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Lausitzer Rundschau: Was die Leute davon sagen Zum 225. Geburtstag des Fürsten Pückler

Cottbus (ots)

Hermann Fürst von Pückler-Muskau war unbestritten eine der schillerndsten Persönlichkeiten des an Umbrüchen reichen 19.Jahrhunderts. Dabei war gar nicht so besonders, dass er durch alle Welt reiste, dass er seine Erlebnisse in Worten festhielt und ein genialer Briefschreiber war, ein Frauenfreund und Schöngeist, der ein Gespür für Kunst - ganz besonders die Gartenkunst - hatte. Das Einzigartige an Pückler ist wohl, dass er all diese Eigenschaften in sich vereinte und sie so kreativ und zielstrebig einsetzte, dass das, was er hervorbrachte, grandios zu nennen ist. Allein, wie er die Summe des Gesehenen und Erfahrenen in seiner Landschaftskunst verewigte, ist unerreicht. Vor allem in Branitz, dessen Parkanlage begrünte Lebensphilosophie ist. Nimmermüde war er damit befasst, dieses große Werk zu vollenden - wohl wissend, dass dafür ein Menschenleben nicht reichen würde. Pückler war ein aufgeschlossener Mensch mit eher liberalen als konservativen Ansichten. Er stand dem Freiherrn vom Stein und seinen Reformen nahe, befasste sich mit den Zielen der Märzrevolution 1848 und offenbar auch mit Schriften wie dem Kommunistischen Manifest, was aus seiner Korrespondenz hervorgeht. Ein kluger Kopf war er, in vielem seiner Zeit voraus. Man denke nur an die Branitzer Hausordnung: "Jedermann steht auf, wann es ihm beliebt, und frühstückt was er will und befiehlt, bequem auf seiner Stube." Da ging es woanders ganz anders zu - noch dazu in Preußen, das er ohnehin nicht besonders mochte. Einer von Pücklers wohl berühmtesten Sätzen lautet: "Bei mir heißt es nicht: Was werden die Leute davon sagen?, sondern: Werden auch die Leute etwas davon sagen?" Keine Sorge, Exzellenz. Die Zeitungen sind bis heute voll von Ihnen. Ihr Erbe lebt, ist im wahrsten Sinne des Wortes weiter gewachsen und fasziniert die Menschen wie ehedem. Nicht wenige haben sich Ihrem Werk ganz verschrieben, dafür gesorgt, dass Muskau als Weltkulturerbe wahrgenommen wird, Ihre Räumlichkeiten im Branitzer Schloss von Ihrem Leben künden und auch sonst keine Ihrer Spuren verborgen bleibt. Ihre Gedanken sind in vielem frappierend modern und unkonventionell - damit bleiben Sie im Gerede, keine Frage. Die Menschen haben sich nicht so viel geändert.

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