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Kommentar
Das Reisen bleibt vorerst ein Risiko = Von Gregor Mayntz

Düsseldorf (ots)

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es einen direkten Weg vom Après-Ski in Ischgl zum Besäufnis am Ballermann geben wird. Er führt über den Landwehrkanal in Berlin, wo sich zu Pfingsten Hunderte dicht an dicht auf Gummibooten vergnügten, als hätten sie aus den Ansteckungsgefahren im österreichischen Wintersportort nichts gelernt.

Deshalb ist es richtig, dass die Regierung den Verzicht auf Reisewarnungen mit dem Hinweis auf das weiter bestehende Risiko verbunden hat. Sie hat ihn verstärkt mit der Erklärung, nicht noch einmal Hunderttausende Gestrandete nach Deutschland zu holen. Und sie hat die formale Reisewarnung durch die grundsätzliche Warnung ersetzt, dass auch kurzfristige Reisepläne jederzeit hinfällig werden können, wenn das Infektionsgeschehen am Zielort oder auf dem Reiseweg die tolerierbaren Marken übersteigt.

Es geht auch um Virologen versus Ökonomen. Die einen wollen auf Nummer Sicher durch die Pandemie. Die anderen sehen die Gefahr kollabierender Volkswirtschaften. Das Virus hat etwa Spanien viel Krankheit und Tod gebracht. Aber ganze Regionen leben überwiegend vom Tourismus. Die dauerhafte Kraft zum Erhalt des Gesundheitssystems hängt daher auch davon ab, ob die Touristen kommen.

Es wird auf absehbare Zeit kein Ende der Corona-Gefahren geben. Auch wenn Medikamente zur Behandlung und Impfstoffe zur Vermeidung von Covid-19 verfügbar sind, bleiben weltweit Millionen Menschen bedroht. So sehr sich viele danach sehnen, dass es wieder so wie vor Corona sein möge, so wenig wird sich das einfach durch das Umlegen eines Schalters ergeben. Deshalb müssen sich die Reisenden dieses Sommers vor Augen halten, dass sie nicht Urlaub von Corona machen, sondern nur Urlaub mit Corona.

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