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Sparquote in Deutschland mit 10,3 % im 1. Halbjahr 2025 leicht unter Vorjahresniveau
Hierzulande wird anteilig deutlich mehr gespart als im EU-Durchschnitt

WIESBADEN (ots)

Die privaten Haushalte in Deutschland haben saisonbereinigt im 1. Halbjahr dieses Jahres 10,3 % ihres Einkommens gespart. Damit war die Sparquote geringer als im ersten Halbjahr 2024 mit 11,1 %, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltspartag am 30. Oktober mitteilt. Langfristig betrachtet entspricht die Sparquote mit aktuell 10,3 % in etwa dem durchschnittlichen Niveau der Jahre seit 2000. Die Jahre 2020 und 2021 wurden hierbei ausgeklammert, da in diesen beiden durch die Corona-Pandemie geprägten Jahren die Sparquote mit durchschnittlich 15,1 % wesentlich höher lag. Im Jahr 2024 betrug sie 11,2 %.

Eine Sparquote von 10,3 % bedeutet, dass die privaten Haushalte je 100 Euro verfügbarem Einkommen im Durchschnitt 10,30 Euro sparten. Monatlich entspricht dies einem Betrag von durchschnittlich knapp 270 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Dieser Durchschnittswert lässt aber keine Rückschlüsse auf einzelne Haushalte zu. Abhängig von Einkommenshöhe, Lebenslage und Sparneigung gibt es sehr deutliche Unterschiede. Während einige Haushalte viel Geld auf die Seite legen können, bleibt bei anderen am Ende des Monats wenig oder nichts übrig. Aus den hier zugrundeliegenden Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung kann nur das gesamtwirtschaftliche Sparen aller privaten Haushalte ermittelt und ein rechnerischer Durchschnittswert bestimmt werden. Insgesamt belief sich das Sparvolumen im 1. Halbjahr 2025 nach Abzug von Abschreibungen auf 134,6 Milliarden Euro.

Deutschlands Bruttosparquote im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch

Für internationale Vergleiche wird üblicherweise die Sparquote vor Abzug von Abschreibungen beispielsweise auf Wohneigentum privater Haushalte herangezogen, die sogenannte Bruttosparquote. Diese lag für Deutschland im Jahr 2024 bei 20,0 % - ein im internationalen Vergleich hoher Wert. So betrug die durchschnittliche Bruttosparquote der privaten Haushalte in der Europäischen Union lediglich 14,6 %. Nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat sparten die privaten Haushalte in Frankreich brutto 17,9 % ihres verfügbaren Einkommens, in Österreich 17,3 %, in den Niederlanden 16,8 % und in Italien 11,9 %. Einen deutlich höheren Wert als Deutschland wies die Schweiz mit 26,1 % aus. In den USA lag die Bruttosparquote laut OECD bei 10,8 % und damit wie schon seit vielen Jahren deutlich unter dem Niveau der meisten europäischen Länder.

Methodische Hinweise:

Die in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ermittelte Sparquote ergibt sich aus dem Sparen aller privaten Haushalte gemessen an ihrem verfügbaren Einkommen insgesamt einschließlich neu erworbener betrieblicher Versorgungsansprüche. Bewertungsbedingte Änderungen wie Kursgewinne oder -verluste bei Aktien und Wertänderungen bei Immobilien zählen weder zum Sparen noch zum Einkommen. Der durch Abschreibungen ausgedrückte Verzehr von Werten - bei privaten Haushalten sind dies vor allem Abschreibungen auf selbst genutzte und vermietete Wohnungen - ist bei der Nettosparquote abgezogen. Diese Abschreibungen reduzieren das verfügbare Einkommen privater Haushalte und damit auch deren Sparen.

Für viele Staaten liegen Daten zum Sparen jedoch nur einschließlich der Abschreibungen (Bruttosparquote) vor. Für den internationalen Vergleich wurden daher diese Werte genutzt.

Weitere Informationen:

Aktuelle Daten zu Sparquoten in der EU finden Sie im Webangebot von Eurostat.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

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Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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