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Mitteldeutsche Zeitung: Bombardier will keinen Waggonbau-Nachfolger in Halle Konzern erklärt Gespräche mit potenziellen Investoren für gescheitert

Halle (ots)

In Halle-Ammendorf werden nach dem Willen des
Bahntechnik-Konzerns Bombardier Transportation nie wieder 
Schienenfahrzeuge gebaut. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung in
Halle (Freitagausgabe). "Es wird keine Nachfolgelösung in dieser 
Richtung geben", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Klaus 
Baur, gestern der Zeitung. Die Gespräche mit zwei Interessenten, 
einer chinesischen Investorengruppe und der Industriegesellschaft 
Waggonbau Ammendorf, seien für beendet erklärt worden.
Bombardier hatte die Fertigung von Wagen für Personenzüge in Halle
Anfang Dezember eingestellt. Die verbliebenen rund 400 Mitarbeiter 
wechselten in eine Transfergesellschaft, die ihnen für ein Jahr als 
Brücke in die erhoffte neue Beschäftigung dienen soll.
Baur begründete die Absagen jeweils mit der dadurch drohenden 
Konkurrenz für die eigenen sieben Standorte des Konzerns in 
Deutschland, darunter Hennigsdorf, Bautzen und Görlitz. "Angesichts 
einer unzureichenden Auftragslage können wir es nicht zulassen, dass 
neue Wettbewerber mit unseren Ausrüstungen und unserem Know-how gegen
uns antreten", bekräftigte der Manager.
Günter Meißner, Chef der IG Metall in Halle, reagierte fassungslos
auf die Entscheidung von Bombardier. "Das ist eine Katastrophe. Das 
können wir nicht akzeptieren", empörte sich der Gewerkschafter. 
Bombardier stehle sich aus der Verantwortung und ignoriere Beschlüsse
seines Aufsichtsrates. "Die Konkurrenz-Argumentation von Baur ist 
nicht nachvollziehbar", sagte Meißner. Denn die Industriegesellschaft
einerseits habe für drei Jahre ein Geschäft mit der Ukraine in 
Aussicht, das nicht in Konkurrenz zu Bombardier stehe. Die Chinesen 
andererseits planten für den eigenen, riesigen Markt. "Wir werden 
Ministerpräsident Wolfgang Böhmer einschalten", kündigte Meißner an.

Rückfragen bitte an:

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Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4242

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