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Lausitzer Rundschau: Hetzjagd auf Inder im sächsischen Mügeln Anlass und Gelegenheit

Cottbus (ots)

Was genau am Samstagabend im sächsischen Mügeln
passiert ist, muss erst noch ermittelt werden. Die Polizei jedenfalls
hat sich bisher im Umgang mit dem Vorfall, bei dem am Rande eines 
Volksfestes 14 Menschen verletzt wurden, nicht mit Ruhm bekleckert. 
Zum einen verwundert, dass sie sich mit der Information der 
Öffentlichkeit mehr als 20 Stunden, also bis zum späten Sonntagabend,
Zeit ließ - auch im Bereich der Polizeidirektion Westsachsen dürfte 
es kaum alltäglich sein, dass 70 Polizeibeamte zusammengezogen werden
müssen, um schwere Ausschreitungen eines Mobs von 50 Personen gegen 
eine kleine Gruppe von Ausländern zu beenden. Geradezu grotesk sind 
aber die Verrenkungen, mit denen gestern Fragen nach einem 
womöglichen fremdenfeindlichen Hintergrund beantwortet wurden. Eine 
Polizeisprecherin bestätigte zwar, dass bei dem Vorfall Rufe wie 
"Ausländer raus" zu hören waren. Über das Motiv der Hetzjagd, deren 
Auslöser eine Rempelei auf der Tanzfläche des Festzeltes gewesen sein
soll, sei damit aber noch nichts gesagt. Das mag sein. Doch schon die
derzeit bekannten Fakten belegen, dass am Samstag in Mügeln 
rechtsextreme Einstellungen, womöglich unter massivem 
Alkoholeinfluss, Anlass und Gelegenheit fanden, sich auszuleben - und
das in übelster Weise auch taten. Unabhängig von der tatsächlichen 
Ursache des Konfliktes und seinem konkreten Verlauf ist deshalb der 
Versuch, den Vorfall als normale Volksfest-Schlägerei abzutun, zum 
Scheitern verurteilt. Wer in diese Richtung argumentiert, muss sich 
über den Vorwurf nicht wundern, hier solle ein unangenehmes Phänomen 
einfach totgeschwiegen werden.

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Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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