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Lausitzer Rundschau: Mehr Wettbewerb, bitte! Kassen lehnen Leistungen ab

Cottbus (ots)

Die Krankenkassen schauen offenbar immer genauer hin, ob der Krankenschein oder die Gewährung bestimmter Heil- und Hilfsmittel für ihre Versicherten auch wirklich in Ordnung gehen. Daran ist zunächst einmal nichts auszusetzen. Schließlich handelt es sich um das Geld der Beitragszahler. Dieses Geld muss auch wirklich den Patienten zugute kommen. Allerdings hatte die Unabhängige Patientenberatung bereits Anfang Juli Alarm geschlagen, weil die Ablehnung von Kassenleistungen im individuellen Fall zunehmend zum Problem wird. Und das deutet tatsächlich auf einen Webfehler im System hin. Es ist noch gar nicht so lange her, da klagten große Kassen wie DAK oder KKH über eine massive Abwanderung ihrer Kundschaft. Grund war die Erhebung von Zusatzbeiträgen, welche die Versicherten in Scharen zu anderen Kassen trieb. Heute hört man davon nichts mehr. Und das ist auch kein Wunder. Durch den Einheitsbeitrag, der durch Schwarz-Gelb im Jahr 2011 wieder auf sein früheres Niveau angehoben wurde, und durch die gute Wirtschaftslage, die für satte Einnahmen bei den Kassen sorgt, ist der Wettbewerb praktisch zum Erliegen gekommen. Alle Kassen starren nur noch darauf, mögliche Zusatzbeiträge zu vermeiden. Denn dann würde das Spiel von vorn losgehen. Vor diesem Hintergrund ist es auch erklärlich, dass manche von ihnen knausriger sind, als sie es sein müssten. Denn das Geld soll für konjunkturell schlechtere Zeiten gebunkert werden. Und was folgt draus? Der Einheitsbeitrag erweist sich als Hindernis für eine optimale Versorgung der Patienten. Deshalb sollte jede Kasse wieder ihren eigenen Beitrag festlegen dürfen. Erst dann käme auch der Wettbewerb bei den Leistungen wieder ins Rollen. Derzeit haben es die meisten Kassen einfach nicht nötig, um Kundschaft zu buhlen. Das muss sich ändern. Denn ansonsten könnte man auch gleich eine Einheitskasse schaffen, was erst recht zum Schaden der Patienten wäre.

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