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Statistisches Bundesamt

Verarbeitendes Gewerbe im Mai 2020: Auftragsbestand -0,8 % zum Vormonat
Auftragsbestand liegt um 2,7 % unter dem Vorkrisenniveau

Wiesbaden (ots)

Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe Mai 2020
-0,8 % zum Vormonat (real, saison- und kalenderbereinigt)
Reichweite des Auftragsbestands: 6,0 Monate

WIESBADEN - Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2020 saison- und kalenderbereinigt 0,8 % niedriger als im Vormonat. Dabei gingen die offenen Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum April 2020 um 0,1 % zurück. Der Bestand an Auslandsaufträgen verringerte sich um 1,2 %. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand im Mai 2020 saison- und kalenderbereinigt 2,7 % niedriger.

Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragsbestand im Mai 2020 um 1,6 % niedriger als im April 2020. Bei den Herstellern von Investitionsgütern ging er um 0,8 % zurück. Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 0,5 % höher als im April 2020.

Die Reichweite des Auftragsbestands hat sich leicht erhöht und betrug im Mai 2020 im Verarbeitenden Gewerbe 6,0 Monate (April 2020: 5,9 Monate). Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag die Reichweite des Auftragsbestands im Mai 2020 wie im Vormonat bei 2,9 Monaten. Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug sie 8,5 Monate (April 2020: 8,3 Monate) und im Bereich der Konsumgüter 2,4 Monate (April 2020: 2,3 Monate).

Die Reichweiten erhöhten sich im Mai 2020 insbesondere im Bereich der Investitionsgüter, weil die Umsätze zuletzt stark gesunken waren. Darüber hinaus gab es im Bereich der Industriebetriebe im Mai 2020 insgesamt keine umfangreichen Auftragsstornierungen. Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der letzten 12 Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht für gewöhnlich der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich der kurzfristige Trend der konjunkturellen Entwicklung ablesen. Ein Vormonats-/Vorquartalsvergleich ist nur mit saisonbereinigten Daten sinnvoll interpretierbar. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/April 2020 und die sich seitdem langsam wieder einstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist der konjunkturelle Trend gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird ab sofort in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden.

Die Daten zum Auftragsbestand basieren auf den Volumenindizes des Auftragsbestands im Bereich des Verarbeitenden Gewerbes, saison- und kalenderbereinigt mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Der Auftragsbestand wird in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei wird der Auftragsbestand wie der Auftragseingang nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben.

Die Ergebnisse zum Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe - auch aufgeschlüsselt nach Branchen - sind neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auch auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar. Ergebnisse in tiefer Gliederung können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden (42155-0004 Auftragsbestandsindizes und 42113-0001 Reichweiten des Auftragsbestandes).

Deutsche EU-Ratspräsidentschaft im Bereich Statistik Ab dem 1. Juli leitet das Statistische Bundesamt im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft unter dem Vorsitz von Präsident Dr. Georg Thiel die Ratsarbeitsgruppe Statistik. Über unsere Aktivitäten im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft informieren wir auf der Sonderseite destatis.de/eu2020. Europäische Statistiken finden Sie in unserem Datenangebot "Europa in Zahlen" auf www.destatis.de/europa.

Weitere Auskünfte: Konjunkturerhebungen im Verarbeitenden Gewerbe, Telefon: +49 (0) 611 / 75 28 06, www.destatis.de/kontakt Pressemitteilung vom 17. Juli 2020 - 270/20-Seite 2

(c) Statistisches Bundesamt, Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellennachweis gestattet.

Pressemitteilung vom 17. Juli 2020 - 270/20

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(c) Statistisches Bundesamt, Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellennachweis gestattet.Kontakt: Telefon: +49 (0)611 / 75-34 44 Telefax: +49 (0)611 / 75-39 76 presse@destatis.de www.destatis.deServicezeiten: Mo - Do: 8.00 - 17.00 Uhr Fr: 8.00 - 15.00 UhrPostanschrift: Statistisches Bundesamt 65180 Wiesbaden Deutschland

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