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Kommentar
Das tödliche Versagen der US-Regierung = Von Martin Kessler

Düsseldorf (ots)

Die Bilder in Texas und Florida erinnern fatal an jene vor einigen Monaten in Bergamo oder Straßburg. Tiefkühllaster stehen vor Krankenhäusern, um Tote aufzubewahren, die auf dem Friedhof keinen Platz mehr finden. Zugleich kommen die Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenze. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass die US-Regierung unter Donald Trump und auch viele ihm wohlgesonnene Gouverneure der Bundesstaaten die Lernkurve verweigern, die Europa mittlerweile durchlaufen hat. Sie leugnen die Tatsache, dass ein Gesundheitssystem - auch das beste der Welt - schnell überlastet sein kann, wenn die Zahl der Infektionen exponentiell wächst. Genau das geschieht aber derzeit in den Vereinigten Staaten und auch in anderen Ländern, die auf rigorose Maßnahmen verzichten.

Warnungen gab es genug. Der oberste amerikanische Seuchenbekämpfer Anthony Fauci hat minutiös vorgerechnet, wann die Überlastung der Krankenhäuser erreicht ist. Aus Ignoranz oder kurzfristigen Wahlerwägungen heraus hat ihn US-Präsident Trump verspottet. Die vielen neuen Toten sind nun das Ergebnis dieser katastrophalen Gesundheitspolitik des Egomanen im Weißen Haus und seiner Anhänger in den Bundesstaaten.

Die USA werden schnell drastische Maßnahmen ergreifen müssen, soll die Lage wenigstens einigermaßen stabilisiert werden. Bei manchen hat ein Umdenken bereits stattgefunden, Trump und seine Hardliner zögern noch. Vielleicht lässt der amerikanische Präsident die Infektionen ja absichtlich weiterlaufen, um die Wahl im November wegen der Pandemie verschieben zu können. Ein zynisches Kalkül, sicher. Aber nach seinem jetzigen Versagen in der Corona-Krise dürfte er gegen seinen Herausforderer Joe Biden haushoch verlieren.

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