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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)

Bezahlbarkeit von Wohneigentum seit 1996 deutlich verbessert
Hauptfaktor für höhere Wohnkaufkraft: Gesunkene Hypothekenzinsen bei stabilen Immobilienpreisen - Kauf günstiger als Miete -

Bezahlbarkeit von Wohneigentum seit 1996 deutlich verbessert / Hauptfaktor für höhere Wohnkaufkraft: Gesunkene Hypothekenzinsen bei stabilen Immobilienpreisen - Kauf günstiger als Miete -
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Berlin (ots)

- Aktuell noch Zurückhaltung wegen Sorgen über Arbeitsplätze und 
     Einkommen 
   - Klare politische Signale pro Wohneigentum wichtig
Familien mit Kindern können sich eigene vier Wände heute weitaus 
leichter leisten als noch vor zehn Jahren. Nach den Berechnungen von 
LBS Research mussten in Westdeutschland für eine typische 
Finanzierung im Jahre 2006 lediglich 18 Prozent des Einkommens 
aufgewendet werden - nach 34 Prozent zehn Jahre zuvor. In den neuen 
Ländern hat sich die Finanzierungslast seit 1996 von 32 auf 15 
Prozent sogar mehr als halbiert (vgl. Grafik).
Bei ihrer Analyse stützen sich die LBS-Experten auf Statistiken 
bzw. Repräsentativbefragungen zu den Faktoren Immobilienpreise, 
Zinsen und Einkommen. So liefern die Wohneigentumsstudien von 
Infratest Informationen über die durchschnittlichen Kaufpreise für 
Wohneigentum, und zwar differenziert nach alten und neuen 
Bundesländern. Zugrunde gelegt wurde hier der Mittelwert von 
Eigenheimen und Eigentumswohnungen, sowohl neu als auch gebraucht. 
Die Objektgröße lag zuletzt bei rund 125 Quadratmetern (West) und 
annähernd 120 Quadratmetern (Ost). Die Durchschnittspreise im Jahre 
2006 betrugen in den alten Ländern 187.000 Euro (1996 waren es 
200.000 Euro - damals noch mit einem höheren Neubauanteil). In den 
neuen Ländern blieb der Preis des Jahres 2006 mit 142.000 Euro rund 
10.000 Euro hinter dem Wert von Mitte der 90er Jahre zurück.
Trotz der teilweise erheblichen Immobilienpreisunterschiede in 
Deutschland gilt die Gesamtaussage über die Entwicklung der letzten 
zehn Jahre nach Auskunft von LBS Research bundesweit in ähnlicher 
Weise. Die verbesserte Bezahlbarkeit beruhe außerdem vor allem auf 
den deutlich gefallenen Zinsen. Hypotheken kosteten 1996 fast 7,5 
Prozent (vier Jahre vorher sogar 9,0 Prozent) und lagen 2006 nach der
Bundesbank-Statistik nur noch bei gut 4,5 Prozent.
Für Vergleichszwecke wurde in den Rechnungen ein einheitliches 
Finanzierungsmodell unterstellt: 30 Prozent des Kaufpreises werden 
danach durch Eigenkapital bestritten, 70 Prozent über eine Hypothek 
mit 1 Prozent Anfangstilgung. Im Ergebnis kostete demnach die 
Finanzierung eigener vier Wände für den typischen Käufer des Jahres 
2006 in Westdeutschland eine monatliche Finanzierungsrate von 607 
Euro - verglichen mit annähernd 1.000 Euro zehn Jahre vorher. In den 
neuen Ländern sank die Annuität gleichzeitig von 750 auf 461 Euro im 
Monat.
Gleichzeitig sind die Nettoeinkommen der wichtigsten Zielgruppe - 
abgestellt wird hier auf Erwerbstätigen-Haushalte mit zwei 
Erwachsenen (im Alter von 30 bis 44 Jahren) und einem oder mehreren 
Kindern - nach einer Auswertung der Einkommens- und 
Verbrauchsstichproben des Statistischen Bundesamtes moderat 
gestiegen: um rund 1,5 Prozent nominal pro Jahr in den alten Ländern 
und 2,5 Prozent in den neuen Ländern. Die LBS-Immobilienexperten 
errechnen auf dieser Basis für junge Erwerbstätigen-Familien bereits 
in den ersten drei Jahren von 1996 bis 1999 eine um 8 Prozentpunkte 
niedrigere Finanzierungslast (bezogen aufs Einkommen). In den 
folgenden sieben Jahren bis 2006 schließe sich noch einmal eine 
Absenkung in gleicher Größenordnung an. Dabei sei der "Vorsprung" in 
