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Lausitzer Rundschau: Justizpannen im Fall Stephanie: Stärke zeigen

Cottbus (ots)

Pannen, Pannen, Pannen - die vielen Fehler der
Sicherheitsbehörden im Fall Stephanie können selbst einen 
staatstreuen Bürger vom Glauben abfallen lassen. Die Palette beginnt 
bei der Freilassung des Sexualverbrechers auf Grund offensichtlich 
falscher Gutachten, durch die Mario M. wieder zuschlagen konnte. Sie 
reicht über die Ermittlungslücken am Polizeicomputer, die das 
Martyrium des Mädchens viele Tage verlängerten. Und sie endet - 
vorerst - beim Dachspaziergang, mit dem der Verbrecher als starker 
Mann posieren konnte. Der Schaden für das 14-jährige Mädchen ist in 
jeder Hinsicht verheerend. Der Freistaat täte daher gut daran, sich 
um Wiedergutmachung zu bemühen. Soweit das überhaupt möglich ist. 
Dass der Vater der Familie den Glauben an die Sicherheit verloren 
hat, kann man ihm nicht verübeln. Und dennoch: Mario M. muss ein 
ordentlicher Prozess gemacht werden: Auch wenn er der Justiz auf der 
Nase herumtanzte und der Fall glasklar ist, die Beweise erdrückend 
sind und sogar ein Geständnis vorliegt. Die Justiz darf sich nicht 
dem Vorwurf aussetzen, den skrupellosen Sextäter unfair zu behandeln.
Nur so kann der Rechtsstaat wahre Stärke demonstrieren. In jedem 
anderem Fall wäre die Büchse der Pandora geöffnet. Und eine zweite 
Auflage des Prozesses wegen Formfehlern wäre das Letzte, was 
Stephanie noch gebrauchen kann. In der Politik werden nach solchen 
Pannenserien gern personelle Konsequenzen gefordert, wenn den 
Kritikern sonst nichts einfällt. Den Sicherheitslücken in der Justiz,
die der Fall Stephanie offenbar hat, wären damit aber nicht 
beseitigt. Die Experten sollten im Interesse der Opfer ihre Arbeit 
richtig machen - ebenso korrekt wie im Umgang mit dem Täter.

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Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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