Lausitzer Rundschau: Zu Rundfunkgebühren/Erhöhung: Was machen die damit?
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Rundfunkgebühr/Erhöhung:
Nun ist es definitiv. Die Rundfunkgebühren, die auch Fernsehgebühren sind, steigen ab 1. April um 88 Cent. Als letztes Bundesland hat Baden-Württemberg gestern seine Zustimmung erteilt. 17,03 Euro sind also jetzt zu berappen bis 2008. Dann wird wieder neu gestritten, versucht, politischen Einfluss in den Öffentlich-Rechtlichen zu erlangen und dem Steuerzahler zu vermitteln: Wir setzen uns für dich ein. Das glaubt sowieso keiner mehr. Das für den Gebührenzahler einzig Wichtige ist: Wie viel und was machen die damit? Ja, was machen die damit? Immerhin machen unsere monatlichen 88 Cent satte 350 Millionen Euro jährlich aus und die letzte Gebührenerhöhung 2001 brachte ja noch viel mehr in die Sendersäckel damals wurde um 3,33 Mark, also rund 1,70 Euro erhöht. Das Programm könnte also merklich besser geworden sein. Ist es aber nicht. Behaupte ich. Nun ist das zwar Ansichtssache, aber ein paar Kriterien, was ein guter Sender seinen Zuschauern bleiben wir mal beim Fernsehen bieten sollte, gibt es doch. Da sind die Eigenproduktionen an Spielfilmen. Wie viele, die wirklich im Gedächtnis blieben, haben die Öffentlich-Rechtlichen beigesteuert? Dabei sollte es auch zu ihrem Kulturauftrag gehören, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Geldern deutschen Filmemachern Projekte zu ermöglichen, ihnen den Rücken zu stärken. Wo sind niveauvolle Unterhaltungsshows? Nur gut, dass Wetten dass. . .? nicht totzukriegen ist. Und wenn nun noch darüber diskutiert wird, Politmagazine, wo die Öffentlich-Rechtlichen nun wirklich einen Kompetenzvorsprung vor den Privaten haben, zusammenzukürzen, kommen einem doch Zweifel. Nach Qualitätsoffensive sieht das nicht aus. Sollte es aber, sonst könnte es sein, ARD und ZDF erledigen sich selbst. Wer zahlt für etwas, das er kostenlos genauso haben kann?
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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