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Weser-Kurier: Zum verspäteten BND-Umzug nach Berlin schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 26. Juni 2012:

Bremen (ots)

Wie gut wäre es, wenn Klaus Wowereit ein bisschen mehr wie Hannibal wäre, der Anführer des A-Teams aus der gleichnamigen Fernsehserie. Was der sich vornimmt, das gelingt. "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!", sagt Hannibal nach jedem Einsatz seines Teams. Diesen Satz hätte Klaus Wowereit am 3. Juni sicher auch gerne gesagt und dabei mit Matthias Platzeck feierlich das Band zur Einweihung des neuen Hauptstadtflughafens BER zerschnitten. Aber weil Klaus Wowereit nun mal Regierender Bürgermeister von Berlin ist und kein A-Team zur Seite hat, gehen seine Pläne nicht auf. Der Flughafen wird wegen Baumängeln erst im März 2013 fertig. Vielleicht. Das ist peinlich. Aber noch nicht peinlich genug. Jüngst wurde bekannt, dass Pfusch am Bau und Planungsmängel auch die Fertigstellung der neuen BND-Zentrale verhindern. Noch so ein Plan, der nicht funktioniert. Während der Mief beim BND nicht abziehen kann, kommt er aus den Lüftungsanlagen deutscher Marine-Schiffe wieder heraus. Gemischt mit giftigen Dämpfen. Wieder ein Milliardenprojekt, dessen ursprünglicher Plan nicht aufgegangen ist. Und die Liste der Pannen-Projekte mit Beteiligung von Bund und Ländern lässt sich leicht fortsetzen. Nicht nur der Jade-Weser-Port und die Elbphilharmonie gehören dazu. Das Schema des Scheiterns sieht stets so aus: Am Anfang stehen ehrgeizige Ziele, es folgen Managementfehler und ignorierte Sicherheitsauflagen. Die Kosten steigen ins Unermessliche, und am Ende will keiner schuld daran sein. Produkte "Made in Germany" sind im Ausland gefragt wie nie. Dagegen sind Großprojekte "Made for Germany" derzeit kein gutes Marketing. Es ist Zeit, der Pannen-Serie ein Gesicht zu geben und Verantwortliche dafür zu finden. Und zwar nicht nur unter den Bauarbeitern der Subunternehmen, die schnell und günstig bauen sollen. Verantwortlich sind Manager und Politiker in den Aufsichtsräten, die zu naiv sind, um fehlerhafte Planung und Warnungen von Experten frühzeitig zu erkennen und ernst zu nehmen. Ein Fehler, der Hannibal nie passieren würde.

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Weser-Kurier
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