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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum Innenminister-Beschluss einer Anti-Terror-Datei: Überfälliger Kompromiss

Cottbus (ots)

Fünf Jahre lang wurde darüber politisch
gestritten. Erst nachdem Terroristen auch in Deutschland zuschlagen 
wollten, nach den gescheiterten Bombenanschlägen auf zwei 
Regionalzüge, ging es schneller. Gestern machten die Innenminister 
von Bund und Ländern den Weg für eine zentrale Anti-Terror-Datei 
endlich frei. Wohlgemerkt, hier handelt es sich nicht um eine der 
zahllosen Schnapsideen, die im Zuge der wachsenden terroristischen 
Gefahr für Schlagzeilen sorgten. Dass der Datenaustausch zwischen 
Polizei und Geheimdiensten besser vernetzt werden muss, ist auch 
unter berufsmäßigen Datenschützern eine Binsenweisheit. Schließlich 
existieren in der Republik mehr als drei Dutzend Sicherheitsbehörden,
die sich auf Landes- und Bundesebene um die Terrorbekämpfung kümmern.
Der Ruf nach einer reinen Volltext-Datei hat die Einigung lange Zeit 
blockiert. Weil jede Behörde zu Recht ihre Quellen schützen muss, 
wären am Ende wohl weniger Informationen verfügbar gewesen als zum 
gegenwärtigen Zeitpunkt. Der jetzt gefundene Kompromiss trägt dieser 
Gefahr Rechnung. Dabei unterliegt der Informationszugang genauen 
Regeln, weshalb auch nichts gegen Vermerke über eine 
Religionszugehörigkeit einzuwenden ist. Eines sollte allerdings klar 
sein: Die Anti-Terror-Datei ist kein Allheilmittel. Der geplante 
Anschlag auf deutsche Regionalzüge wäre dadurch nicht verhindert 
worden. Zur nachhaltigen Bekämpfung des Terrors braucht es mehr als 
sicherheitspolitische Konzepte. Gefragt ist eine politische 
Offensive, um die Konflikte besonders im Nahen Osten zu beseitigen. 
Sie sind der Humus für den internationalen Terrorismus.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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