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Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt: Befristete Beschäftigung in Europa eher die Ausnahme

Wiesbaden (ots)

In der Europäischen Union (EU) hatten im
Frühjahr 2003 12,8% aller abhängig Beschäftigten einen befristeten
Arbeitsvertrag; dieser Anteil ist genauso hoch wie fünf Jahre zuvor.
In Deutschland lag die Zahl der befristet Beschäftigten nach Angaben
des Statistischen Bundesamtes 2003 bei 12,2% und somit knapp unter
dem Durchschnitt der 25 EU-Staaten.
Die Spannweite des Anteils befristeter Beschäftigung innerhalb der
EU ist sehr groß: Sie reicht von 3,0% in Estland bis hin zu 30,6% in
Spanien. Gründe für diese Unterschiede sind in erster Linie
historisch unterschiedlich gewachsene Beschäftigungskulturen und
Arbeitsmarktpolitiken. So sind in Spanien befristete Arbeitsverträge
sehr verbreitet, weil sie für die Arbeitgeber ein legales Mittel
darstellen, den relativ strikten Kündigungsschutz zu umgehen.
In kaum einem Land der EU hat der Anteil befristeter Beschäftigter
innerhalb der letzten fünf Jahre wesentlich zugenommen. Eine Ausnahme
stellt Polen dar, dessen Anteil von 5,2% im Jahr 1998 stetig
gestiegen ist auf 18,9% im Jahr 2003.
Befristete Arbeitsverträge sind vor allem unter jüngeren
Beschäftigten verbreitet. So hatten im Frühjahr 2003 EU-weit 37,0%
der 15- bis 24-jährigen Arbeitnehmer einen befristeten Vertrag,
während dies nur auf 10,5% der 25- bis 49-Jährigen und auf 5,9% der
50- bis 64-Jährigen zutraf. Aber auch in der jüngsten Altersgruppe
lässt sich in den letzten Jahren keine signifikante Zu- oder Abnahme
des Anteils befristeter Beschäftigungsverhältnisse beobachten.
Die hier vorgestellten Ergebnisse stammen aus der europäischen
Arbeitskräfteerhebung, die in allen Mitgliedsstaaten mindestens
einmal jährlich in vergleichbarer Weise durchgeführt wird. Die
Arbeitskräfteerhebung misst Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit
nach dem Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), das
auf Grund seiner großen Verbreitung und seiner Unabhängigkeit von
nationalen Regelungen besonders gut für internationale Vergleiche der
Erwerbsbeteiligung geeignet ist. Als abhängig beschäftigt im Sinne
dieses Konzeptes gilt, wer über 15 Jahre alt ist und in einem
Arbeitsverhältnis mit mindestens einer Stunde geleisteter Arbeitszeit
je Woche steht.
Mit Einführung der neuen ILO-Arbeitsmarktstatistik, für die jeden
Monat 30 000 Personen im erwerbsfähigen Alter in einer
Telefonstichprobe befragt werden, wird das Statistische Bundesamt ab
2005 monatlich aktuelle Arbeitsmarktdaten auf Basis dieses
international vergleichbaren Konzeptes veröffentlichen. Detaillierte
Informationen zu der Erhebung „Arbeitsmarkt in Deutschland“ sind
unter http://www.destatis.de/arbeitsmarkt im Internetangebot des
Statistischen Bundesamtes verfügbar.
Anteil Beschäftigter mit einem befristeten Arbeitsvertrag
          an allen Beschäftigten in Prozent
    - Ergebnisse der EU-Arbeitskräfteerhebung 2003 –
Land                              in %
Estland                                     3,0
Luxemburg                                   3,2
Malta                                       4,2
Slowakische Republik                        5,0
Irland                                      5,1
Vereinigtes Königreich                      5,8
Österreich                                  6,6
Ungarn                                      7,6
Litauen                                     8,0
Belgien                                     8,6
Tschechische Republik                       9,2
Italien                                     9,5
Lettland                                    9,5
Dänemark                                    9,6
Griechenland                               11,1
Deutschland                                12,2
Zypern                                     12,5
Frankreich                                 12,7
EU-Durchschnitt (25 Länder)                12,8
Slowenien                                  13,7
Niederlande                                14,6
Schweden                                   15,8
Finnland                                   17,9
Polen                                      18,9
Portugal                                   20,6
Spanien                                    30,6
Weitere Auskünfte gibt: Dominik Asef,
Telefon: (0611) 75-34 85,
E-Mail:  dominik.asef@destatis.de
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