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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Kabinett verabschiedet Armutsbericht Geschönte Wirklichkeit

Cottbus (ots)

So zweifelhaft die Datenbasis für den neuen
Armutsbericht auch sein mag, der Befund ist eindeutig: Ein großer 
Teil unserer Gesellschaft muss den Euro mehr als zweimal umdrehen, 
bevor er ausgegeben werden kann. Zu den Hauptverlierern zählen 
Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende und Migranten. Auf ihr 
besonderes Armutsrisiko wurde bereits in zahlreichen anderen 
Untersuchungen hingewiesen. Ärgerlich ist, wie die Regierung damit 
umgeht. Ohne staatliche Transfers, so vermerkt ihre jüngste 
Bestandsaufnahme stolz, wären hierzulande doppelt so viele Menschen 
von Armut bedroht. Als ob das ein Trost wäre! Das Gegenteil ist 
richtig. Denn der gefühlten Ungerechtigkeit wird damit weiter 
Vorschub geleistet. Betrogen müssen sich all jene Menschen fühlen, 
die mit ihren nicht eben üppigen Löhnen und Gehältern geradeso über 
die Runden kommen und dadurch keinen Anspruch auf staatliche 
Unterstützung haben. Die Zukunft unseres Sozialstaats kann also nicht
im Ausbau der direkten Alimentation liegen. Auch von Mindestlöhnen 
haben zumindest Arbeitslose wenig. Die beste Versicherung gegen einen
Daueraufenthalt im sozialen Abseits sind immer noch ein ordentlicher 
Schulabschluss und eine solide Berufsausbildung. In Deutschland 
entscheidet jedoch die soziale Herkunft maßgeblich über den 
Bildungserfolg. Das gilt vor allem für Migranten. So lange sich daran
nichts grundlegend ändert, wird die Regierung noch viele 
Armutsberichte schreiben müssen - und der Versuchung erliegen, die 
Lage zu beschönigen.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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