Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Arbeitsmarktförderung in der Region: Marktwirtschaft, sozial
Cottbus (ots)
Was soll man jungen Leuten da noch raten. Sie halten sich an alle Empfehlungen der Wirtschaft. Studieren, was am Markt gebraucht wird. Sammeln Erfahrungen im Ausland, machen sehr früh sehr gute Abschlüsse. Der Traum eines jeden Arbeitgebers. Und trotzdem finden sie keine Arbeit, jedenfalls nicht hier in ihrer Heimatregion. Sollen sie doch gehen, dorthin wo sie gebraucht werden, mag man sagen. Süddeutschland, die Schweiz, Skandinavien Chancen gibt es genug. Und wenn die Demoskopen Recht haben und es in wenigen Jahren einen Fachkräftemangel gibt in der Region, dann können sie ja wieder zurückkommen, die jungen Leute. Werden sie aber nicht, und genau da liegt das Problem. Wer mit Anfang, Mitte 20 irgendwo Wurzeln schlägt, sich eine berufliche Perspektive erarbeitet, Partnerschaften eingeht und Kinder bekommt, der wird nicht in zehn Jahren wieder alle Zelte abbrechen und in die Lausitz zurückkehren. Es gilt also, heute vorzusorgen. Qualifizierten Frauen und Männern eine Perspektive zu bieten, damit sie hier Unternehmen Zukunftschancen geben, die Wirtschaftskraft stärken und der sozialen Entmischung entgegenwirken. Die Marktwirtschaft in ihrer Reinform hat dafür keine Instrumente, sie muss sich auf das sozial besinnen, dass sie in Deutschland noch immer mit im Namen führt. Und wenn das dazu führt, das Fördergelder marktgerecht und punktgenau eingesetzt werden, statt nur gut gemeinte Beschäftigungstherapien zu finanzieren, dann können sogar die konservativsten Unternehmer der Region dagegen nicht mehr allzu viel sagen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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