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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

Richter-Reichhelm: "Licht und Schatten liegen eng zusammen"
Vertreterversammlung: KBV-Chef zieht Bilanz

Berlin (ots)

"Licht und Schatten liegen bei dieser
Gesundheitsreform eng zusammen. Die Auswirkungen sind gravierend und
werden die vertragsärztliche Versorgung in Zukunft maßgeblich
verändern. Die Kompetenz der Kassenärztlichen Vereinigungen ist
eingeschränkt worden. Andererseits haben wir in dieser Reform aber
auch einiges erreicht." So kommentierte Dr. Manfred Richter-Reichhelm
anlässlich der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV) heute in Berlin die Folgen der
Gesundheitsreform. Als einen der wichtigsten Erfolge nannte der Erste
Vorsitzende der KBV in seinem Bericht zur Lage, dass die zunächst
drohende Aufsplitterung der Vertragsärzteschaft abgewendet werden
konnte.
Ein Meilenstein sei außerdem die Abschaffung der Honorarbudgets:
"Mit der Einführung der Regelleistungsvolumina mit festen Punktwerten
wird das Morbiditätsrisiko ab 2007 endlich wieder dort sein, wo es
hingehört: bei den Krankenkassen", so Richter- Reichhelm. Er forderte
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt aber auf, das Gesetz diesbezüglich
zu präzisieren: "Zur Übernahme des Morbiditätsrisikos durch die
Kassen gehört auch die Übernahme der Fallzahlzuwächse."
Das strategische Konzept der KBV sei hier aufgegangen. Nachdem im
Jahr 2000 der Kollektivregress sowie das strikte Arznei- und
Heilmittelbudget abgeschafft worden sind, sei der zweite Schritt mit
der Eliminierung der unsäglichen Honorarbudgets gelungen. "Die
konsequente Arbeit der KBV trägt jetzt Früchte", so der KBV-Chef.
Kritik äußerte der Erste Vorsitzende insbesondere am
Paragraphenwust neuer Prüfbestimmungen und Kontrollen, die die
Hoffnung der Vertragsärzte auf eine Entbürokratisierung des
Gesundheitswesens zunichte gemacht hätten. Stattdessen seien
verstärkte Richtgrößenprüfungen sowie die verschärften Anforderungen
an die Prüfungen unverändert aus dem Arbeitsentwurf des
Bundesgesundheitsministeriums übernommen worden. "Statt versprochener
Deregulierung droht uns somit weitere Bürokratisierung und
Überreglementierung", kritisierte Richter-Reichhelm und forderte eine
Korrektur der Gesetzgebung. Ihm zufolge spiegelt das Gesetz ein
tiefes Misstrauen der Politik gegenüber der Ärzteschaft wider.
Besonders heftigen Unmut rief der West-Ost-Finanztransfer hervor.
Noch immer werden in den neuen Bundesländern nur rund 80 Prozent der
durchschnittlichen Kopfpauschalen der alten Länder gezahlt. "Dass
dies nicht zum absoluten Chaos geführt hat und Umsätze und Gewinne
dort noch nicht völlig im Keller liegen, ist nur dem Umstand zu
verdanken, dass die Kollegen in den neuen Ländern weit mehr Patienten
betreuen müssen als die Ärzte in den alten Ländern", sagte
Richter-Reichhelm. "Die notwendige zusätzliche Finanzierung hätte von
den Krankenkassen kommen müssen. Diese gleichen ja auch im
stationären und zahnärztlichen Bereich die Differenz zwischen West
und Ost aus." Stattdessen habe der Gesetzgeber den Finanztransfer
arztintern vorgeschrieben. "Von 2004 bis 2006 werden jedes Jahr 0,2
Prozent im Westen abgezogen, um im Osten 3,8 Prozent aufsatteln zu
können. Diese Verpflichtung zum internen Ausgleich ist ein
politischer Skandal, der keiner anderen Berufsgruppe zugemutet
wurde", betonte der Erste Vorsitzende.
Hinweis an die Redaktionen: Den vollständigen Bericht zur Lage und
weitere Materialien zur Vertreterversammlung finden Sie unter
www.kbv.de zum Herunterladen.
ots-Originaltext: KBV
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=34021

Kontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 0221 / 4005 - 213
Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005 - 1230
Gabriele Prissok, Tel.: 030 / 4005 - 1240

Original-Content von: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell

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