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Lausitzer Rundschau: Das Leid der Angehörigen Absturz von MH17: Ein Jahr stochern die Ermittler bereits im Nebel

Cottbus (ots)

Auf den Tag genau ein Jahr ist es her, dass Flug MH17 über der Ukraine abgeschossen wurde. Ein Jahr ist es her, dass 298 Menschen auf grausame Weise den Tod gefunden haben. Sie wurden Opfer eines Krieges, mit dem sie nichts zu tun hatten, der vermeintlich weit weg von der eigenen Haustür stattfindet. Ein Krieg, der eigentlich keiner ist. Aggressor und Akteure des Konflikts in der Ostukraine verbleiben ebenso im Nebel des Ungefähren wie die genauen Umstände des Absturzes von MH17. Eine Propagandaschlacht vom Feinsten haben sich Russland und die Ukraine nach der Absturztragödie geliefert. Die Wahrheit spielt dabei keine Rolle. Es geht um die Deutungshoheit. Dazu werden Zeugen erfunden, Satellitenbilder manipuliert und Tatsachen verdreht, bis es in die jeweilige Sichtweise passt. Aus russischer Sicht liegt der Fall klar auf der Hand. Ein angeblich faschistisches Regime, das sich in Kiew an die Macht geputscht hat, lässt keine Gelegenheit aus, die vermeintlichen "Freiheitskämpfer" in den russischsprachigen Gebieten der Ostukraine zu diskreditieren. Schreckte dieses Regime nicht einmal davor zurück, unschuldige Passagiere in einem Flugzeug mit einem russischen Raketensystem abzuschießen? Aus ukrainischer Sicht sind es russische Kämpfer, die - ohne sich offen als solche zu bekennen - in der Ostukraine einen Eroberungskrieg für Russland führen, der nach der Krim weitere Gebietsgewinne für Moskau bringen soll. Dabei schrecken die von der Leine gelassenen Bluthunde Putins auch nicht vor zivilen Opfern in einem Flugzeug zurück. Wer hat recht? Ich neige dazu, Moskau weniger Glauben zu schenken. Das ist aber unerheblich. Das wirklich Tragische ist, dass auch die unabhängigen Ermittler aus den Niederlanden ein Jahr nach der Katastrophe keine abschließenden Fakten vorlegen können. Hoffentlich können sie es im Oktober, wenn ihr Bericht endlich vorliegen soll. Denn neben den Toten sind es vor allem die Angehörigen, die zu Opfern dieser Tragödie geworden sind. Sie leiden seit einem Jahr unter der Ungewissheit. Ihr Schicksal sollte die Handelnden auf beiden Seiten anrühren und dazu bringen, endlich mit Lügen und Falschmeldungen aufzuhören.

Pressekontakt:

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