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Wissmann: Wir sind auf dem Weg zum Null-Emissions-Auto

Frankfurt am Main (ots)

"Das Automobil wird künftig noch intelligenter, es wird noch geringere Emissionen haben und stärker mit alternativen Antrieben ausgestattet sein. Langfristig haben wir das Ziel des Null-Emissionsfahrzeugs", sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), vor 450 internationalen Gästen, darunter Bundesverkehrsminister Ramsauer, auf dem "Fachkongress Elektromobilität" auf der 64. IAA Pkw in Frankfurt. Den Kongress veranstaltet der VDA gemeinsam mit anderen Industrieverbänden (BDI, BDEW, Bitkom, VCI, ZVEI).

Die Elektromobilität erfordere "ganz neue Partnerschaften". Der Kongress übernimmt auch hier Pionierarbeit, denn zu den Vortragenden gehören - neben der Automobilindustrie - Vertreter der Elektroindustrie, der Energieversorger und der Telekom.

"Der Wunsch gerade auch der jungen Menschen nach dem eigenen Automobil ist weiter stark ausgeprägt", betonte Wissmann und verwies auf eine aktuelle Infratest-Studie, wonach in Deutschland 80 Prozent der 18- bis 34-Jährigen das erste eigene Auto als etwas "ganz Besonderes" empfinden. Weltweit sei die Automobilindustrie Wachstumsbranche: "In diesem Jahr werden weltweit 65 Mio. Pkw verkauft. Im Jahr 2020 werden es bereits 90 Mio. Einheiten sein", so Wissmann. Die Zahl der Millionenstädte nehme gerade in Asien stetig zu, in wenigen Jahren werden zwei Drittel der Menschen in Städten leben. "Die Menschen wollen mobil bleiben. Deshalb nutzen wir gerade auch für die urbane Mobilität unsere Fächerstrategie: Optimierung der klassischen Verbrennungsmotoren, Hybrid, Elektro, Brennstoffzelle", sagte Wissmann.

Die deutsche Automobilindustrie investiere allein in den nächsten drei bis vier Jahren 12 Mrd. Euro in die Entwicklung alternativer Antriebe. "Auf der IAA mit ihren Weltpremieren ist zu spüren, mit welch unglaublicher Kreativität Hersteller und Zulieferer diese neuen Technologien vorantreiben", betonte der VDA-Präsident. Es sei von Vorteil, dass Deutschland - im Gegensatz zu manch anderen europäischen Ländern - weiterhin einen hohen Industrieanteil an der Bruttowertschöpfung habe.

Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer betonte in seiner Rede auf dem Kongress: "In der Elektromobilität liegt für unsere deutschen Automobilhersteller eine enorme wirtschaftliche Chance. Sie ist aber auch nach wie vor mit großen Herausforderungen verbunden. Wir wollen die Automobilhersteller auf ihrem Weg weiter unterstützen. Mit unserem Regierungsprogramm setzen wir dabei auf einen intelligenten Maßnahmenmix aus Forschungsförderung für die Wirtschaft und Anreizen für die Bürger. Von der Industrie erwarte ich, dass sie einen entscheidenden Beitrag leistet und zügig attraktive Elektroautos auf den Markt bringt. Das heißt: Elektrofahrzeuge müssen alltagstauglich sein und den Praxistest bestehen. Und sie müssen vor allem eins: Den Nutzer überzeugen. Nur so werden sie am Markt bestehen können."

Dr. Klaus Draeger, Entwicklungsvorstand der BMW AG, unterstrich: "Wir haben in den letzten Jahren den Flottenverbrauch über alle Baureihen bereits erheblich gesenkt - und wir werden diesen Weg weitergehen." Kurz- und mittelfristig setze man auf hocheffiziente Motoren, Leichtbau und Energiemanagement, hinzu komme die Elektrifizierung (Hybrid) des Autos sowie die Elektromobilität. Eine weitere Senkung der CO2-Emissionen werde von der Automobilindustrie erwartet. "Die individuelle Mobilität hat Zukunft. Wir erleben eine Evolution beim Verbrennungsmotor und eine Revolution bei alternativen Antriebskonzepten", so Draeger. Aber auch beim Elektroauto werde der Kunde "das Fahrerlebnis suchen". Mit dem BMW i3 und i8 Concept erläuterte Draeger die Strategie des Unternehmens: "Mit dem i3 entwickeln wir ein konsequent nachhaltiges Fahrzeug für die urbane Mobilität, der i8 bietet mit seinem Plug-in-Hybrid neben emissionsfreiem Fahren auch die Performance eines sehr sportlichen Fahrzeugs bei niedrigem Verbrauch."

