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KORREKTUR ver.di-Medien-Info: Equal Pay Day: Entgeltlücke bei 18 Prozent – ver.di fordert Reformen

KORREKTUR: In Zeile 2: richtig sind 4,46 € statt 4,64 €

Equal Pay Day:

Entgeltlücke bei 18 Prozent – ver.di fordert Reformen

Frauen werden nach wie vor deutlich schlechter entlohnt als Männer. Auch im Jahr 2024 bleibt es bei einer Entgeltlücke von 18 Prozent. Das ist eine Stundenlohndifferenz von 4,46 Euro (laut Statistischem Bundesamt). „Für viele Frauen hat die derzeitige Entgeltsituation weitreichende Folgen“, erklärt Silke Zimmer, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands, anlässlich des Equal Pay Day am 6. März 2024. „Zwei Drittel der Frauen haben keine langfristige Existenzsicherung, jede dritte erwerbstätige Frau kann von ihrem eigenen Einkommen nicht einmal ihren unmittelbaren Bedarf decken. 2,7 Millionen Frauen sind trotz 40 Jahren Vollzeitarbeit von Altersarmut bedroht. Das ist skandalös“, so Zimmer.

Die stagnierende Entgeltlücke zeigt: das Entgelttransparenzgesetz bedarf einer erneuten Reform. Hier bietet die neue EU-Entgelttransparenzrichtlinie hilfreiche Ansatzpunkte, denn der Auskunftsanspruch ist niedrigschwelliger gestaltet und die Unternehmen werden stärker in die Verantwortung genommen. „Die Bundesregierung muss nun zügig die Richtlinie in deutsches Recht umsetzen. Die Frauen in Deutschland warten schon viel zu lange auf Entgeltgerechtigkeit“, mahnt Zimmer. Zur Verbesserung der Situation war bereits 2017 das Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG) auf den Weg gebracht worden. Aktuelle Evaluationen zeigen jedoch, dass das Gesetz in seiner jetzigen Form nachweislich nicht zur Reduzierung der Entgeltlücke beigetragen hat. ver.di kritisiert schon lange, dass das Gesetz keine Verbandsklagen zulässt und dass der individuelle Auskunftsanspruch erst in Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten gilt. Das schließt kleinere Betriebe aus, wo gerade sehr viele Frauen beschäftigt sind.

Für eine bessere Bezahlung fordert ver.di auch die Aufwertung frauendominierter Berufe. Der Fachkräftemangel in systemrelevanten Bereichen wie dem Erziehungs- und Gesundheitswesen sei enorm. „Auch die Beschäftigten im Handel müssen mehr Wertschätzung erfahren, und zwar in Form von besserer Bezahlung und attraktiveren Arbeitsbedingungen“, mahnt Zimmer. Darüber hinaus brauche es eine deutliche Erhöhung des Mindestlohnes und die Stärkung der Tarifbindung, so Zimmer. „Beides sind wichtige Faktoren, um die Entgeltlücke in Deutschland zu schließen.“

V.i.S.d.P.

Daniela Milutin
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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