Nürnberger Versicherung zeigt sich stark verbessert
- Konzernergebnis erreicht im ersten Halbjahr 47,7 Mio. Euro
- Schaden-Sanierungsprogramm und Kosteneinsparungen greifen
- Personenversicherungen und Bankdienstleistungen weiter profitabel
- Einmaleffekte durch Beteiligungsverkäufe
Die Nürnberger Beteiligung-AG weist in ihrem heute veröffentlichten Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2025 bei einem leicht reduzierten Umsatz von 2,239 (2,293) Mrd. EUR ein deutlich verbessertes Konzernergebnis in Höhe von 47,7 Mio. EUR aus (Vorjahr: -22,9 Mio. EUR). Die Gründe hierfür liegen zum einen in strukturellen Verbesserungen durch das im Vorjahr eingeleitete Sanierungsprogramm im Schadensegment sowie in bereits realisierten Kosteneinsparungen durch das Effizienzprogramm #FitfürdieZukunft. Zum anderen wirkten sich Einmaleffekte aus dem Verkauf von Beteiligungen positiv aus.
CEO Harald Rosenberger zeigt sich entsprechend zufrieden: „Die Halbjahresergebnisse belegen, dass die eingeleiteten Maßnahmen greifen und wir Fortschritte machen. Dennoch liegt noch ein Weg vor uns, um nachhaltig und dauerhaft in die angestrebte Gewinnzone zurückzukehren.“ Der Vorstand bekräftigte seine Prognose für das Konzernergebnis in der Größenordnung von 40 Millionen Euro für das Gesamtjahr 2025. Hintergrund der Einschätzung sind die Einmaleffekte und die Unwägbarkeiten in der Schadenentwicklung sowie eine Gesetzesänderung zum 1. Juli 2025, nach der der Konzern zum Jahresende mit einer Ergebnisbelastung im Zusammenhang mit der Bewertung latenter Steuern rechnet. Mittelfristig strebt der Konzern einen jährlichen Gewinn von mindestens 80 bis 100 Mio. EUR an.
Schadensegment mit ausgeglichenem versicherungstechnischen Ergebnis
Dank des Sanierungsprogramms konnte im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft im ersten Halbjahr 2025 eine deutliche Verbesserung erzielt werden. Das versicherungs-technische Ergebnis des Segments stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von -53,3 auf 0,3 Mio. EUR. Insbesondere durch umfangreiche Bestandsbereinigungen und die Kündigung des verlustreichen Transportgeschäfts sanken die gebuchten Bruttobeiträge von 644,1 auf 572,1 Mio. EUR (- 11,2 %). Die Anzahl der Policen ging entsprechend von 2,769 auf 2,535 Millionen zurück. Gleichzeitig reduzierten sich die Aufwendungen für Versicherungsfälle von 325,7 auf 206,2 Mio. EUR. Dabei profitierte der Konzern auch vom Ausbleiben wetter-bedingter Großschadenereignisse im ersten Halbjahr. Die Schaden-Kosten-Quote sank deutlich auf 90,8 % (110,1 %). Das Segmentergebnis zum 30. Juni 2025 hat sich mit 10,8 Mio. EUR gegenüber dem mit einer ungewöhnlichen Häufung von Großschadenereignissen belasteten Segmentergebnis des Vorjahreszeitraums in Höhe von – 63,8 Mio. EUR stark verbessert.
Personenversicherungen stabil – Bankgeschäft stark
Die Anzahl der Verträge bei den Lebensversicherungen blieb mit 2,400 Millionen (Vorjahr: 2,447 Millionen) weitgehend konstant. Besonders gefragt waren fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen, Renten- und Pensionsversicherungen sowie Berufsunfähigkeitsversicherungen. Der Bestand an Krankenversicherungen wurde hingegen um 4,9 % auf 427.697 Verträge (Vorjahr: 407.565) gesteigert. Die Zahl der Auslandsreise-Krankenversicherungen blieb mit rund 135.000 nahezu unverändert.
Die gebuchten Bruttobeiträge in der Lebensversicherung gingen leicht um 0,4 % auf 1.127,8 Mio. EUR zurück (Vorjahr: 1.132,4 Mio. EUR). Das Gesamtergebnis im Segment Leben stieg um 11,8 % von 204,8 auf 228,9 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung der höher dotierten Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen verringerte sich das Segmentergebnis auf 25,0 Mio. Euro (Vorjahr: 28,4 Mio. EUR). Die Krankenversicherungen trugen 3,7 Mio. EUR (Vorjahr: 4,0 Mio. EUR) zum Konzernergebnis bei. Für das Segment der Lebensversicherung erwartet das Unternehmen im Jahr 2025 einen deutlichen Rückgang des Neugeschäfts. In der Krankenversicherung wird das Neugeschäft dagegen voraussichtlich weiterhin auf hohem Niveau liegen, jedoch unterhalb des Rekordwertes des Vorjahres.
Das Segmentergebnis der Bankdienstleistungen stieg vor allem durch höhere Provisionserlöse von 25,9 auf 27,6 Mio. EUR um 44,5 % auf 7,1 Mio. EUR (Vorjahr: 4,9 Mio. EUR).
Rückgang der Betriebskosten und Einmaleffekte verstärken positive Entwicklung
Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb sanken konzernweit um 21,1 % von 369 auf 291 Mio. EUR. Ausschlaggebend waren insbesondere gesunkene Provisionsaufwendungen sowie die bereits durch das Effizienzprogramm #FitfürdieZukunft erzielten Einsparungen. Die Zahl der Mitarbeitenden verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 4.259 auf 3.892 (-8,6 %). Das Unternehmen hatte angekündigt bis Ende 2025 insgesamt 600 Stellen abzubauen, um im Interesse der Kunden effektiver und effizienter zu werden. Zum 30. Juni 2025 wurden bereits Einsparungen von mehr als 70 Mio. EUR fixiert. Ein Teil der Restrukturierungskosten wurde bereits im Vorjahreszeitraum als außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 30,0 Mio. EUR zurückgestellt.
Demgegenüber stiegen die Erträge aus Kapitalanlagen von 378 auf 390 Mio. EUR. Positiv wirkte sich unter anderem der Verkauf der Anteile an der NÜRNBERGER Pensionsfonds AG, Nürnberg, und der Bene Assicurazioni S.p.A. Società Benefit, Mailand, aus. Beide Gesellschaften wurden mit Wirkung zum 1. Januar 2025 veräußert. Daraus resultierte ein Ertrag in Höhe von insgesamt 17,0 Mio. EUR vor Steuern.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Gosen
Unternehmenskommunikation
NÜRNBERGER Versicherung
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