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Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau zu: Milbradt will Finanzbeziehungen entflechten
Keine halben Sachen

Cottbus (ots)

Es ist gut, dass Bund und Länder endlich eine
Föderalismusreform auf den Weg gebracht haben. Noch besser wäre es
allerdings gewesen, die verschlungenen Finanzbeziehungen zwischen
Berlin und den Provinzen gleich mit zu entwirren. So keimt der
Verdacht des Etikettenschwindels. Sicher, fortan gelangen
Bundesgesetze schneller und problemloser über die parlamentarischen
Hürden, weil das Veto des Bundesrats auf ein vertretbares Maß
reduziert wurde. Damit tritt auch die jeweilige politische
Verantwortung deutlich zu Tage. Wirklich wichtige Entscheidungen
kreisen freilich immer ums Geld. Und da geht es nach wie vor
kompliziert zu. Nur die wenigsten Steuerarten kommen entweder den
Ländern oder dem Bund zugute. Die meisten werden über einen
prozentualen Schlüssel auf die einzelnen Gebietskörperschaften
verteilt. Das provoziert nicht selten Streit zwischen Bund, Ländern
und Gemeinden. Von finanzieller Transparenz ganz zu schweigen. Der
Ruf des sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt nach klaren
Zuständigkeiten bei den Steuerarten ist daher nachvollziehbar. Sein
Vorschlag, die Einkommenssteuer fortan komplett dem Bund zuzuschlagen
und den Ländern im Gegenzug das gesamte Aufkommen aus der
Mehrwertsteuer zu überlassen, hat allerdings seine Tücken. Läuft die
Wirtschaft mies, gibt es weniger Jobs und damit auch weniger
Einkommenssteuer. Dagegen ist die Mehrwertsteuer in konjunkturell
schwieriger Zeit eher eine sichere Bank. Die Diskussion, die Milbradt
angeschoben hat, verdient jedoch Beachtung. Auch deshalb, weil die
FDP bei einer Föderalismusreform das Zünglein an der Waage für die
erforderliche Zwei-Mehrheit in der Länderkammer ist. Die Liberalen
bestehen auf einem Fortschritt im Kampf gegen die
Finanzverflechtungen. Sie sollten sich nicht mit halben Sachen
zufrieden geben.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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