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Börsen-Zeitung: Altanas Optionen, Kommentar zu den Spekulationen um Altana von Sabine Wadewitz

Frankfurt (ots)

Beim Pharma- und Chemiekonzern Altana ist vieles
denkbar. Das Familienunternehmen hat immer wieder für Überraschungen
gesorgt. Wurde das Publikum zuletzt mit Plänen über die Abspaltung
der Chemie und deren eigenständige Börsennotierung verblüfft, lotet
das Unternehmen nun offenbar eine Trennung vom Pharmageschäft aus und
vor allem, welchen Preis man erzielen könnte.
Das Pharmageschäft der Altana hat in den vergangenen Jahren eine
fulminante Entwicklung genommen, allerdings getragen von nur einem
Produkt, dem Magen-Darm-Medikament Pantoprazol. Das Unternehmen
wollte sich gleichwohl nie als Einproduktfirma oder Nischenplayer
verstehen. Die Strategie zielt darauf, sich in weiteren
Therapiegebieten, vor allem bei Atemwegserkrankungen und Krebs, einen
Namen zu machen. Dabei soll die internationale Präsenz ausgebaut
werden, und Altana will sich im größten Pharmamarkt USA etablieren
und dort sogar mit eigenem Außendienst auftreten.
Bei den Anstrengungen, das Arzneimittelgeschäft auf eine breitere
Basis zu stellen, ist der Konzern allerdings zuletzt nicht so
vorangekommen wie in Bad Homburg erhofft. Bei den neuen
Atemwegsprodukten gab es unerwartete Verzögerungen. Der überraschende
Ausstieg des Kooperationspartners Pfizer hat der Gesellschaft einen
schweren Schlag versetzt. Zudem ist in den vergangenen Jahren klar
geworden, dass für notwendige Ergänzungen der Pipeline und eine
Balancierung des Produktportfolios viel Geld in die Hand genommen
werden muss.
Denn auch mit drei großen Produkten, so die neuen Asthmamittel
erfolgreich sind, ist ein Pharmageschäft mit großen Risiken behaftet.
Die bitteren Erfahrungen mit Fehlschlägen in der Branche können einen
Familienaktionär nicht kalt lassen. Aktienkurseinbußen von 16% wie am
Tag des Pfizer-Ausstiegs waren ein bitterer Vorgeschmack. Solche
Exzesse waren bei Altana in der Vergangenheit unbekannt.
Das Pharmageschäft unter diesen Bedingungen in die Obhut eines
strategischen Partners zu geben oder einen solchen hinzuzuziehen,
wäre eine vernünftige Option. Das Chemiegeschäft hat sich indes
bislang als höchst wirkungsvolles Antidepressivum erwiesen und
könnte, ausgestattet mit den nötigen Ingredienzien, für eine noch
breitere Medikation eingesetzt werden.

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