den neuen Ländern mit ihrem deutlich günstigeren Immobilienangebot 
voll erhalten geblieben.
Die Zahlen machen - so LBS Research - deutlich, dass der Erwerb 
von Wohneigentum zur Zeit tatsächlich ausgesprochen günstig ist, 
nicht zuletzt auch im Vergleich mit "normalen" Mieten. Die hohe 
Abhängigkeit der "Bezahlbarkeit" eigener vier Wände vom 
Hypothekenzins-Niveau zeige aber auch, dass jeder Interessent gut 
beraten ist, wenn er nicht ohne weiteres von einer Fortsetzung der 
jüngsten Niedrigzinsphase ausgeht. Den Zinsanstieg zum Jahresbeginn 
2007 könne man schon als entsprechendes Warnsignal verstehen. 
Außerdem sei es nach dem seit Jahren rückläufigen Wohnungsbau auch 
nur noch eine Frage der Zeit, bis das Immobilienangebot wieder 
knapper werde und dann zwangsläufig die Preise steigen würden. "Wer 
ein geeignetes Objekt in Reichweite hat, der sollte nicht warten, 
sondern sich die aktuell günstigen Konditionen sichern", lautet der 
Expertenrat.
Nur auf den ersten Blick erscheine widersprüchlich, dass trotz der
günstigen Finanzierungsbedingungen die Nachfrage nach Eigenheimen und
Eigentumswohnungen seit Beginn des Jahrzehnts deutlich schwächer 
geworden ist. Bis 1999 stieg nämlich der Eigenheimbau deutlich an, ab
2000 setzte demgegenüber ein merklicher Rückgang ein. Zunächst hätten
die auf unter sechs Prozent gesunkenen Hypothekenzinsen belebend 
gewirkt, danach habe sich vor allem die zunehmende Wachstumsschwäche 
in Deutschland auch auf dem Wohnungsmarkt bemerkbar gemacht.
Allzu häufig wird nach Einschätzung der LBS-Experten übersehen, 
dass die Wohnungsnachfrage nicht einfach linear von aktuellen 
Einkommen und anfänglichen Finanzierungsbelastungen abhängt. 
Potenzielle Erwerber schauten vielmehr seit jeher völlig zu Recht 
nicht nur auf die Anfangsbelastung, sondern auch darauf, ob sie die 
Finanzierung auch nachhaltig aufbringen können. Hier wirkten sich in 
Deutschland seit einigen Jahren vor allem die verschlechterten 
Arbeitsmarktperspektiven als Unsicherheitsfaktor aus. Offensichtlich 
habe das hierzulande besonders stark ausgeprägte Sicherheitsbedürfnis
der Menschen dazu geführt, dass viele ihre Kaufabsichten zunächst 
einmal aufgeschoben hätten. Deshalb helfe es auch nicht weiter, 
Finanzierungsangebote mit geringerem Eigenkapital und höheren 
Beleihungsquoten zu machen. Im Vordergrund stehe nämlich der Wunsch 
nach zuverlässiger, zinsgünstiger und rascher Entschuldung 
(spätestens bis zum Ende des Berufslebens). Dies erkläre auch die 
unverändert hohe Attraktivität des Bausparens.
Für die Wohnungs- und Finanzierungsnachfrage ist jedoch Besserung 
in Sicht. Sobald die wirtschaftliche Erholung dem Arbeitsmarkt auch 
längerfristig Impulse gibt, dürfte die Kaufneigung für Wohneigentum 
sich wieder deutlich beleben, so die Einschätzung von LBS Research. 
Der klare Zusammenhang zwischen gesamtwirtschaftlichem Wachstum und 
Aufschwung im Wohnungssektor, der in anderen Ländern seit längerem an
steigenden Immobilienpreisen ablesbar ist, müsse auch für Deutschland
gelten. Das Grundbedürfnis nach gutem Wohnen und nach Absicherung 
fürs Alter mit der eigenen Immobilie sei laut Umfragen ungebrochen. 
Es sei auch das erklärte Ziel der Großen Koalition, Wohneigentum in 
die Altersvorsorge-Förderung einzubeziehen. Bei der Umsetzung kommt 
es nach Ansicht der Immobilien-Experten darauf an, mit klaren, 
nachvollziehbaren Instrumenten eine Diskriminierung eigener vier 
Wände zu vermeiden und den Menschen damit auch in Zukunft ein klares 
politisches Signal der Unterstützung für diese "größte Investition 
des Lebens" zu geben.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

Original-Content von: Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS), übermittelt durch news aktuell

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