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VDA-Präsident Matthias Wissmann: "Die Luft in unseren Städten ist heute besser denn je"

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Berlin (ots)

Deutsche Automobilindustrie investiert massiv in die Mobilität von morgen - Jahres-Pressekonferenz des VDA heute in Berlin

MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

Anmoderation:

Für die deutsche Automobilindustrie war 2017 ein gutes Automobiljahr. Das gab der Verband der Automobilindustrie heute (06.12.) auf seiner Jahres-Pressekonferenz in Berlin bekannt. Der Pkw-Weltmarkt ist um zwei Prozent gewachsen und der deutsche Pkw-Markt wird dieses Jahr das höchste Niveau des Jahrzehnts erreichen. Zum vierten Mal legt der Markt im Inland zu und das sichert die Arbeitsplätze der wichtigsten deutschen Industrie, die dieses Jahr um 11.000 auf aktuell 818.000 Mitarbeiter gestiegen sind. Und auch für 2018 erwartet der VDA ein weltweites Wachstum um ein Prozent. Dazu werden auch die Elektromodelle beitragen: In den kommenden zwei bis drei Jahren wird sich das Angebot der deutschen Hersteller verdreifachen. Der Marktanteil der deutschen Hersteller bei Elektroautos ist deutlich gesteigert worden: in Europa sind es 53 Prozent, in Deutschland 64 Prozent und auf dem Leitmarkt Norwegen stolze 58 Prozent. 2017 haben sich die Elektroneuzulassungen in Deutschland auf rund 48.300 Einheiten mehr als verdoppelt. Angesichts dieser Zahlen forderte VDA-Präsident Matthias Wissmann die öffentliche Debatte über Verbrennungsmotor und speziell den Diesel zu versachlichen:

O-Ton Matthias Wissmann

Für uns ist weiterhin entscheidend, dass alles darangesetzt wird, Fahrverbote zu vermeiden und bald Klarheit für die Autofahrer zu gewinnen. Industrie, Bund, Länder und Gemeinden arbeiten intensiv daran, gemeinsam die Luftqualität in Städten weiter zu verbessern. Ich sage nochmal hier: Es gibt aber keinen Grund für Hysterie. Die Luft in unseren Städten ist heute besser denn je. Die verkehrsbedingten Stickoxidemissionen sind im Zeitraum 1990 bis 2015 - nicht nach meinen Zahlen, sondern nach Zahlen des Umweltbundesamtes - um 70 Prozent zurückgegangen, trotz gestiegener Verkehrsleistung. Es geht also nicht um ein flächendeckendes Problem, sondern um Hotspots in mehreren Städten. Schon wenige Meter neben den Messstationen sind die NOx-Werte oft bis um die Hälfte niedriger, wie die unabhängigen Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie kürzlich etwa in Stuttgart ermittelt haben. (1'00)

Insgesamt investiert die deutsche Automobilindustrie massiv in die Mobilität von morgen. Die jährlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung belaufen sich auf rund 39 Milliarden Euro. Davon fließt ein Großteil in alternative Antriebe. Und die deutsche Automobilindustrie tut alles, um die Luft in den deutschen Städten zu verbessern:

O-Ton Matthias Wissmann

Ich will die Probleme nicht kleinreden, aber ich will sie einordnen. Wir wissen, unter welchem Handlungsdruck die Städte beim Thema Luftreinhaltung stehen und leisten erhebliche Beiträge zur Verbesserung der Situation. Und ich will hier nochmal ganz klar sagen: Wir, die deutsche Automobilindustrie, stehen zu unseren Zusagen, die wir auf dem ersten Diesel-Gipfel im August gegeben haben und setzen die Maßnahmen konsequent um. Mit den für die Kunden kostenlosen Software-Updates von über fünf Millionen Diesel-Pkw erreichen wir eine Verringerung der NOx-Emissionen im Straßenverkehr um etwa 12 bis 14 Prozent. (0'40)

Eines machte der VDA-Präsident aber klar: Ohne Verbrennungsmotoren wird es auch in Zukunft nicht gehen. Bis zum Jahr 2025 rechnet der Verband mit einem Anteil von 15 bis 25 Prozent an den Pkw-Neuzulassungen. Heißt, ein Großteil der Fahrzeuge fährt weiterhin mit Verbrennungsmotor. Wichtig sind deshalb moderne Verbrennungsmotoren, betont Präsident Wissmann:

O-Ton Matthias Wissmann

Die CO2-Bilanz eines modernen Diesel oder Benziners mit E-Fuels kann besser sein als die eines Elektroautos, dass hauptsächlich mit Kohlestrom geladen wird. Das zeigt: Der Weg in die klimaneutrale Mobilität braucht alternative und synthetische Kraftstoffe, Elektromobilität und Brennstoffzelle. Deswegen ist richtig, dass die Europäische Kommission in ihrem vor wenigen Tagen vorgelegten CO2-Konzept 2020 bis 2030 sich bewusst für eine Technologie offene Strategie entschieden hat und der Versuchung widerstanden ist, die es ja im politischen Raum in ganz Europa an einigen Stellen gibt, Techniken vorzuschreiben. (0'40)

Matthias Wissmann nutzte die Jahres-Pressekonferenz auch, um bessere politische Rahmenbedingungen für die deutsche Industrie zu fordern. Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung können nicht mit einer Politik des "Weiter so" gesichert werden:

O-Ton Matthias Wissmann

Wenn es einem Land gut geht, dann neigt es dazu, die Zukunftsthemen nicht genügend anzugehen. Und wir machen uns etwas Sorgen, dass die politische Diskussion sich fast ausschließlich um die Frage richtet: Was kann verteilt werden? und zu wenig um die Frage: Was kann in fünf und zehn Jahren die Voraussetzung bleiben, dass wir als Industrieland stark bleiben? (0'26)

Abmoderation:

Matthias Wissmann hat heute auf der Jahres-Pressekonferenz des VDA die Zahlen des Jahres 2017 und die Aussichten für 2018 präsentiert. Und er hat die Offensivstrategie der deutschen Automobilindustrie für die nächsten Jahre vorgelegt.

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Ansprechpartner:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 3277759 0

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