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Rheinische Post: Gül statt Erdogan

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat einen 
Traum vorerst ausgeträumt: Er wird nicht Staatspräsident. Er 
verzichtet auf die Kandidatur, weil er weiß, dass er trotz 
Parlamentsmehrheit niemals gegen den Willen der Militärs durchsetzbar
wäre. Erdogan hat aber auch die Proteste Hunderttausender Türken zur 
Kenntnis nehmen müssen, die ihn als Staatspräsidenten von Grund auf 
ablehnen. Nun den Erdogan ergebenen Außenminister Abdullah Gül ins 
Rennen zu schicken, mag geschickt erscheinen. Doch es löst nichts. 
Erdogan - beschönigend ein gemäßigter Islamist - surft geschickt auf 
den Wellen türkischer Innenpolitik. Auch Gül ist Islamist, immerhin 
war er Mitglied in zwei inzwischen verbotenen Islamistenparteien. Wie
seine Wahl an die Staatsspitze auf die türkische Innenpolitik wirken 
wird, ist daher offen. Als Staatschef würde er zur Schlüsselfigur bei
der Besetzung von Verfassungsrichtern und Hochschuldirektoren. Seine 
Frau versuchte vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, 
das Kopftuchverbot an türkischen Schulen, Universitäten und Behörden 
zu Fall zu bringen, und ließ am Ende davon ab. Eine schleichende 
Islamisierung der noch Religion und Staat trennenden Türkei ist auch 
unter Gül denkbar.

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