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ver.di-Medien-Info: ver.di ruft Amazon-Beschäftigte zum internationalen Streik- und Aktionstag auf: „Black Friday“ wird zum „Make Amazon Pay-Day“

Ver.di ruft Amazon-Beschäftigte zum internationalen Streik- und Aktionstag auf: „Black Friday“ wird zum „Make Amazon Pay-Day“

Aus Anlass des Verkaufstages „Black Friday“ (am Freitag, den 25. November 2022) hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) tausende Beschäftigte des Handelskonzerns Amazon zu Aktionen und Streiks aufgerufen. Arbeitsniederlegungen wird es in insgesamt zehn Fulfillment-Centern des Online-Giganten geben: in Achim bei Bremen, Bad Hersfeld (zwei Standorte), Graben bei Augsburg, Dortmund, Koblenz, Leipzig, Rheinberg, Werne und Winsen (Luhe). ver.di fordert die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie den Abschluss eines Tarifvertrages Gute und gesunde Arbeit. Der Ausstand ist Teil des internationalen Aktionstages „Make Amazon Pay“, an dem sich Gewerkschaften, Menschenrechts- und Umweltorganisationen sowie andere Initiativen in mindestens 23 Ländern der Welt beteiligen. In Frankreich und den USA rufen die dortigen Gewerkschaften ihre Mitglieder ebenfalls zum Ausstand auf.

„Damit kommt es zum ersten Mal zu einem internationalen Streiktag bei Amazon“, erklärt Monika Di Silvestre, bei ver.di zuständig für die Gewerkschaftsarbeit bei Amazon. „Das ist sehr wichtig, denn einem weltweit agierenden Großkonzern wie Amazon kann man nicht allein lokal, regional oder national begegnen. Wir brauchen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaften. Daher ist es wichtig, dass wir den diesjährigen Aktionstag gemeinsam begehen“, betont di Silvestre. So würden Streikende aus dem Fulfillment-Center in Koblenz am Aktionstag ihre Kolleginnen und Kollegen in Frankreich besuchen; umgekehrt werden Beschäftigte aus dem bestreikten Standort Metz in Koblenz erwartet.

Die Gewerkschafterin kritisiert, dass sich Beschäftigte, unter anderem in Polen und Großbritannien, aufgrund der dort geltenden Gesetze, der internationalen Streikbewegung nicht anschließen können: „In vielen Ländern, auch in einigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, gelten noch immer Gesetze, die Gewerkschaften behindern in den Streik zu treten. Ohne ein umfassendes Streikrecht ist das Engagement für existenzsichernde Löhne sowie für Tarifverträge und Arbeitnehmerrechte aber nicht mehr als ein kollektives Betteln. Wir fordern die Europäische Union daher auf, diese Zustände endlich zu beenden und eine Demokratisierung von Mitbestimmungsrechten in den betreffenden Mitgliedsstaaten einzufordern.“

Organisiert wird der internationale Aktionstag von UNI Global Union, dem weltweiten Zusammenschluss von Gewerkschaften aus dem Dienstleistungsbereich. UNI-Generalsekretärin Christy Hoffman erklärt dazu: „Wir haben den „Black Friday“ aus gutem Grund zum „Make Amazon Pay-Day“ umbenannt. An diesem Tag wollen wir einen weltweiten Aktionstag Schulter an Schulter mit Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft begehen und damit die vielen Angriffe von Amazon auf Beschäftigte und ihre gewerkschaftliche und Betriebsrats-Organisierung anprangern. Es ist höchste Zeit, dass der Tech-Gigant mit seinen ungeheuerlichen Praktiken aufhört, die Betriebsverfassungsgesetze endlich respektiert und mit den Beschäftigten und deren Institutionen in Verhandlungen für bessere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen einsteigt.“

V.i.S.d.P.

Daniela Milutin
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
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