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UNICEF: Bildung von fünf Millionen ukrainischen Kindern in Gefahr

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UNICEF: Bildung von fünf Millionen ukrainischen Kindern in Gefahr

Kinder in der Ukraine und in Aufnahmeländern brauchen Lernmöglichkeiten / Aufruf zum Internationalen Tag der Bildung am 24.Januar

Kiew, New York, Köln, 24. Januar 2023 / Der Krieg in der Ukraine hat für mehr als fünf Millionen Kindern zu erheblichen Beeinträchtigungen bei der Bildung geführt, warnt UNICEF anlässlich des Internationalen Tags der Bildung. Zwei Jahre Covid-19-Pandemie hatten bereits erhebliche Lernverluste bedeutet. Im Osten des Landes leiden ukrainische Kinder seit acht Jahren unter Krieg und Gewalt. Verstärkte internationale Unterstützung ist nötig, um sicherzustellen, dass die Kinder nicht weiter zurückfallen.

"Schulen und frühkindliche Bildungseinrichtungen geben Kindern ein entscheidendes Gefühl von Struktur und Sicherheit. Verpasste Lernchancen können lebenslange Folgen haben", sagte Afshan Khan, UNICEF-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien. „Es ist nicht möglich, die Bildung von Kindern einfach auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und darauf zurückzukommen, wenn andere Prioritäten erledigt sind, ohne die Zukunft einer ganzen Generation zu riskieren."

Der anhaltende Einsatz von Explosionswaffen –auch in bewohnten Gebieten – hat dazu geführt, dass Tausende von Schulen, Vorschulen und anderen Bildungseinrichtungen im ganzen Land beschädigt oder zerstört wurden. Gleichzeitig zögern viele Eltern und Betreuer, ihre Kinder aus Sicherheitsgründen in die Schule zu schicken.

UNICEF arbeitet eng mit der ukrainischen Regierung zusammen, damit Kinder wieder lernen können – in Klassenzimmern, wenn diese als sicher gelten, und durch Online- oder gemeindebasierte Bildungsalternativen, wenn Präsenzunterricht nicht möglich ist. Mehr als 1,9 Millionen Kinder hatten Zugang zu Online-Lernangeboten und 1,3 Millionen Kinder nahmen an einer Kombination aus Präsenz- und Online-Unterricht teil.

Stromausfälle unterbrechen Online-Unterricht

Die jüngsten Angriffe auf die Elektrizitäts- und andere Energieinfrastrukturen haben jedoch dazu geführt, dass fast alle Kinder in der Ukraine keine dauerhafte Stromversorgung mehr haben. Dies bedeutet, dass die Teilnahme am online-Unterricht unsicher und oft nicht möglich ist.

Auch die Situation außerhalb der Ukraine ist besorgniserregend: Schätzungsweise zwei von drei geflüchteten Kindern nehmen derzeit nicht am Unterricht im Rahmen der Bildungssysteme der Aufnahmeländer teil. Dazu tragen zum einen begrenzte Kapazitäten bei, aber zum anderen auch die Tatsache, dass sich viele geflüchtete Familien zu Beginn der Krise und während des Sommers für das Online-Lernangebot entschieden haben, da sie hofften, schnell nach Hause zurückkehren zu können.

Die Angriffe auf Schulen müssen enden

UNICEF fordert ein Ende der Angriffe auf Bildungseinrichtungen und andere zivile Einrichtungen, einschließlich der Energieinfrastruktur, auf die Kinder und Familien angewiesen sind. Zudem ist verstärkte Unterstützung nötig, um sicherzustellen, dass Kinder Zugang zu Lernmaterialien haben. Gleichzeitig müssen der Wiederaufbauplan der Ukraine und Anstrengungen für die Sanierung und Wiedereröffnung von Schulen und Vorschulen unterstützt werden.

In den Aufnahmeländern fordert UNICEF, dass der Integration geflüchteter ukrainischer Kinder in die nationalen Bildungssysteme auf allen Ebenen, insbesondere in der frühkindlichen Bildung und der Grundschulbildung, Priorität eingeräumt wird. Hierzu werden qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer, Lernmaterialien und Räumlichkeiten für Präsenzunterricht benötigt. Es ist wichtig, dass die zuständigen Behörden rechtliche und administrative Hindernisse, die den Zugang der Kinder zu formaler Bildung behindern, identifizieren und schnellstmöglich beseitigen. Geflüchtete Familien brauchen klare und leicht zugängliche Informationen. Wo der Zugang zum Bildungssystem nicht sofort gewährleistet werden kann, ruft UNICEF dazu auf, insbesondere für Kinder im Sekundarschulalter alternative Angebote zum Lernen zu schaffen.

Pressekontakt: 
UNICEF Deutschland, Rudi Tarneden, Sprecher, 0221/93650-315 oder 0170-8518846,  presse@unicef.de

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