Alle Storys
Folgen
Keine Story von ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft mehr verpassen.

ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Medien-Info: Tarifrunde Handel: ver.di ruft bundesweit zu Streiks auf - zehntausende Teilnehmende erwartet

Tarifrunde Handel: ver.di ruft bundesweit zu Streiks auf - zehntausende Teilnehmende erwartet

„Mit Mut und Ausdauer für existenzsichernde Einkommen im Handel!“ Mit diesem Slogan werden am morgigen Freitag (27. Oktober 2023) wieder zehntausende Beschäftigte im Einzelhandel und Groß- und Außenhandel ihre Wut bundesweit auf die Straße bringen. In der laufenden Tarifrunde ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erneut zu Streiks auf. Nach über einen halben Jahr Tarifverhandlungen in 13 Tarifgebieten gibt es weder einen Tarifabschluss noch ein verbessertes Angebot von den Arbeitgebern, daran haben auch die Verhandlungen in der letzten Woche in mehreren Bundesländern nichts geändert. Das Angebot der Arbeitgeber aus dem Sommer ist völlig unzureichend.

„Die Beschäftigten warten seit einem halben Jahr auf nachhaltige, tabellenwirksame Tarifsteigerungen“, so Silke Zimmer, das für den Handel zuständige ver.di-Vorstandsmitglied. „Die Arbeitgeber im Einzelhandel wollen Teile der tabellenwirksamen Tariferhöhungen an die Entwicklung der Inflation 2024 binden. Sie übertragen damit das wirtschaftliche Risiko auf die Beschäftigten. Wenn sie zudem ankündigen, diese Entgelterhöhungen erst im Februar 2025 zahlen zu wollen, dann bitten sie die Kolleginnen und Kollegen auch noch, in Vorleistung zu gehen. Das ist ein Unding“, sagte Zimmer.

Eine Verkäuferin mit 130 Stunden im Monat erhält rund 2260 Euro brutto, ein Kommissionierer im Großhandel in Sachsen 2358 Euro. Diese beiden Beispiele machen deutlich, dass Handelsbeschäftigte aktuell schon nicht wissen, wovon sie die gestiegenen Preise für Lebensmittel, Miete, Strom und Benzin bezahlen sollen. Sie haben oft auch keine Rücklagen auf die sie zurückgreifen können. „Die Beschäftigten brauchen jetzt mehr Geld im Portemonnaie, um die durch die hohe Inflation entstandenen massiven Reallohnverluste auszugleichen. Sie brauchen nicht eventuell mehr Geld zum Jahresende 2025“, sagte Zimmer.

Für 2023 bieten die Arbeitgeber nach drei Nullmonaten eine tabellenwirksame Erhöhung von durchschnittlich 5,3 Prozent im Einzelhandel und nach vier Nullmonaten von 5,1 Prozent im Groß- und Außenhandel an. Das Angebot für 2024 fällt noch niedriger aus.

ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen je nach Tarifgebiet zwischen 200 Euro und 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde. Im Groß- und Außenhandel fordert ver.di eine tabellenwirksame Entgelterhöhung von 13 Prozent, beziehungsweise 425 Euro je nach Tarifgebiet, für alle Beschäftigten. Die Auszubildendenvergütung soll je nach Tarifgebiet zwischen 175 Euro und 250 Euro steigen, bei einer Laufzeit von ebenfalls 12 Monaten.

Die nächsten Verhandlungsrunden finden im Groß- und Außenhandel am 30. Oktober 2023 in Hessen und für den Einzelhandel am 1. November 2023 in Mecklenburg-Vorpommern statt.

Kontakt: Pascal Honig, Tarifexperte Groß- und Außenhandel, 0171 9796529

V.i.S.d.P.

Jan Jurczyk
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
Weitere Storys: ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Weitere Storys: ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft