Lausitzer Rundschau: Zu Bankenfusion/Hypovereinsbank/Unicredito: Riskantes Geschäft
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Bankenfusion/Hypovereinsbank/Unicredito:
Strahlende Gesichter in München, zur Schau gestellte Übereinstimmung zwischen Alessandro Profumo und Dieter Rampl, den Chefs von Unicredit und Hypovereinsbank (HVB). Ob sich wirklich beide als Sieger fühlen können, wird die mittelfristige Zukunft zeigen. Gestern gaben sich beide Bankmanager noch sehr optimistisch auch mit Blick auf Deutschland: Unicredit-Chef Profumo scheint wirklich ein Interesse am deutschen Standort als zweitem Heimatmarkt zu haben. Doch sein Hauptinteresse dürfte eher im Ausbau des Osteuropa- Geschäftes zu suchen sein, in dem die HVB genau wie die Unicredit schon jetzt stark vertreten sind. Hier, so glaubt Profumo, kann man in Zukunft noch viel Geld verdienen. Damit mag er Recht behalten. Doch ohne einen erheblichen Abbau von Mitarbeitern geht auch das nicht. Die Heimatmärkte der fusionierten Bank reichen jetzt von Italien über Österreich nach Deutschland, die Verbindung ist also hergestellt. Doch ob Profumo sich mit dem immer noch nicht risikofreien Kreditgeschäft der HVB nicht verheben wird, das ist noch nicht ausgemacht. Die Bestandsgarantie bedeutet wohl nur, dass die Unicredit nicht ohne Zustimmung von 19 der 24 Mitglieder des Aufsichtsgremiums der fusionierten Bank über das Deutschlandgeschäft verfügen kann. Wenn Profumo jetzt nicht selbst aufräumt, könnte er dann trotz gegenteiliger Beteuerungen von gestern doch eine andere Lösung anstreben, nämlich für dieses Geschäft einen Partner suchen, sprich, dieses Geschäft weiterverkaufen. Wie ein solcher Partner heißen könnte, ist unklar. Klar ist nur, dass dann eine neue Entlassungswelle bevorstünde egal, wer sich für das Deutschlandgeschäft der Münchner Bank interessieren könnte.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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