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Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)

Frankfurter Diskussionsforum "Moderner Staat - Schlanker Staat": Baring: "Wir müssen die Deutschen emotional aufrütteln!"

Köln (ots)

"Es fällt uns nicht leicht, nach dem furchtbaren
Terroranschlag zum Tagesgeschäft zurückzukehren. Aber wir dürfen
nicht zulassen, dass der Terror fortan unser Leben regiert." Mit
diesen Worten eröffnete Professor Dieter Weidemann, Präsident der
Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände (VHU), am
Dienstagabend (18.9.) das Diskussionsforum "Moderner Staat -
Schlanker Staat". Dazu hatte die von Verbänden getragene Initiative
Neue Soziale Marktwirtschaft ins CongressCenter der Frankfurter Messe
eingeladen.
Der Historiker Professor Arnulf Baring, Botschafter der Initiative
Neue Soziale Marktwirtschaft, schlug im Interview mit Helmut Reitze
(ZDF) den Bogen zum Thema des Abends - Reformen im Sinne eines
Schlanken Staates: Viele seien nicht bereit, Verantwortung zu
übernehmen, sondern "wehleidig und antriebsarm". Sie müssten
"emotional aufgerüttelt" werden: "Wie kann man das Engagement der
Demokraten in unserem Land so steigern, dass wir die ungelösten
Zukunftsfragen bewältigen, die wir seit Jahrzehnten unerledigt vor
uns herschieben?" Der Sozialstaat sei auf Kosten kommender
Generationen ausgeufert, "wir leben über unsere Verhältnisse". Die
Aufgaben eines modernen, schlanken Gemeinwesens definierte Baring so:
"Der Staat muss das Leben und das Eigentum der Bürger sichern, er
muss uns so gut er's kann, vor Terrorismus beschützen. Aber im
übrigen muss er uns die Chance geben, unser eigenes Glück zu machen."
"Wir brauchen einen schlanken Staat, wenn wir einen starken Staat
wollen", betonte Christa Thoben, frühere Staatssekretärin im
Bundesbauministerium. Es sei angesichts der aktuellen, neuen
Herausforderungen wichtiger denn je, dass der Staat sich auf seine
Kernaufgaben konzentriere, statt sich zu verzetteln. Grundsätzlich
war sich Thoben mit der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden Ursula
Engelen-Kefer einig, dass Bürokratie in Deutschland abgebaut werden
muss.
"Ich habe nichts gegen den Abbau bestimmter bürokratischer Regeln,
die in der Praxis keine Grundlage mehr haben", erklärte
Engelen-Kefer. Wichtig sei ihr, dass die Bürger mit einbezogen
werden. Außerdem dürfe man nicht nur dort unbürokratisch sein wollen,
"wo es um Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger geht".
Christa Thoben machte sich für eine Reform des Paragrafen 19
Bundessozialhilfegesetz stark. Kommunen können Empfängern von
Leistungen danach gemeinnützige Arbeit anbieten. "Aus dieser
Kann-Bestimmung", so die CDU-Politikerin, "sollte eine
Muss-Bestimmung werden". Kommentar Engelen-Kefer: "Ich habe nichts
dagegen, wenn die Kommunen entsprechende Leistungen anbieten." Thoben
plädierte außerdem dafür, Vorschriften in Deutschland mit einem
Verfallsdatum zu versehen, wie dies in Baden-Württemberg schon
praktiziert werde.
Meilenstein auf dem Weg zu einem schlanken Staat ist die
konsequente Privatisierung öffentlicher Leistungen. Joachim Dreyer,
Präsident des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und
Mehrwertdiensten (VATM) und Aufsichtsrat der debitel AG, schilderte,
wie mehr Wettbewerb und Markt die ehemals staatliche
Telekommunikation in Deutschland mobil gemacht haben. Die
Liberalisierung habe einen beispiellosen technischen Fortschritt
gebracht, gleichzeitig für bis zu 95 Prozent niedrigere
Fernsprechpreise und "zigtausende" neue Jobs gesorgt.
Durch Privatisierung von Verwaltungsaufgaben, neue Konzepte zum
Personalabbau im Rathaus und mehr Bürger-Service hat sich Offenbachs
Oberbürgermeister Gerhard Grandke (SPD) einen Namen gemacht. Beim
Diskussionsforum berichtete er über seine Erfolgsrezepte. "Wir haben
40 Prozent der Belegschaft abgebaut und dabei ein ganz simples Modell
angewendet", erklärte Grandke, der früher als Unternehmensberater
gearbeitet hat: "Drei Leute machen einen Job, einer scheidet aus -
warum auch immer. Wenn die beiden Verbleibenden seinen Job mitmachen,
bekommen sie bis zu 30 Prozent der ersparten Personalkosten
ausgezahlt." Grandke brachte seine Stadt aus den roten Zahlen heraus.
Baugenehmigungen dauern in Offenbach nicht mehr ein dreiviertel Jahr,
sondern weniger als drei Monate. Die schlanke Offenbacher Verwaltung
zog Investoren in die Stadt. 14 000 neue Stellen entstanden in den
letzten Jahren. Die Bürger haben ihren Spar-Bürgermeister vor kurzem
mit 68 Prozent der Stimmen wiedergewählt.
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist eine
überparteiliche Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden
für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland.

Kontakt:

Dieter Rath,
Tel. (0221) 4981-400

Original-Content von: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), übermittelt durch news aktuell

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