Firmenkundenbanken" die Branchenherausforderungen 
gelassener sehen. Lediglich 27 beziehungsweise 18 Prozent setzen auf 
Vertriebs- oder Produktverbesserungen.
Die Themen Neustrukturierung, Kosteneffizienz und 
Personalentwicklung sind hingegen auf der Agenda nach hinten 
gerutscht. Vor allem bei der Kostenreduzierung haben die Institute in
der Vergangenheit schon viel geleistet. Entsprechend gering ist der 
Spielraum für weitere Einschnitte. Allerdings steigen die Kosten 
durch den expandierenden Vertrieb wieder an. An dieser Stelle haben 
Sparkassen das größte Problembewusstsein (29 Prozent).
Auf einen Ausbau des Risikomanagements setzen, wie schon im 
Vorjahr, 14 Prozent der Befragten. Dass die entsprechenden Systeme 
und Kontrollprozesse der deutschen Kreditinstitute nicht in allen 
Fällen so funktionierten, wie sie sollten, hatte sich Mitte 2007 
gezeigt:  Die schwelende Krise am US-Hypothekenmarkt legte offen, wie
sich deutsche Banken mit  Kreditverbriefungen Risiken eingefangen 
haben. Vor dem Hintergrund ist anzunehmen, dass die Bankentscheider 
ihren Risikomanagementsystemen größere Aufmerksamkeit widmen werden 
als zum Zeitpunkt der Befragung.
Ein anderes Thema, das die Branche weiterhin beschäftigen wird, 
ist die Industrialisierung. 84 Prozent der Befragten halten die 
Industrialisierung von Geschäftsprozessen im eigenen Unternehmen für 
wichtig bis sehr wichtig. Seit 2005 hat dieses Thema zunehmend an 
Bedeutung gewonnen.
An erster Stelle der Industrialisierungsmaßnahmen steht die 
elektronische Kreditakte (70 Prozent). Mit der E-Kreditakte können 
alle darlehensrelevanten Vorgänge elektronisch erfasst werden. 
Dadurch brauchen die Bankmitarbeiter zum Beispiel weniger Zeit für   
Registratur-, Ablage- und Recherchetätigkeiten. Um effizienter zu 
werden, investieren zudem 62 Prozent der Befragten in 
Standardsoftware für ihr Kernbanksystem. Damit lösen sie sich von den
oft unflexiblen Legacy-Systemen. Weitere 60 Prozent kündigen 
Investitionen in serviceorientierte Architekturen (SOAs) an. Diese 
bilden die Basis für eine modulare Produktpalette. 61 Prozent setzen 
bis zum Jahr 2010 verstärkt auf diese Bausteinlösungen, um sich 
besser auf den Kundenbedarf einstellen zu können.
Ebenfalls immer wichtiger werden für die Banken Kooperationen: Bis
2010 planen 73 Prozent der befragten Kreditinstitute in diesen 
Bereich zu investieren (Vorjahr: 60 Prozent). Die Institute erhoffen 
sich davon, ihre Vertriebsbasis zu erweitern und auch von 
Skaleneffekten im Backoffice zu profitieren. Die Hoffnung der 
Institute ruht zudem auf dem "Klassiker" Beratung. Mittlerweile sehen
63 Prozent der Bankentscheider in diesem Feld einen starken 
Wachstumstrend (Vorjahr: 44 Prozent). Mit 21 Prozent stellt der 
"Dauerbrenner" Vorsorge den zweitwichtigsten Wachstumstrend dar. 
Damit bestätigt sich, dass individuelle Kundenberatung und Vorsorge 
zu den großen Wachstumsträgern der Bankenbranche bis 2010 gehören.
Hintergrundinformationen
Die aktuelle Studie "Branchenkompass 2007 Kreditinstitute" von Steria
Mummert Consulting entstand in Zusammenarbeit mit dem 
F.A.Z.-Institut. In einer Topentscheiderbefragung informierten 100 
Führungskräfte aus 100 der größten Kreditinstitute Deutschlands über 
ihre Investitionsziele und ihre Marktpolitik bis 2010.

Pressekontakt:

Roland Heintze
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7160
Fax: (040) 227 03-7961
Roland.heintze@faktenkontor.de

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