Dr. Bernd Bohr, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, warf die Frage auf: "Die Zukunft ist elektrisch - aber wann ist Zukunft?" Noch gebe es unterschiedliche Szenarios, wie hoch der Marktanteil von Elektrofahrzeugen in den nächsten Jahrzehnten sein werde. Dass er zunehmen wird, daran besteht kein Zweifel. Neben den noch hohen Kosten für die Batterie sei die "Emotion der Elektromobilität" eine wichtige Frage: "Auch beim Kauf eines Elektroautos geht es um Marke und Image." Die Elektromobilität biete neue Chancen, die das Unternehmen nutzen werde.

Prof. Dr. Thomas Weber, Forschungs- und Entwicklungsvorstand der Daimler AG, erläuterte die vielfältigen Antriebsstrategien des Unternehmens: Neben der Optimierung von Fahrzeugen mit Hightech-Verbrennungsmotoren setzt das Unternehmen auf die Hybridisierung sowie das rein emissionsfreie Fahren mit Batterie und Brennstoffzelle. Mit Range-Extender seien Reichweiten möglich, die vergleichbar sind mit denen konventionell angetriebener Pkws. Mit der Brennstoffzelle werden künftig sogar mehr als 1.000 Kilometer Reichweite möglich sein, bevor wieder getankt werden muss. Einen Ausblick darauf gibt der F 125!, das neueste Forschungsfahrzeug von Mercedes-Benz.

Dr. Rudolf Krebs, Konzernbeauftragter für Elektro-Traktion, Volkswagen AG, erläuterte die Modular-Strategie des VW-Konzerns bei der Elektromobilität. Volkswagen werde in allen Segmenten die Elektrifizierung vorantreiben. Er wies darauf hin, dass es bei der Elektromobilität auch auf die Art der Energieerzeugung ankomme: "Wenn der Strom mit Kohlekraftwerken erzeugt wird, ist die Gesamtbilanz der CO2-Emission des Elektroautos einem modernen Clean Diesel nicht überlegen." Volkswagen analysiere daher sämtliche Produktionsprozesse auf ihre CO2-Relevanz.

Dr. Jürgen M. Geißinger, President & CEO der Schaeffler Gruppe, betonte, dass der klassische Antriebsstrang noch ein Optimierungspotenzial von rund 30 Prozent habe. Dazu müssten zahlreiche Teile und Komponenten ihren Beitrag leisten: "In der Summe bringt uns das enorm nach vorn." Auch beim Elektroauto komme es auf die Komponenten an: "Die Elektrifizierung umfasst z. B. auch das Differenzial oder die Kupplung. Mit Hochleistungslagern können wir Reibungsverluste an vielen Stellen im Auto verringern."

Dr. Sami Atiya, Siemens AG, sprach über intermodale Mobilität als Schlüssel für Effizienz und Nachhaltigkeit. Prof. Dr. Klaus-Dieter Maubach, Vorstandsmitglied der E.ON AG, referierte über die Anforderungen an eine anspruchsvolle Lade-Infrastruktur bei der Elektromobilität sowie über die Systemintegration (smart grid). Horst Leonberger, Deutsche Telekom AG, gab einen Überblick über die IT-Technologien für Elektromobilität. Eine Podiumsdiskussion, geführt von Hans-Georg Frischkorn, VDA-Geschäftsführer, mit Experten rundete den Kongress ab. Mit der "Halle der Elektromobilität" (H 4) bietet die IAA zudem erstmalig einen vollständigen Überblick über die Wertschöpfungskette bei dieser neuen Antriebsart. Die 64. IAA Pkw ist damit auch die weltweit größte Elektromobilitätsmesse.

Pressekontakt:

Eckehart Rotter
VDA/Abteilung Presse
Tel.: +49 30 897842-120
Mail: rotter@vda.de

Original-Content von: VDA - Verband der Automobilindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell

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