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Lausitzer Rundschau: Nobelpreis für die Iranerin Schirin Ebadi

Cottbus (ots)

So viele große Namen standen auf der Liste und
galten als Favoriten - und dann diese Überraschung, diese Wahl einer
unbekannten Frau aus Teheran, die gegen die dort herrschenden Mullahs
steht. Das Nobelkomitee hat sich in der Vergangenheit so manches mal
vergriffen. Es hat Mächtige geehrt, die verantwortlich waren für den
Tod unzähliger Menschen und für die schlimmsten Verletzungen der
Menschenrechte. Henry Kissinger gehört dazu wie auch Menachem Begin
oder der bislang letzte Preisträger aus einem islamischen Land,
Jassir Arafat. Aber es hat mit dieser Auszeichnung auch immer wieder
Personen ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit gerückt, die in ihrem
oft einsamen und leidvollen Kampf Großes geleistet haben. Die nur
kurze Liste der Frauen, die wie etwa Mutter Theresa oder Aung San Suu
Kyi Trägerinnen des Preises sind, ist für diese Größe das beste
Beispiel. Jetzt gehört auch Schirin Ebadi dazu, eine Muslimin, die
sich nicht abfinden will mit der angeblich gottgewollten Gewalt gegen
Andersdenkende und dem Unwerturteil der Mächtigen, das auf den Frauen
ihres Landes lastet. Das Komitee hat mit ihr eine Frau geehrt, die
Hilfe braucht in ihrer Auseinandersetzung um die Menschenrechte. Und
es hat deutlich werden lassen, wie widersprüchlich unser Verhältnis
zu denen ist, die unsere eigenen Werte auch für sich selbst
beanspruchen. Den guten Geschäften mit Ländern wie dem Iran oder auch
Saudi-Arabien widmen unsere Politiker allemal ungleich mehr
Aufmerksamkeit als den Rechten der Menschen in diesen Ländern. Das
Komitee hat aber auch sehr deutlich in der aktuelle Debatten um die
Zukunft der Beziehungen zwischen der islamischen Welt und dem Westen
Stellung bezogen. es war ein Votum für den Wandel und auch für die
Einmischung von außen. Diese Wahl wird nicht nur den Mullahs in
Teheran Kopfschmerzen bereiten. Sie ist auch eine Herausforderung an
alle, die den Kampf gegen den Terrorismus als eine beliebige
Veranstaltung verstehen. An die Europäer, die den staatlichen Terror
im Iran ignorieren genauso wie an die USA, die das Schreckensregime
in Saudi-Arabien weiterhin unterstützen. Im Iran selbst wird dieser
Tag Geschichte machen. Denn mit dem Preis verneigt sich die Welt vor
einer der mutigen Töchter einer Nation, in der die Rechtlosigkeit der
Frauen Staatsdoktrin ist. Stolz könnt ihr sein auf diese Frauen und
eure Achtung haben sie verdient - diese Botschaft wird gehört werden.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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