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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Lauschangriff gegen Vereinte Nationen

Cottbus (ots)

So naiv war UN-Generalsekretär Kofi Annan sicher
nicht anzunehmen, es höre keiner mit. Auf Vertraulichkeit kann sich
heutzutage niemand verlassen. Jeder, der kann, hört überall gerne
mit. Wer den milliardenschweren Aufwand kennt, mit dem die Mächtigen
dieser Welt versuchen, ihre Kommunikationskanäle zu schützen, der
weiß, dass sie selbst dem besten Freund alles zutrauen an
Indiskretion. Absurderweise aber hat die ausufernde Neugier der
Sicherheitsdienste weder den 11. September verhindert noch das Wissen
um die Waffen im Besitz des Iraks geschärft. Eine Telefonnummer, die
einer der Attentäter von New York benutzte, wurde von den
amerikanischen Lauschern verschlampt - die waren sicher gerade zu
sehr damit beschäftigt, für einen Verbündeten harmlose
Oppositionspolitiker abzuhören. Die Telefonnummer des Terroristen kam
übrigens von den Deutschen, die fleißig mitspielen bei der
internationalen Arbeitsteilung in Sachen Lauschangriff. Denn was
nationale Gesetze erschweren, das erledigt der Freund. Unsereins, dem
gemeinen Volk, kann das alles im Regelfall egal sein. Wir sind
uninteressant und selbst wenn jemand etwas über uns weiß, kann er
damit nicht viel anfangen. Insofern unterscheidet sich das heutige
Geschäft der elektronischen Schlapphüte auch von den früheren
Stasi-Operationen, bei denen die Zuführung im Morgengrauen drohte.
Gefährlich wird es allerdings, wenn, wie in den USA und
Großbritannien in Ansätzen erkennbar, die Gesinnungsschnüffelei
verbunden wird mit so genannten präventiven Maßnahmen wie einer
Internierung. Dagegen allerdings gibt es noch eine Menge rechtlicher
Schutzwälle - und eine wache Öffentlichkeit, die ihrerseits genau
mithört, wenn die Geheimnisträger sich zu erklären versuchen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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