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Pressestimmen: Zentrum gegen Vertreibung

Cottbus (ots)

Mit seinem Plädoyer für ein europäisches Konzept
für ein Zentrum gegen Vertreibung hat Polens Präsident Aleksander
Kwasniewski sich unter namhaften Mahnern eingereiht. Nicht nur
Bundeskanzler Gerhard Schröder, Außenminister Joschka Fischer und
Tschechiens Ministerpräsident Petr Mares sprachen sich in den
vergangenen Wochen schon gegen ein solches Zentrum in Berlin und in
der Verantwortung des Bundes der Vertriebenen aus. Auch Günter Grass,
1927 in Danzig geboren, kann sich einen solchen Ort nur im früher
deutschen, heute polnischen Breslau oder in einer geteilten Stadt wie
Görlitz vorstellen. Zu Recht richtet er den Blick auf alle
europäischen Vertreibungstragödien der jüngeren Geschichte. Die
reicht von den Verbrechen an den Armeniern in der Türkei bis zu den
ethnischen Säuberungen auf dem Balkan. Dem Schicksal der Deutschen,
die nach dem zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat verjagt wurden,
gingen unmittelbar Verbrechen durch die eigene Nation an den späteren
Vertreibern voraus. Bevor deutsche Zivilisten mit ihren Handwagen und
Bündeln auf die Landstraßen getrieben wurden, hatten Deutsche in den
Nachbarländern als brutale Besatzer gewütet und Massenmorde verübt.
Ein deutsches Zentrum gegen Vertreibung in Berlin kann dem nicht
gerecht werden. Auch nicht der Doppelrolle Polens als Opfer und Täter
in Sachen Vertreibung. Denn viele Polen, die sich in den früher
deutschen Gebieten ansiedelten, waren vorher aus dem heutigen Litauen
und der Westukraine verjagt worden. Polen hat im Umgang mit diesem
Kapitel der eigenen Geschichte in den vergangenen Jahren große
Schritte nach vorn getan, auch auf die vertriebenen Deutschen zu. Der
Bund der Vertriebenen sollte sich deshalb einem europäischen Konzept
und einer offenen Standortdebatte für ein Vertreibungszentrum nicht
länger verschließen. Nur so kann die Organisation glaubhaft zeigen,
dass sie den historischen Kontext des erlittenen eigenen Unrechts
nicht verdrängt. Jeder nationale Alleingang torpediert die Aussöhnung
und führt in die Sackgasse.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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